Welcher Fan der Resident Evil Teile kann sich nicht mit einem Lächeln an die aller ersten Spiele zurück erinnern? Auch der vierte und fünfte Teil waren sehr gelungen. Was beim sechsten Teil passiert ist, wollen wir hier gar nicht groß hinterfragen aber wir können nur sagen, dass Capcom mit dem siebten Teil einiges wieder gut machen konnte. Zu Anfangs wirkt das Spiel ganz und gar nicht wie ein klassisches Resident Evil doch mit ein bisschen Geduld entfaltet sich das Game zu einem wahren Horror-Erlebnis der Oberklasse. Wer sinnloses abschlachten von Zombie-Horden mit fast unbegrenzter Feuerkraft sucht ist hier definitiv falsch. Die Genrebezeichnung Survival-Horror trifft es haargenau! Wir sind auf der Suche nach unserer verschollenen Frau und müssen uns durch das Haus der Bakers kämpfen und den düsteren Machenschaften auf den Grund gehen. Capcom versucht mit diesem Spiel, dass was Resident Evil vor 20 Jahren geprägt hat, in der Ego-Perspektive erneut zum Leben zu erwecken. In unserem Bericht erfahrt ihr wie es uns in der Haut von Ethan ergangen ist.
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Verstörende E-Mails der verschollenen Freundin? Nichts wie hinterher![/perfectpullquote]
Ohne viel Warum und Weshalb stürzen wir uns in die Rolle von Ethan. Wir haben von unserer Frau, welche vor ca. 3 Jahren spurlos bei einem „Babysitter“ Job verschwunden ist, eine verstörende E-Mail erhalten. In dieser wird uns explizit gesagt, nicht nach ihr zu suchen. Aber würde Ethan den Entschluss ziehen seine Freundin zu vergessen, so wäre es ein relativ schnelles Ende! Also machen wir uns per Auto auf die Suche und kommen in einer typischen „Hillibilly“ Gegend an. Da der Haupteingang offensichtlich versperrt ist suchen wir uns einen anderen Weg und finden uns sehr bald in der scheinbar verlassenen Villa wieder. Alle die sich die Demo geladen haben und diese spielten, werden sich am Anfang sehr leicht tun. Den wir befinden uns in genau dem exakten Gästehaus wie schon in der Demo! Nach kurzen Herumlaufen, finden wir einen verstecken Geheimzugang zum Keller und klettern kurzerhand eine Leiter nach unten. Da Ethan anscheinend etwas zu schwer für die Konstruktion ist, verlieren wir den Halt und stürzen in das Dunkle. Am Ende des Kellerganges finden wir auch bereits unsere Freundin! Diese stammelt etwas von „Hat ER dich gesehen“ und „Vater wird sehr wütend sein“. Anfangs macht es nicht sehr viel Sinn. Sollte sich aber bald noch ändern.
Nicht lange nach dem wir mit unserer Freundin unterwegs waren, war diese wieder verschwunden. Nach einigen Erkundungsrunden begegnen wir ihr erneut, jedoch ist sie uns nun feindlich gesonnen und rammt uns kurzer Hand ein Messer in die Handfläche. Hier kommt der Spieler das erste Mal mit dem Virus in Kontakt welcher Menschen von „normal“ denkenden Wesen in verrückte aggressive Objekte verwandelt. Wie es in dieser Sequenz weitergeht, wollen wir für uns behalten, denn in diesem allerersten Teil zeigt Resident Evil bereits was es alles auf Lager hat und der Spieler sollte sich spätestens danach perfekt in die neue Atmosphäre eingelebt haben.
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Willkommen in der Familie[/perfectpullquote]
Nach einem herzhaften Empfang finden wir uns im Haupthaus wieder und werden bestens verköstigt. Erst jetzt beginnt das wirkliche Spiel und wir befreien uns aus der Gefangenschaft. In Resident Evil 7 geht es hauptsächlich um das Suchen von Objekten. Es zahlt sich wirklich aus jede Blumenvase und jeden Polster zu durchsuchen, den Munition ist rar und Medizin noch viel seltener. Lasst euch eins sagen, liebe Leser, diese zwei Dinge werdet ihr im Spielverlauf mehr als nötig haben.
Resident Evil 7 greift auf ein alt bewährtes Slot-Inventar zurück, wo Pistolen und einfache Objekte einen Slot benötigen und größere Waffen oder Gadgets zwei. Das Inventar ist sehr begrenzt, jedoch können wir in sogenannten Save-Räumen das Inventar in einer großen Kiste entleeren. In diesen Räumen haben wir ebenfalls die einzige Möglichkeit zu speichern, na läutet da bereits eine Glocke? Auf der höchsten Schwierigkeit „Madhouse“ benötigt man zum Speichern ebenfalls noch eine Kassette. Das gesamte Spiel wird in der Ego-Perspektive gespielt. Der Protagonist ist alles andere als ein Soldat oder Polizist, denn dieser ist ganz einfach ein normaler Zivilist. Spätestens nach den ersten Schüssen merkt man dies auch, denn nach jedem Schuss sollte man sich eine Sekunde nehmen, damit Ethan sein Ziel wieder anvisieren kann und wir dadurch präziser schießen können.
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Keine Zombies?[/perfectpullquote]
Was es genau mit dem Virus der die Menschen ändert auf sich hat, behalten wir natürlich für uns. Jedoch gibt es keine wirklichen lebenden Untote in diesem Teil, sondern eher durch den Virus erzeugte Kreaturen. Diese besitzen leider nicht wirklich viele Variationen und somit bekämpfen wir immer und immer wieder die selben Widersacher. Es gibt „normale“ Gegner welche aufrecht gehen, sehr schnelle, spinnenartige Gegner und welche mit einem verhärteten Arm als Schutzschild. Wie in jedem Resident Evil 7 gibt es natürlich auch Mini-und große Bosse. Die Hauptbosse stellen Angehörige der Familie Baker dar, welchen wir nach erfolgreich gelösten Rätsel gegenüberstehen. Hört sich jetzt eintönig an, ist es aber nicht. Den Bakers begegnen wir immer wieder, mal verstecken wir uns von denen, mal flüchten wir oder wir stellen uns einfach der Herausforderung. Jede Begnung ist Spannung pur und lässt das Herz höher schlagen und die Atmosphäre sucht seinesgleichen! Mal abwarten was Capcom noch so im Köcher hat, denn DLCs werden zuhauf noch folgen.
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Bombastische Atmosphäre[/perfectpullquote]
Spieler, so wie ich einer bin, die auf eine spannende und atemberaubende Atmosphäre stehen, müssen Resident Evil 7 als einen Pflichtkauf betrachten. Das Spiel schafft es auf einmalige Art und Weise einen in seinen Bann zu ziehen. Capcom greift hier nicht nur auf Jump-Scares zurück, welche übrigens wirklich gemein platziert sind, sondern helfen sich mit Musik, Geräuschen, Licht und sonstigen Effekten. Auch alteingesessene Horrorspieler sollten hier ein mulmiges Gefühl im Magen haben, vor allem wenn man auf seine Munition sieht und merkt es sind nur mehr vier Schuss vorhanden. Das Spiel teilt sich in zwei Szenen auf welche jeweils noch weiter unterteilt werden. So beginnen wir zuerst im Haupthaus, finden uns danach im Außenbereich wieder, machen einen Abstecher in das Spielhaus des jüngsten Familienmitgliedes und gegen Ende finden wir uns sogar auf einem Schiff wieder. Jeder dieser Schauplätze kommt mit seinen ganz eigenen Eindrücken. Es kommt zu keiner Zeit ein Gefühl der Langeweile auf und man hat auch nicht den Eindruck das sich etwas mehrfach wiederholt.
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Auch der visuelle Eindruck überzeugt, kombiniert mit einem umwerfenden Sound[/perfectpullquote]
Ab und zu hatte man mit Performance-Einbrüchen zu kämpfen aber im Großen und Ganzen ist der visuelle Eindruck sehr gut gelungen. Die Grafik ist natürlich einer der wichtigsten Teile um die passende Atmosphäre zum Spiel zu erzeugen! Die Details der Bilder und der Objekte wurden liebevoll gestalten und man hat einfach Spaß beim Erkunden. Garniert mit grandiosen Lichteffekten, wenn wir mit der Taschenlampe die dunklen Räume durchqueren, lässt einem das Blut in den Adern gefrieren. Auch die Brutalität kommt beim Visuellen nicht zu kurz, so können wir alle möglichen Innereien, Knochenbrüche und sonstige Zerstückelungen bestens genießen. Was das Spiel an fast allen Ecken hervorragend gemeistert hat, war der Sound. Die Vertonung der Stimmen, Geräusche der Waffen, das Knarren der Böden, die Schritte und Schreie und natürlich die Musik. Wir können nicht mal wirklich sagen wie oft wir mit Gänsehaut vor dem Bildschirm gesessen sind und dass nur dank des Sounds!
Das Spiel wirkt anfangs eher wie ein eigenständiges Game, entfaltet sich aber mit der Zeit zu einem wirklichen Geheimtipp. Capcom hat erfolgreich die Resident Evil Serie zu neuem Leben geweckt. Man erlebt im siebten Teil eine gruselige Geschichte in der wir als Ethan unsere Freundin suchen und uns durch das Anwesen der Bakers kämpfen. Als Spieler taucht man dabei in eine atmosphärische Meisterleistung ein und sollte sich auf den ein oder anderen Schreck-Moment gefasst machen. Das Game greift sehr gerne auf Jump-Scares zurück, welche jedoch keines Wegs nervig sind, sondern wirklich perfekt platziert wurden. Leider fehlt es etwas an Variation bei den Gegnertypen und man erfährt zu wenig über den Protagonisten in welchen man schlüpft. Ebenfalls sind 8-10 Stunden Spielzeit sehr knapp berechnet, dafür schaltet man nach dem ersten Mal durchspielen die Schwierigkeit „Madhouse“ frei und kann sogleich versuchen den Erfolg „das Spiel unter vier Stunden durchzuspielen“ zu meistern. Es gibt wirklich viel zu entdecken, deshalb lohnt es sich alle Ecken und Kanten zu durchsuchen. Wir können das Spiel nur weiter empfehlen und wünschen ein angenehmes Gruseln!