Project Cars 3 | Test

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Project Cars geht in die dritte Runde und wagt dabei Neues, leistet sich aber so manch Fehler in Grafik und Spielgefühl. Dennoch motiviert und unterhält der Racer, der sich bewusst irgendwo zwischen Simulation und Arcade stellt!

Das Jahr ist für Autofreaks wahrlich nicht schlecht. Zunächst konnte man noch von dem Ende 2019 erschienenen Need For Speed: Heat zehren, Snowrunner befriedigte Fans der gemächlicheren Autospiele und F1 2020 sollte eigentlich kürzlich alle Simulationsfreaks zufriedengestellt haben. Dazu gesellt sich das weniger bekannte Assetto Corsa Competizione, MotoGP 20 für Motorradfans und das Storylastige Fast & Furios Game. Nun kommt mit Project Cars 3 der nächste Racer dazu. Nur sollte dieses Mal irgendwie alles anders werden.

Werdet vom Sonntagsfahrer zur Rennlegende und erlebt die Aufregung echter Rennen.

 

Fans der ersten beiden Teile sind sich einig: Project Cars ist eine wirklich gelungene Simulations-Reihe. Doch der dritte Teil geht überraschenderweise neue Wege und einen guten Schritt weg von der Simulation, einen waschechten Arcarde-Racer braucht man aber auch nicht erwarten. Doch schauen wir mal ins Gameplay.

ICH MACH KARRIERE

Das Herzstück jedes Rennspiels ist natürlich der Karrieremodus. Dieser ist ganz übersichtlich und führt einen Schritt für Schritt in das Spiel ein, jedoch recht unspektakulär bis uninspiriert inszeniert. Man hat verschiedenste Klassen, durch die man sich arbeiten muss und stets drei bis vier Events zur Auswahl, ehe man weitere freischaltet. Dabei ist es oftmals komplett egal, ob man die Rennen auch gewinnt, denn bei jedem Event gibt es drei Herausforderungen, die man meistern muss und dafür jeweils einen Punkt bekommt und nur diese sind entscheidend dafür, weitere Events frei zu schalten. Das können ganz normale Rennen gegen KI-Gegner sein, aber auch Rennen gegen die Zeit, um die beste Rundenzeit oder Streckenzeit zu erringen.

Dafür gibt es zahlreiche Strecken rund um den Planeten, die großteils von echten Kursen aus der Formel 1 oder anderen Motorsportarten bekannt sind. Mit über 200 Fahrzeugen, von ganz normalen Straßenflitzern über Rally-Autos bis hin zu F1-Bolliden ist alles dabei und da hat man oft schon die Qual der Wahl, wobei die Standard-Events immer wieder bestimmte Klassen oder sogar die Herkunft oder das Alter des Autos vorgeben. Hat man dafür nicht das nötige Kleingeld, kann man eventuell ein bestehendes Auto in die nächste Klasse tunen, was aber auch kostet, oder man beginnt zu grinden und macht bereits bestandene Events nochmal. Das kann mitunter etwas mühsam und frustrierend sein, vor allem im späteren Spielverlauf. Glücklicherweise kann man aber Geld und Erfahrung auch in anderen Spielmodi bekommen. Simulations-Fans müssen, auch wenn es Turniere mit mehreren Strecken gibt nun komplett auf Boxenstopps, Qualifying und dergleichen komplett verzichten.

ERFAHRUNG MACHT DEN MEISTER

Auch wenn der Einstieg weit einfacher ist als bei den Vorgängern und man technisch nicht so in die Tiefe geht, ist Project Cars 3 meilenweit von einem Burnout oder NFS entfernt. Üben und die Wahl des richtigen Fahrzeugs sind schon wichtig. So kann es sein, dass ein neu erworbenes Fahrzeug komplett anders reagiert und viel schneller ausbricht, anders in die Kurven geht oder von Beschleunigung und Bremsweg her erstmal verinnerlicht werden muss. Probiert man als Anfänger in einem freien Modus mal ein 400PS Auto aus, dann flitzt man ziemlich schnell im Dreck herum oder dreht sich zigmal um die eigene Achse. Neben Geld und den besagten Punkten, um weitere Strecken freizuschalten, erhält man auch noch Erfahrung, dass in zweierlei Varianten. Zum einen levelt das Fahrzeug mit, was zur Auswirkung hat, dass Tunings kostengünstiger werden und zum anderen levelt man als Spieler, wodurch man neue Fahrzeuge in den Shops freischaltet.

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Auch wenn mich die Karriere nach einiger Zeit doch etwas frustrierte und mich zwang alte Rennen nochmal zu fahren um an Geld zu kommen und neue Fahrzeuge erstmal auswendig zu lernen bzw. damit zu üben um sie wirklich zu beherrschen, so entwickelte das Spiel ziemlich schnell mal einen Sog und bald wollte ich weitere Events, Fahrzeuge und Strecken freischalten. Also die Motivation war auf jeden Fall stets da, wenn auch, wie erwähnt, etwas später mit leichtem Dämpfer. Was mich an PC3 aber wirklich irritierte oder sogar störte war…

DIE TECHNIK

Was bitte ist da los? Manche Strecken, sehen zwar etwas hinter der Technik, aber doch zweckmäßig und hübsch aus. Außerdem kann man bei den Fahrzeugdetails und Spiegelungen, sowie dem Cockpit – es gibt ganze 6 Kamera-Möglichkeiten – absolut nichts bemängeln. Dazu gesellt sich ein gelungener Motorensound und ein britischer Boxen-Sprecher, der einem immer wieder Anweisungen und Infos gibt. Aber warum sehen dann wieder anderen Strecken aus wie aus der PS3 Hölle mit zahlreichen Clipping-Fehlern, verschwommenen Texturen und grauenhaften Hintergründen? Hatte da wohl jemand keine Lust mehr? Wollte man das Spiel einfach noch schnell für die aktuelle Generation rausballern um sich einem Nachfolger für die PS5 zu widmen? Aber nicht nur das, Slowdowns und Ruckler sind auch keine Seltenheit, und da frage ich mich, warum man dann 20-30 Kontrahenten mit auf die Strecke schicken muss, vor allem, wo viele Strecken einfach zu schmal dafür sind und man zig Blechschäden gleich in der ersten Kurve austeilen und einstecken muss.

DI KI UND FAHRHILFEN

Die KI ist echt nicht die beste und man wird gerne mal unkontrolliert gerammt. Man kann aber sowohl die Intelligenz als auch die Aggressivität der KI einstellen, riskiert dadurch aber einen prozentuellen Erfahrungsverlust. Dazu gibt es auch zahlreiche Fahrhilfen, wobei, wie so oft, vor allem irgendwelche Lenk und Bremshilfen gewaltig nerven. Markierungen für die Ideallinie bzw. das optimale Bremsen in eine Kurve, sowie dessen Scheitelpunkt sind schon sehr gute Hilfen. Aber auch hier war man wohl faul, denn die Punkte sind fix, egal ob man jetzt mit 50kmh oder 200 Sachen die Kurve ballert, was zu Folge hat, dass man mit langsameren Fahrzeugen einfach zu früh oder zu viel bremst. Das hat F1 2020 definitiv besser gelöst.

UND SONST?

Wer mit der Karriere fertig ist, oder sowieso lieber online spielt, hat da genug Möglichkeiten sich weiter auszutoben, um seinem Können den letzten Schliff zu geben. Außerdem gibt es den Rivalen-Modus, wo man täglich, wöchentlich und monatlich neue Herausforderungen findet. Ein Solo-Modus, bei dem man allerlei Strecken und Fahrzeuge testen kann, gibt es natürlich auch.

FAZIT

PRO

  • Einfacher Einstieg
  • Über 200 Fahrzeuge aus verschiedenen Dekaden
  • Gute Controller-Steuerung
  • Gelungener Motorensound
  • Zahlreiche Spielmodi bzw. Events
  • Unkompliziertes Tuning
  • Sehr umfangreich
  • Optische Anpassung der Autos

KONTRA

  • Grafikfehler
  • Slowdowns und Ruckler
  • Frustrierendes Grinden in der Karriere
  • Taktische Elemente wie Boxenstopps gibt es nicht mehr
  • Teils dumme, aggressive KI
7.5

Spielenswert

Gameplay - 7.5
Grafik - 6.7
Sound - 7.8
Inhalt - 8.4
Atmosphäre - 7.2
Heavy Music, schnelle Bikes und Sport sowieso – da ich auch im Jahre des Herren 1986 geboren wurde und da auch der NES in Europa das Licht erblickte, war die Konsequenz des Zockens logisch. Da ich auch an verbaler Inkontinenz leide, sind PixelCritics sowie earshot.at perfekte Orte um mein Interesse am Journalismus auszuleben.
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