Project Cars 2 | Test

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Grandiose Präsentation trifft auf Realismus. Was will Man(n) mehr?

Unter Rennspiel – Enthusiasten gibt es die immerwährende Diskussion, welches Rennspiel ist denn nun eigentlich das Beste und Realistischste? Hier würden einem sofort einige Titel einfallen, welche zwar vieles gut machen, sich aber dennoch meistens wie Arcarde – Racer anfühlen. Project Cars aus dem Hause Bandai Namco, wollte sich damals von der Masse abheben und einen Rennsimulator vor die Bildschirme zaubern, welcher in diesem Genre seinesgleichen suchte. Und die Rechnung ging auf, denn Project Cars war vom Erfolg geprägt und konnte sich in der Szene etablieren. Doch nun steht die 2. Version der erfolgreichen Spieleserie in der Pole Position und konnte bereits auf der gamescom 2017 die Auszeichnung “Best Simulation Game” ergattern. Wie sich bei unserem Test herausstellte, absolut zurecht, denn Project Cars 2 hat es in sich und wir nennen es das Dark Souls der Rennspiele 🙂 Wie uns das Spiel im Detail gefallen hat und ob auch die “zwischendurch Rennfahrer” etwas von diesem Spiel haben, erfahrt ihr wie immer in unserem Bericht.

Project Cars 2 Review

Das Dark – Souls unter den Rennspielen?

 

Bereits im Menü angekommen merkt man sofort, dass der Schwerpunkt von Project Cars 2 auf den Online-Modi und den sogenannten Community Events liegt. Wir haben Project Cars 2 mit der Tastatur, einem Xbox Controller und dem Logitec G920 Racing Lenkrad angespielt. Bereits nach den ersten Runden im “Private Testing” war sehr schnell klar, nur mit Tastatur oder Controller ist ohne aktivierte Fahrhilfen absolut kein weiterkommen. Vorallem mit der Tastatur, da es hier nur eine Vollbremsung oder gar keine Bremsung gibt, sollte man definitiv nicht mit den Top Plätzen liebäugeln. Hat man zum Beispiel das ABS abgeschaltet, schlittert man bei der ersten Kurve geradewegs aus der Strecke raus und im schlimmsten Fall gegen eine Wand. Hat man dann auch noch das Schadensmodell auf realistisch, war es das in den meisten Fällen mit unserem Boliden.

Aber keine Sorge! Spieler die nur über einen Controller oder eine Tastatur verfügen, können mit ein paar Einstellungen und Anpassungen das Fahrgefühl so einstellen, dass auch diese eine Top-Platzierung anstreben dürfen. Vorallem da das Einstellungsmenü von Project Cars 2 sehr ordentlich und überschaubar ist, obwohl man wirklich viele Regler und Schieber bedienen kann. Wenn wir schon bei dem Punkt Einstellungen sind, geht das nächste Lob an den Punkt “Performance”. Wir haben Project Cars auf dem Computer angespielt und da es nicht wie bei einer Playstation oder Xbox ist, welche die gleiche Hardware besitzen, kann man nach Lust und Laune den visuellen Part auf sein Gerät zu Hause anpassen und selbst mit einer moderaten Hardware ein optisch einwandfreies flüssig Bild geniessen. TOP!

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Die Spielmodi[/perfectpullquote]

Die Modi unterteilen sich in 3 Punkte: Career, Quick Play und Community. Career ist der klassische Singleplayer, in dem wir unser virtuelles Ich erstellen und einer Profi-Rennfahrer-Karriere hinterher fiebern. Zwar nehmen wir es in diesem Modus “nur” gegen die KI auf, aber Achtung, wer die KI zu leicht nimmt, wird schon sehr bald sein blaues Wunder erleben! Oh ja, denn die virtuellen Widersacher haben es faustdick hinter den Ohren und nutzen jeden Fehler von uns schamlos aus. Gerade dann wenn man nach etlichen Runden das Gefühl hat, die Strecke im FF zu haben, genau dann passiert dieser “EINE” Fehler, der die KI Fahrer an uns vorbeibrettern lässt. Hm, Project Cars 2 ist nicht nur richtig schwer, nein, es ist aufgrund der sehr steilen Lernkurve auch teils etwas frustrierend, besser gesagt, es ist das Dark Souls unter den Rennspielen. Wem die Lernkurve etwas zu steil ist, der kann sich im Menü etwas unter die Arme greifen und der KI den nötigen Feinschliff verpassen. So reduziert man einfach die Leistung und Aggression der Fahrer und voilà man fährt vorne mit. Ob das auf dauer motivierend ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

 

Doch wo wollen wir denn nun unsere Karriere starten? Wollen wir Rally-Fahrer werden oder doch lieber in die Welt des Formel 3 eintauchen? Die Qual der Wahl liegt hierbei völlig bei uns und man darf aus 5 verschiedenen Rennbäumen seine mehr oder weniger glorreiche Zukunft auswählen. Jeder dieser Bäume ist in 6 Tier – Kategorien unterteilt, wo man sich von ganz unten, mit einem Go – Kart, bis hin zur Meisterklasse in Tier 1 hinaufarbeiten kann.

Der Quick Play Modi ist für Spieler welche ohne viele Einstellungen sich direkt mit einem gewählten Fahrzeug ins Geschehen stürzen wollen. Hier hat man die Wahl zwischen Custom Race (Offline), Browse Online (funktioniert wie ein Matchmaking System), Private Testing (um Fahrzeuge und Rennstrecken alleine zu testen) und natürlich dem Punkt Create Online Event, um Multiplayer Events erstellen zu können.

Der letzte Modi, welcher in unseren Augen das Herzstück von Project Cars 2 ausmacht, hört auf den Namen Community. Hier sind wir im eSports Bereich des Rennens angekommen und können hier den Community Events beitreten. Diese haben feste Regeln oder nur eine Auswahl von zugelassenen Fahrzeugen zur Verfügung. Spieler die ihre eSports Karriere starten möchten oder einmal einen kompetitiven Rennmodi ausprobieren wollen sind hier genau goldrichtig. Ebenfalls findet man hier die sogenannten Time-Trials bei denen es gilt der erste in der Bestenliste zu werden. Diese unterteilen sich immer pro Strecke und Fahrzeug.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Der Fahrspaß und die Schwierigkeit[/perfectpullquote]

Wir haben zwar teilweise selbst den Begriff “Rennspiel” in den Mund genommen, müssen jedoch zugeben, dass dies so eigentlich nicht ganz richtig ist. Denn Project Cars 2 ist definitiv mehr. Um herausfinden zu können, wieviel Simulation und Realismus in Project Cars 2 wirklich steckt, haben wir keine Kosten und Mühen gescheut und einen Bekannten einer unserer Redakteure vorgeladen, der nichts geringeres als ein Hobby – Rennfahrer ist. Dieser ist zwar auch keine Rennboliden mit über 600 PS gewohnt, konnte sich jedoch einigermaßen gut schlagen und den enormen Realitätsgrad bestätigen.

Der Fahrspaß wird bei Project Cars 2 sehr schnell zweitrangig, da man als Fahrer die gesamte Zeit über 120% Konzentration an den Tag legen muss, um das Fahrzeug ordentlich auf der Strecke zu halten. Zu viel gebremst, Bremse blockiert und wir sind raus. Zu viel Gas gegeben in oder nach einer Kurve, und wir sind ebenfalls raus, denn die 555PS unseres M6 GTLM schieben uns so derartig an, dass wir das Fahrzeug kurzerhand um 180 Grad drehen. Wie bereits vermutet, lässt Project Cars 2 ohne Fahrhilfen absolut keine Fehler zu und bestraft diese wie im reale Leben. Realismus eben 😉

 

Das alles hört sich aber schlimmer an als es im Endeffekt ist. Denn wie bereits oben erwähnt haben wir ohne jegliche Hilfen gespielt und Project Cars 2 bietet dank der tollen Erfindungen wie ABS und ESP für jeden Anfänger die passende Unterstützung. Auch wenn wir hier die Hilfen lobend erwähnen, so können wir euch nur den Rat mitgeben, es ohne zu versuchen oder zu lernen, denn die Hilfen nehmen ebenfalls ein ordentliches Stück vom Fahrspaß. Wenn man nämlich alles auf maximal stellt, verhindert es schnelles Beschleunigen aus Kurven heraus, und der Gegner zieht an einem einfach vorbei.

Doch wie so oft gibt es auch bei großartigen Spielen das eine oder andere Manko. Bei Project Cars 2 betrifft dies das Schadensmodell. Wenn man mit seinem Fahrzeug mit 200 Sachen frontal gegen die Wand fährt, dann müssen da die Fetzen fliegen! Das tun sie zwar auch, aber leider fügt es dem Gefährt (unserer Meinung nach) nicht den Schaden zu, der eigentlich hätte verursacht sein müssen.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Grandiose Optik für Hobby-Fotografen[/perfectpullquote]

Kommen wir nun neben dem fantastischen Fahrgefühl zu einem weiteren Höhepunkt. Der erste Teil von Project Cars sah schon verdammt gut aus, aber Project Cars 2 legt noch ein wenig was drauf. Zwar ist der Sprung nicht enorm, aber gerade bei den Wettereffekten hat sich doch einiges getan. Sei es der strahlende Sonnenschein, der Regen und dessen schlechte Sicht oder einfach nur ein Nebel der dicht über dem Asphalt hängt, alles spielt sich hier auf Top Niveau ab und macht richtig Laune ein paar Runden zu drehen. Hinzu kommen noch die grandiosen Kameraperspektiven die unglaublich zur gelungenen Rennsport Atmosphäre beitragen. Speziell die Ego-Perspektive (im Helm) hat es mir besonders angetan, da hier der Sound aufgrund des Helms nicht nur realistisch gedämmt wird, nein, der Kopf bewegt sich auch noch passend zu den Kurven. Apropos Sound, der ist ebenso knackig wie bereits beim Vorgänger und rundet das Spielgeschehen prickelnd ab.

Selbst für die Hobby-Fotografen unter euch hat Project Cars 2 das nötige Tool unter der Haube, um fast fotorealistische Aufnahmen zu machen. Einfach Fotomodus einschalten und mit zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten wie Blende, Farbfilter etc. herumexperimentieren. Hier gelingen jedem absolut grandiose Bilder!

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Das Dark Souls der Rennspiele kehrt zurück und bietet mit zusätzlichen Spielmodis, einer breiten Palette an Fahrzeugen und einem realistischen Fahrverhalten, alles was das Hobby-Rennfahrer-Herz begehrt. Rennsportbegeisterte, die auf Realismus stehen und die bereit sind eine steile Lernkurve in Kauf zu nehmen hätten sich den Text sparen und bedenkenlos zuschlagen können. Für alle anderen, die zwar rennbegeistert sind, aber eher das schnelle Rennen für Zwischendurch suchen, denen stehen die zahlreichen Fahrhilfen zur Verfügung um sich vielleicht nicht ganz aber dennoch heimisch zu fühlen.

PRO

  • Realistisches Fahrverhalten
  • Grandiose Optik
  • Tolle Wettereffekte
  • Zahlreiche Fahrhilfen
  • Steile Lernkurve

KONTRA

  • Steile Lernkurve
  • Schadensmodell nicht ausgereift
  • Teils zu starke KI
9

Must Have

Gameplay - 9.4
Grafik - 9.3
Sound - 8.5
Inhalt - 8.6
Atmosphäre - 9
Das Thema Gaming begeistert mich schon seit meiner Kindheit. Als Gründer von PixelCritics habe ich die Möglichkeit mein Hobby zu vertiefen und eine Gaming-Community in Österreich aufzubauen. Neben Steak und Pommes habe ich auch gerne knackige Games auf dem Tablett serviert, die mich bis tief in die Nacht vor dem Bildschirm fesseln.
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