reMarkable 2 | Test

reMarkable 2 - einfach das bessere Papier!

Mit dem reMarkable 2, der zweiten Generation des E-Ink-Tablets von reMarkable, verschwimmen die Grenzen zwischen Papier und der digitalen Welt. Doch ist das hightech Tablet wirklich den Preis von 399€ wert? Das klären wir im Test!

reMarkable 2: Test

Die nahezu perfekte Reaktion des reMarkable 2 und seine texturierte Oberfläche sorgen für ein noch nie dagewesenes Schreibgefühl.

DESIGN & VERARBEITUNG

reMarkable behauptet, dass das reMarkable 2 „das dünnste Tablet der Welt“ ist, und mit dieser Behauptung haben sie höchstwahrscheinlich recht. Das reMarkable 2 ist mit 4,9 mm und einem Gewicht von nur 403 g beeindruckend dünn. Wenn man es zum ersten Mal in die Hand nimmt, fühlt es sich an, als hätte man ein iPad um mehr als die Hälfte verkleinert.

In der oberen linken Ecke des Geräts befindet sich eine Einschalttaste und an der Unterseite ein USB-C-Anschluss zum Aufladen und Übertragen von Medien. Das Gehäuse ist aus Aluminium gefertigt und fühlt sich dadurch sehr robust an. Des Weiteren verringert der Einsatz von Aluminium das Gewicht, was dem reMarkable 2 seine Leichtigkeit verleiht. Zusätzlich verleiht der Streifen aus poliertem Aluminium, welcher an einen Buchrücken oder einen Notizblock erinnert, dem reMarkable 2 eine edle, unverwechselbare Note.

Auf der Vorderseite befindet sich ein großes 10,3-Zoll-Monochrom-CANVAS-Display, das zwar keine Farbe unterstützt, dafür aber sehr reaktionsschnell und scharf ist. Der Bildschirm hat eine Auflösung von 1872 x 1404 und 226 DPI. Die Ränder sind auffallend groß, sind aber sehr praktisch, da man beim Halten des Geräts nicht immer versehentlich den Bildschirm berührt. Wer auf Minimalismus steht, für den ist dieses Gerät zweifellos gemacht. Doch auch Freunde von iPad und Co. werden sich sehr schnell in das gelungene, edle Design verlieben. 

Auch die Verarbeitung spielt in oberster Liga und selbst bei extrem kritischer Betrachtung, konnte ich wirklich keine Fehler, Ecken oder Kanten finden. TOP!

EIN WAHRES LESEERLEBNIS

Wenn es rein ums Lesen geht, ist das reMarkable 2 wirklich unglaublich; der einzige Kritikpunkt ist, dass es Papier ein wenig zu gut nachahmt! Während des Test hatte ich absolut keine Probleme, PDFs oder ePUB-Dateien auf das Tablet zu laden, und beim Lesen bietet das Gerät ein grandioses Erlebnis. Das Gerät ist so dünn und leicht, dass es ideal in einer Hand gehalten werden kann, und der „Rücken“ auf der linken Seite des Geräts vermittelt ein gutes Gefühl, während man sich durch seine E-Books wühlt.

Wenn ich sage, dass das reMarkable 2 dem echten Papier zu sehr ähnelt, dann meine ich die besten sowie die schlechtesten Eigenschaften von physischen Büchern. Das CANVAS-Display des reMarkable 2 hat weder eine Vorder- noch Rückseitenbeleuchtung, und das bedeutet folgendes: Es eignet sich hervorragend zum Lesen in direktem Sonnenlicht aber unmöglich zum Lesen in dunklen Räumen. Bei direkter Sonneneinstrahlung erscheint der Text scharf und klar, und es gibt absolut keine Probleme mit der Ablesbarkeit, wie man sie von einem iPad oder anderen herkömmlichen Tablets erwarten würde. Ohne indirekte Bildschirmbeleuchtung ist das reMarkable 2 jedoch nicht zum Lesen in der Nacht geeignet. Zum Vergleich: Geräte wie der Kindle Oasis von Amazon verfügen über ein Frontlicht mit einem einstellbaren warmen Licht, das das Lesen in der Nacht erleichtert.

MEDIEN

Das Laden von eBooks und PDFs auf das reMarkable 2 ist denkbar einfach, und seine Cloud-synchronisierte Bibliothek ist ein netter Zusatz, der die Verwendung des reMarkable 2 für einen papierlosen Arbeitsablauf unglaublich erleichtert. Wenn ihr das Gerät zum ersten Mal in Betrieb nehmt, werdet ihr aufgefordert, sich auf der Website des Unternehmens anzumelden und euer Tablet zu registrieren. Danach müsst ihr den Schritten folgen, um die Einrichtung eures Kontos abzuschließen, und von dort aus könnt ihr die reMarkable-App auf Windows, macOS, iOS oder Android herunterladen.

Die App ist ein großartiges Dienstprogramm. Ihr könnt Dateien einfach per Drag & Drop darauf ziehen und sie werden automatisch mit eurem reMarkable 2 synchronisiert. In der Regel funktioniert das nahezu perfekt, doch hin und wieder kommt es vor, dass man das reMarkable 2 neu starten muss, um die neuen Dateien sehen zu können. Woran das genau liegt, konnte ich bis Dato noch nicht herausfinden, aber da es nur selten vorkommt, kann man diesen “kleinen” Kritikpunkt mehr oder weniger vernachlässigen. 

reMarkable bietet auch für Chrome eine Erweiterung, die eine PDF-Version der Website erstellt, auf der ihr euch gerade befindet. Das funktioniert hervorragend für Newsletter und ähnlichen Seiten, aber bei Seiten mit Bildern, werden die Bilder vor der Übertragung von der Erweiterung automatisch entfernt.

Wollt ihr diverse Medien über ein Kabel übertragen, könnt ihr das reMarkable an einen Computer anschließen und von dort aus fortfahren. Die Übertragung von Medien über USB ist die zuverlässigste Methode, um Dateien vom Computer auf das Tablet zu übertragen. Am komfortabelsten ist es aber, die Medien einfach auf die reMarkable-App zu ziehen und diese auf eurem Gerät erscheinen zu lassen. Besonders bequem ist, dass ihr auf diese Dateien auf jedem Gerät zugreifen könnt, das mit eurem reMarkable-Konto synchronisiert wird. So könnt ihr eure Notizen oder eBooks von eurem Telefon oder eurem PC aus direkt in der App weiterlesen oder ansehen.

Der einzige wirkliche Kritikpunkt, den ich in diesem Bereich erwähnen möchte, ist die interne Speicherkapazität. Bei einem Preis von 399€ sollten man grundsätzlich mehr als 8 GB Speicherplatz erwarten können. Zum Vergleich: Amazons Kindle Oasis kommt in 2 Varianten – 8 GB oder 32 GB.

Während 8 GB für viele eBooks und PDFs ausreichen können, ist es für Power-User, die papierlos arbeiten und dieses Gerät in ihren Arbeitsablauf integrieren wollen, einfach nicht genug. Ich denke, dass reMarkable in Zukunft die Möglichkeit bieten könnte, Medien von USB-Flash-Laufwerken zu laden oder sogar einen microSD-Kartenslot einzubauen.

BESSER ALS PAPIER

Das Schreiben und Skizzieren mit dem reMarkable 2 ist wirklich ein magisches Erlebnis. Ich war noch nie ein großer Fan der Verwendung von Stiften auf Bildschirmen, weil sie so wenig Reibung haben, aber als ich anfing, auf dem reMarkable 2 Notizen zu machen, war es die überzeugendste Erfahrung, die ich bisher auf einem digitalen Gerät gemacht habe. 

Es ist zwar nicht zu 100 Prozent wie das Schreiben auf Papier, aber ich würde sagen, das reMarkable kommt dem Gefühl schon sehr sehr nahe! Das auditive Feedback in Kombination mit dem reaktionsschnellen Bildschirm macht es zu einem hervorragenden Gerät für digitale Notizen, auch wenn es sich nicht wirklich digital anfühlt.

reMarkable verfügt über verschieden Vorlagen, mit denen man auf verschiedenen Papiertypen schreiben kann. Sie sind eine nützliche Möglichkeit, die Leinwand zu nutzen, um alle Arten von Notizen und Skizzen auf dem Tablet zu machen. Sei es die linierte oder gerasterte Vorlage, oder auch der Terminplaner, mit dem reMarkable 2 ist man für sämtliche Anwendungszwecke gerüstet. 

 

Die mit Abstand beste Funktion des reMarkable 2 ist aber seine Formatierungsmöglichkeit. Die Möglichkeit, verschiedene Teile des Geschriebenen zu kopieren und einzufügen, ist ein unglaubliches Gefühl. Zusätzlich kann man zwischen einem Textmarker, einem Kugelschreiber, einem Bleistift, einem Druckbleistift und sogar einem Kalligrafiestift wählen, um damit zu schreiben oder zu zeichnen. Sogar der handgeschriebene Text kann per Klick in einen digitalen umgewandelt werden – grandios!

Der Standard Marker kostet 49 Dollar, der Marker Plus 99 Dollar. Der Unterschied zwischen den beiden ist der Radiergummi am anderen Ende des Stiftes. Die meisten Anwender werden mit Sicherheit mit dem Standard-Marker und dem Lasso-Radiergummi-Werkzeug auskommen, aber der Marker Plus verleiht dem Ganzen ein natürlicheres Gefühl, was das Gesamtpaket stimmig abrundet. Somit ist das reMarkable 2 wahrscheinlich die beste Mischung aus analogen und digitalen Erfahrungen, die man sich für ein so dünnes und leichtes Gerät wünschen kann.

Anmerkung:

Um den vollen Funktionsumfang des reMarkable 2 nutzen zu können, muss man ein kostenpflichtiges Abo abschließen. Dieses Abo ermöglicht den Versand der digitalen Notizen per Mail (direkt am Gerät), den Cloud Speicher und weitere Funktionen. Eine Übersicht zu den Abo Modellen findet ihr hier.

AKKU

Wenn es um die Akkulaufzeit geht, enttäuscht das reMarkable 2 auch in dieser Abteilung nicht. Ich habe mit dem reMarkable 2 knapp unter der 2-Wochen-Marke gelegen, und das bei täglicher Nutzung. Der Bildschirm schaltet sich nach ein paar Minuten Inaktivität automatisch ab, und man kann ihn aus dem Ruhezustand aufwecken, indem man den Netzschalter drückt. Es wird über USB-C aufgeladen, und es dauert etwa 45 Minuten bis eine Stunde, um den 3.000-mAh-Akku vollständig aufzuladen.

FAZIT

PRO

  • Edles Design
  • Saubere Verarbeitung
  • Sehr leicht
  • Reaktionsschnell
  • Exzellenter Bildschirm
  • Unglaublich dünn

KONTRA

  • Keine Beleuchtung
  • Hoher Preis
  • Abomodell
8.8

Grandios

Verarbeitung - 9
Design - 9.1
Handhabung - 9.3
Features - 8.5
Preis/Leistung - 8.2
Das Thema Gaming begeistert mich schon seit meiner Kindheit. Als Gründer von PixelCritics habe ich die Möglichkeit mein Hobby zu vertiefen und eine Gaming-Community in Österreich aufzubauen. Neben Steak und Pommes habe ich auch gerne knackige Games auf dem Tablett serviert, die mich bis tief in die Nacht vor dem Bildschirm fesseln.
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