Remnant: From the Ashes | Test

Ein Genre Mix, der optisch nicht viel hermacht, aber absolutes Suchtpotenzial besitzt.

Gunfire Games sind bisher noch nicht sonderlich bekannt, haben aber schon an Titel wie Herobound: Spirit Champion, From Other Suns oder Darksiders III gearbeitet und landeten mit Remnant: From The Ashes nun einen kleinen Überraschungshit, zumindest auf Steam. Dort gehen die Bewertungen bei Usern durch die Decke und auch sonst wird das Mid-Price Game recht gelobt. Warum? Das lest ihr jetzt.

Remnant From The Ashes - Test

Als einer der Letzten der Menschheit wirst du alleine oder in einem Team mit bis zu zwei anderen Spielern tödliche Feinde und epische Bosse konfrontieren.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Liebe auf den ersten Blick …[/perfectpullquote]

Remnant ist vieles, aber sicher keine Liebe auf den ersten Blick. Macht man seine ersten Schritte in dem Survival-Shooter, fühlt man sich wie zurückversetzt auf die Playstation 3, zumindest was die Grafik und Technik betrifft. Hässlich ist das Spiel bei Weitem nicht, aber wenn man mit Spielen wie Red Dead Redemption II, God Of War oder Uncharted verwöhnt ist, dann fühlt man sich halt doch um einige Jahre in die Vergangenheit versetzt. Nachdem man sich dann an die alt-backen Grafik gewöhnt hat, stellt sich dieser Third-Person-Shooter doch als unterhaltsamer Genre Mix heraus.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Apropos ein bunter Genre Mix …[/perfectpullquote]

Nachdem man Fuß gefasst und die ersten Dämonen über den Haufen geballert hat, merkt man recht schnell, dass man hier richtig oft das Zeitliche segnet. Diese zahlreichen Tode und das im Spiel für das Überleben wichtige ausweichen, erinnert sehr stark an Dark Souls. Heiltränke, die sich beim Checkpoint wieder ausfüllen lassen, an Bonfire und der Loot, in Form von Eisen und weiteren Materialien, sowie die Erfahrungspunkte, das Gunplay mit Primär- und Sekundär Waffen inklusiver Nahkampfwaffe, rufen uns sofort Spiele wie Destiny oder Borderlands in den Kopf. Aber damit noch nicht genug: Ein Level- und Skill-System á la Diablo und der Koop Mechanismus wie man ihn aus Left4Dead kennt und fertig ist der bunte Mix. Und genau dieser Mix in Kombination mit dem Koop Feature, lässt bei dem Spiel plötzlich verdammt viel Laune aufkommen.

[g-slider gid=“38467″ width=“100%“ height=“45%“ autoplay=“0″]

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Im Team sind wir stark[/perfectpullquote]

So können bis zu drei Spieler die Hölle auf Erden durchleben, sich den Loot teilen und sich gegenseitig decken, heilen und wiederbeleben. Aber Vorsicht: Friendly Fire ist zu jedem Zeitpunkt angeschaltet. Zwar skaliert das Spiel die Schwierigkeit bei mehreren Spielern nach oben, doch wenn man aufeinander aufpasst, ist das Ganze dann doch gleich viel einfacher und natürlich auch lustiger. Leider bekommt aber nur der Host den Fortschritt in der Story gespeichert, aber keine Angst: Loot, Geld, Waffen und sogar freigeschaltete Skills und Items können mitgenommen werden. Steht man im eigenen Spiel mal an, dann lohnt es sich einfach bei anderen Spielern zu joinen und seinen Charakter stärker zu machen.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Leveln, looten, craften[/perfectpullquote]

Das Leveln funktioniert über ganz traditionelle Skills wie „Leben“, „Ausdauer“, „Teamplay“, wodurch Erfahrung im Koop erhöht wird, oder „Konzentration“, durch die die aktiven Skills, die hier Mods genannt und in Waffen implantiert werden, schneller aufladen. Das kann Heilung, eine Verteidigungsaura oder auch Feuermunition sein. Ballert man mit der ausgerüsteten Waffe auf die Dämonenhorden, füllt sich ein Balken und ist dieser voll, kann die Mod für einen bestimmten Zeitraum aktiviert werden. Waffen gibt es zwar nur eine Handvoll im Spiel, dafür sind diese recht unterschiedlich und so muss man beim Wechseln der Waffen stets seinen Spielstil anpassen und ein Auge auf die Munition haben. Aber man kann sich auch in der sogenannten Station 13, die man von Checkpoints aus bereisen kann, Munitionskisten und weitere praktische Items, Waffen und Mods kaufen. Hat man dann genug Eisen und Metall zusammen, kann man seine Ausrüstung, also Kleidung und Waffen auch in Verteidigung und Schaden upgraden. Irgendwann steht man aber mit Eisen quasi an und benötigt zum Beispiel geschmiedetes Eisen, um weitere Upgrades durchführen zu können, dies gibt es aber erst etwas später und seltener im Verlauf des Spiels.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Da ist noch mehr drin[/perfectpullquote]

So sehr das Spiel auch Spaß macht, weißt es, abgesehen von der alten Technik, auch noch weiteres Verbesserungspotential auf. Die Waffen und Rüstungen sind selten und nicht sehr abwechslungsreich. Die Endbosse sind nicht sonderlich kreativ gestaltet, denn diese spammen allesamt stets einfach Gegnerhorden, welche es mühsam zu erledigen gilt, ehe man wieder etwas Schaden am Boss machen kann und dann geht das Ganze wieder von vorne los. Die Areale sind zufallsgeneriert und Kanäle, verfallene Städte oder später dann auch futuristische Gebiete, wiederholen sich doch sehr oft und lassen etwas an Details vermissen. Auch wenn generierte Areale so manche Vorteile mit sich bringen, so werden diese mit Nachteilen wieder ausgeglichen: Man muss nämlich immer jede langweilige Ecke aufs Neue aufsuchen. Das Sounddesign, die dezent eingesetzte Musik und die Sprachausgabe gehen aber allesamt voll in Ordnung und passen zur Atmosphäre. Die Story jedoch ist, sagen wir mal – scheiß egal.

 

Obwohl Remnant: From The Ashes auf dem ersten Blick mehr pfui als hui ist, geht nach ein-zwei Koop Stunden der Knopf auf und eine gewisse Suchtgefahr entsteht, denn einen Abschnitt möchte man noch machen, oder auf das nächste Upgrade will man noch sparen, und huch, da ist ja noch ein Endboss, denn probieren wir noch aus … und so geht es immer weiter und plötzlich ist es drei Uhr morgens. Wer also auf einen Mix aus Rollenspiel, Loot-Shooter, Survival und Koop-Ballerei Lust hat, ist mit Remnant für sicher 20-30 Stunden absolut gut unterhalten und macht bei einem Kauf nichts falsch. Bleibt nur zu hoffen, dass da noch mehr Content nachkommt, um die Spieler länger bei der Stange zu halten.

PRO

  • Interessanter Genre Mix
  • Suchtpotenzial im Koop
  • Gute Waffenbalance
  • Einfaches Upgrade-System
  • Sinnvolle Skills
  • Guter Sound

KONTRA

  • Grafisch etwas veraltet
  • Zufallsgenerierte Gebiete optisch etwas detailarm
  • Wenig kreative Endbosse
  • Wenige Waffen, Rüstung und Skills
7.4

Spielenswert

Gameplay - 7.5
Grafik - 6.5
Sound - 8
Inhalt - 7.2
Atmosphäre - 7.6
Heavy Music, schnelle Bikes und Sport sowieso – da ich auch im Jahre des Herren 1986 geboren wurde und da auch der NES in Europa das Licht erblickte, war die Konsequenz des Zockens logisch. Da ich auch an verbaler Inkontinenz leide, sind PixelCritics sowie earshot.at perfekte Orte um mein Interesse am Journalismus auszuleben.
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
4 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments
Marv
Leserwertung :
     

Die Kritik bezogen auf die Grafik kapier ich überhaupt nicht. Finde 6.5 etwas streng bewertet, die Grafik ist nämlich echt gut

Marv

Okok da verstehe ich dich schon. Aber wenn jetzt jeder Spiele mit den großen vergleicht ist sofort jedes Indie Game schlecht. Das meinte ich mit etwas streng bewertet. Kostet ja auch keine 70 Euronen wie EA Spiele zB.

Also mir machts Spaß und hätte Grafik und Gameplay höher angesetzt wie du.

4
0
Wie ist deine Meinung zu diesem Thema?x