An die Boots, Skidoo’s, Snowboard’s oder sonstige Funsport-Arten! Ubisoft liefert uns mit Riders Republic Funsport in allen Variationen und Formen direkt in unsere heimischen Sofa-Gefilde. Lange Zeit wurde der Funsport in Videospielen nicht mehr bedient. Diese Lücke schnappt Ubisoft gekonnt auf und bastelt uns mit Riders Republic eine Open World Spielwiese der Superlative. Egal ob schneebehangene Berge, Wüstendünen oder felsige Bergabgründe. Habt ihr was zum Fahren, Rutschen oder Fliegen – seid ihr mit dabei. Stellt euch an die virtuelle Startlinie mit hunderten anderen Spielern und zeigt was ihr draufhabt. Ob Riders Republic eine Langzeit-Spielwiese ist oder doch nur die olle Kinderspieldecke von damals, erfahrt ihr im nachstehenden Review.
HÖHER, SCHNELLER, WEITER
Mit Riders Republic wirft Ubisoft ein Funsport-Schwergewicht in den Gamingring. Lange Zeit ist es her, dass die Funsport-Szene virtuell bedient wurde. Der Titel bietet neben den klassischen Rennen auch viel Skurrilität und Witz und sollte daher nicht mit dem Simulator-Ernst begegnet werden. Gestartet wird klassisch: Ein Snowboard, ein Gipfel und der eiserne Wille der Beste von allen zu werden. Nach einer längeren Einführung in die doch umfangreiche Steuerung werden wir auf das erste virtuelle Rennen losgelassen. Und es macht … Megafun! Anders lässt es sich einfach nicht beschreiben. Downhill mit 9 anderen Rennteilnehmer (Echtspieler online) und jede Rampe zu nehmen ist einfach geil.
Nach einiger Zeit und vielen erworbenen Rennsternen später komme ich drauf, dass es neben Snowboard und Downhill-Mountainbike noch andere Sportarten zu erforschen gibt. So kann man beispielsweise das Snowboard bei Seite schmeißen und auf den Skidoo aufsteigen, den Paragleiter auspacken, in den Wingsuit schlüpfen oder sich auf Ski begeben. Jede Sportart hat ihre eigenen Tücken und Eigenheiten und fühlt sich dadurch etwas anders an.
Ziel ist es natürlich in der Sportart der Beste zu werden. Das Karrieresystem ist jeder Sportart unterteilt und zeigt uns dort den jeweiligen Fortschritt an. Wählt eure Lieblingssportart aus oder versucht Allrounder zu werden. Für jeden ist etwas dabei. Die Sportarten unterscheiden sich auch zum Teil in der Ausführungsform. So gibt es klassische Rennen wo die finale Positionierung im Vordergrund steht. Oder aber auch Punkte-Events in denen es zählt möglichst viele und außergewöhnlich Stunts hinzulegen. Die Steuerung für die Stunts ist etwas gewöhnungsbedürftig und erfordert (bei mir zumindest) doch eine starke Eingewöhnungsphase. Übungsmaterial gibt es zum Glück genug.
Neues stellen sogenannte Multi-Events dar. In diesen Events wird während dem Rennen die Sportart gewechselt. Dies ist natürlich stark Arcade-lastig und lässt wenig Realismus wallten. Allerdings sind so einschlägige Sportart-Experten auch genötigt auf andere Sportmitteln zuzugreifen. Spaßfaktor ist allemal groß!
OPEN-WORLD FUN-SPORT-OASE
Zur Welt von Riders Republic lässt sich nur eines sagen: Sie wird dem Spieltitel gerecht. Die Fun-Republik erstreckt sich über ein riesiges Gebiet, welches sogar mehrere Temperaturzonen einzuschließen scheint. Im Westen sind die verschneiten Berge für die Winterfans, in der Mitte ist es waldig und bergig für die Zweiradler und im Osten ist es sogar dünenbesetzt. Für jeden Funsportler und für jedes Equipment ist somit etwas vorhanden. Genial.
Die Events sind weit verstreut und es gleicht keines dem anderen. Ob Downhill mit dem Bike oder Freestyle mit dem Ski, kein Rennen gleicht dem davor. Es wird innerhalb der Rennen für viel Abwechslung und Trail-Searching Wert gelegt. Manche Events starten in kleinen Renngruppen bis zu 12 Leuten. Es gibt allerdings auch Groß- oder sogar Massen-Events in denen es fast in Heerscharen an die Starlinie geht. Hier verkommt der Rennbolide fast zum Road Rage. Auch dafür gibt es meinerseits ein Sternchen, weil es die Rennatmosphäre aufreißt und ebenfalls an Abwechslung bietet. Denn der Fun steht, wie bereits erwähnt, definitiv im Vordergrund.
Neben den Events wird auch live jeder andere Spieler auf der Karte angezeigt. Wirkt fast wie ein Experiment mit Ameisen, ist aber supercool und zeigt dem Spieler, wo gerade die Post abgeht. Etwa mittig auf der Map liegt unsere Chill-Out-Lounge, auch Riders Lounge genannt. Hier können wir auf Bestenlisten die tagesaktuellen besten Spieler verfolgen, uns neue Klamotten oder Ausrüstung kaufen oder einfach in der Bowl mit unserem bevorzugten Werkzeug den anderen imponieren. Klasse Idee, um nach einigen Rennen mal etwas runter zu kommen.
Skurriles gibt es in Riders Republic allerhand. Ob Dinosaurierkostüm, Ski aus abgerissenen Baumstämmen oder gar Raketen-Fahrrad. Ubisoft bemüht stark die Kreativität und scheinbar unzählige YouTube-Recherche Stunden um den Spieler bei Lachen und Laune zu halten. Gelungener maßen! Mit gefällt der Aufbruch des so ernsten Simulationsaspektes bei Sportspielen äußerst gut. So kann sich jeder virtuelle Fun-/Extremsportler optisch selbstverwirklichen. Die Auswahl und Kombinationen aus sammelbaren Outfits und Equipment ist sehr groß. Top!
Karrieremodell entspricht dem klassischen und wohlbewehrten Standard. Wir ernten Erfahrungspunkte für absolvierte Rennen, dessen Höhe aufgrund des erworbenen Ranges oder während des Rennens erfüllte Aufgaben erhöht bzw. verringert. Je höher der Karrierelevel, desto besser die Ausrüstung, welche sich zum Teil auch massiv untereinander unterscheiden kann. Das Lieblingsbike ist daher nicht nur ein optisches Gimmick, sondern hat tatsächlich ein eigenes Fahrverhalten, dass zu einem passt oder eben nicht.
AUSBLICK VOM SOFA
Optisch hat Riders Republic einiges auf der PS5 zu bieten. Die Fahrradmodelle sind äußerst realistisch detailliert und unfassbar lebensecht nachgebaut. Ski und Snowboard ebenfalls. Lediglich das Skidoo wirkt noch etwas unfertig.
Ubisoft bietet uns neben den üblichen und auch schon groß in der Anzahl bestehenden Rennen, fast tagesaktuelle Events und Geschehnisse. Spieler können sogar selber Events erstellen und diese online zur Verfügung stellen. Sollte die Community dies wirklich leben, bietet der Titel eigentlich eine unbegrenzte Spielzeit und ist sicherlich langlebig im heimischen Spieleregal anzufinden. Potenzial für eine lange Erfolgsgeschichte ist vorhanden.
Grafisch ist die Welt von Riders Republic sehr detailliert und dermaßen schön, dass man oftmals während eines Rennens anhalten möchte, um die Aussicht zu genießen. Events kann man wiederholen, Aussichtspunkte findet man nicht mehr so schnell wieder. Egal ob Bäume, Schneewehen oder Talstationen, alles wirkt mit Liebe gestaltet und ist ansehnlich. Genau wie man es in der heimischen Republik gerne hat. Einzig und allein manche virtuell geschaffenen Grenzen sind oftmals nicht plausibel und wären schön gewesen, wenn diese durchbrechbar wären. Ob es der Holzzaun am Rande der Piste oder der Winz-Baum kurz vor der Ziellinie ist …
Das bringt mich zum nächsten und auch letzten Manko-Punkt: Frustfaktor! Da bei Massenrennen oftmals Körperkontakt nicht vermeidbar ist, geht es hierbei oft recht saftig zugange. Dieser Spaß endet jedoch oftmals an einem Baum oder Felsenkante. Hier entscheiden oftmals nur wenige Zentimeter, ob man sich vorbei an die Spitze setzt oder komplett hängen bleibt und somit einen der letzten Plätze belegt. Das frustet schnell. Gehört aber meiner Meinung nach zum Spielvergnügen dazu. Dann wiederholt man den Event halt einfach. Wiederspielwert so zu schaffen ist jedoch nur semi-gewollt hoffentlich.