Scars Above | Test

Scars Above beinhaltet fast alles, was ein solider Adventure Shooter mitbringen sollte. Das Spiel sorgt für Spannung, ein fesselndes Gameplay und anfangs für ein paar aufregende Gruselmomente!

Der ein oder andere dürfte Mad Head Games von diversen Wimmelbild Spielen, die von Big Fish veröffentlicht wurden, schon kennen. Es handelt sich dabei um ein stetig wachsendes Entwicklerteam aus Serbien, welches 2011 gegründet wurde. Obwohl das verfügbare Budget mit AAA Titeln zwar nicht mithalten kann, ist Scars Above ein grundsolider Adventure Shooter, welchen den ein oder anderen mit Sicherheit interessiert.

Scars Above: Test
Kate ist Astronautin und Wissenschaftlerin, keine Soldatin, aber sie weiß sich zu helfen und ist entschlossen, alles zu tun, um zu überleben.

[perfectpullquote align=“left“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]BIS INS WELTALL UND NOCH VIEL WEITER[/perfectpullquote]

In Scars Above sind wir Lichtjahre von der Erde entfernt und dringen in Galaxien vor, die der Mensch noch nie zuvor gesehen hat. So beginnt die Reise mit unserem Protagonisten Kate. Mit Ihrem Vorgesetzten und zwei Kollegen gehen die drei Wissenschaftler einem geheimnisvollen Signal im Weltall nach. Dabei stoßen sie auf eine Architektur, welche von einer anderen Spezies entwickelt wurde. Durch den menschlichen Drang alles Unbekannte zu erforschen, möchte die Crew natürlich herausfinden, für welchen Zweck diese Anlage im Weltall dient. Alles bereit, um mit der Forschung zu beginnen, stürzt das Raumschiff auf mysteriöser Weise ab und Kate erwacht alleine auf einem fremden Planeten umgeben voller Trümmern, ohne zu wissen, was genau passiert ist. Nachdem wir uns in der Umgebung umgeschaut haben, wird schnell klar, was unsere ersten Ziele sind. Dem Notsignal folgen, welches das abgestürzte Raumschiff sendet, um herauszufinden, was mit den anderen Crewmitgliedern passiert ist und was den Absturz verursacht hat. Ausgerüstet mit der Waffe Vera, welche die verschiedensten Elementarangriffe bereithält, machen wir uns auf den Weg ins Unbekannte.

[perfectpullquote align=“right“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]DIE SPIELMECHANIKEN[/perfectpullquote]

Es stehen uns 4 Munitionstypen der Elemente Elektro, Feuer, Eis und Gift zur Verfügung. Ansonsten haben wir noch allerhand Gadgets, die wir im Kampf gegen die verschiedensten Gegnertypen einsetzten können. Dazu zählen verschiedene Granaten, ein Holo Köder, ein Schutzschild und ein paar Injektionen, um beispielsweise Gesundheit zu regenerieren. Ein sehr minimalistisch gehaltener Fähigkeitsbaum ist ebenfalls integriert. Zu Beginn, erhalten wir allerdings nur die Waffe Vera mit dem Munitionstyp Elektro. In einer linear aufgebauten Welt, mit ein paar Verzweigungen, müssen wir den Gegnern im richtigen Moment ausweichen und mit der richtigen Taktik deren Schwächen besiegen. Munitionsknappheit, kommt dabei eher selten vor, da bei jedem erreichten Checkpoint gespeichert und alle verbrauchten Ressourcen aufgefüllt werden. Bei Bosskämpfen selbst, sind meist kleine Säulen oder viele elementar Pflanzen zu finden, wo wir ebenfalls unsere Munition wieder aufstocken können.

Es zahlt sich aus, alle Verzweigungen zu durchkämmen, da ihr bei jedem Abschnitt Wissenswürfel, die für das Aufwerten von Fähigkeiten notwendig sind und auch Waffenupgrades findet könnt. Solange ihr die einzelnen Maps gut durchsucht, werdet ihr sehr leicht alles Sammelbare finden, es ist nichts wirklich schwer versteckt. Welche Fähigkeiten ihr als erstes auswählt, ist relativ irrelevant, da ihr im Verlauf des Spiels sowieso den kompletten Fähigkeitsbaum freischalten werdet.

Auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad, werdet ihr wenig Probleme bekommen, auf normal oder schwer kommt der ein oder andere Tod schneller als erwartet. Nur gut, dass Kate aus irgendeinem Grund, den wir im Verlauf der Geschichte noch erfahren „unsterblich“ ist.

[perfectpullquote align=“left“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]DIE SAVEPOINTS[/perfectpullquote]

Es gibt in der Welt von Scars Above kein freies Speichersystem, sonders gut platzierte Speicherpunkte. Bei diesen Checkpoints, werden alle Ressourcen aufgestockt und alle Gegner, die wir zuvor schon besiegt haben, spawnen neu. Diese Mechanik ist keine unbekannte und kennt man aus diversen anderen Games. Solche Savepoints machen bei so einem Game durchaus Sinn und dass die verschiedenen Gegnertypen nach einem Save neu spawnen, mag zwar ein wenig nervig erscheinen, fügt sich in das Gameplay und dem damit verbundenen Schwierigkeitsgrad aber sehr gut ein. Ein paar wenigen wird diese Art Speichersystem eventuell nicht zusagen, allerdings würde ein freies Speichersystem zu der Spielemechanik von Scars Above einfach nicht passen.

[perfectpullquote align=“right“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]FESSELNDES GAMEPLAY?[/perfectpullquote]

Sobald ihr euch ein wenig eingespielt habt und euch der etwas langsam aufbauenden Story zuwendet, werdet ihr schnell bemerken, dass Scars Above durchaus eine spannende Geschichte und ein aufregendes Gameplay bereithält, auch wenn die Story doch sehr vorhersehbar ist. Ein paar Abschnitte des Games, können mitunter etwas träge sein. Auf höherem Schwierigkeitsgrad, kann es schon öfter passieren, dass ihr bei einem Bossfight mehrere Versuche benötigt, bis ihr den Gegner in die Knie gezwungen habt. Richtige Frustmomente sind mir dabei nicht untergekommen. Durch ein paar wirklich gut platzierte Spawnpunkte der Gegner, gibt es ab und an auch ein paar kleine Schreckmomente und der sehr passenden Soundtrack sorgt zusätzlich für eine stimmige Atmosphäre. Wirklich zum Gruseln ist das Gameplay von Scars Above allerdings nicht. Auch wirkt unser Hauptcharakter meist sehr kalt und emotionslos, was teils an den fehlenden Gesten und schwachen Animationen liegt. Im Gesamtbild lässt sich aber sagen, sobald ihr euch eingespielt habt, weiß das Game auf jeden Fall zu fesseln!

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[perfectpullquote align=“left“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]DIE HIGHLIGHTS DES SPIELS[/perfectpullquote]

Das ist der größte Knackpunkt von Scars Above. Das Game bringt ein solides Grundgerüst mit, welches gut funktioniert und zu überzeugen weiß. Alle integrierten Features, kennt man aber bereits aus anderen Games und sind in Scars Above eher sehr minimalistisch integriert. Die einzelnen gestalteten Gegnertypen sind cool designt, erzeugen aber keine richtigen „Wow“ Momente. Dazu kommt noch, dass ihr das Spiel in 7–10 Stunden durchgespielt habt. Für meinen Durchgang auf Normal habe ich ca. 8 Stunden benötigt. Im gesamten Spiel hatte ich zwei bis drei Gruselmomente, weil ich da einfach nicht auf das Spawnen der Gegner vorbereitet war. Sobald man das Gameplay von dem Spiel kennt, kommen solche Momente aber nur noch selten bis gar nicht mehr vor. Das Gameplay und die sich eher langsam aufbauende Story, sind nett gemacht und alles funktioniert wie es soll. Leider fehlt es dem Game aber schlicht und ergreifend an richtigen Highlights. Scars Above ist ein grundsolider Adventure Shooter, der allerdings nirgends wirklich heraussticht. Natürlich muss ein Spiel das Rad nicht immer neu erfinden und ich meine auch nicht, dass die Entwickler mehr mit anderen Features experimentieren hätten sollen. Einfach das vorhandene mehr ausbauen, wäre bei Scars Above schon sehr vorteilhaft gewesen.

[perfectpullquote align=“right“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]GRAFIK, SOUND & BUGS[/perfectpullquote]

Die Grafik ist allgemein mit gut zu beschreiben und kann den meisten Indie Titeln das Wasser reichen. Mit aktuellen AAA Spielen, kann diese allerdings nicht mithalten, dasselbe gilt für die Animationen und den eher emotionslosen Hauptcharakter. Die Grafikoptionen beinhalten das notwendigste. Raytracing oder eventuell eine HDR-Unterstützung, wären bei so einem Game sicher nicht verkehrt gewesen. Motion Blur ist standardmäßig aktiv und lässt sich auch nicht deaktivieren. Der Soundtrack ist passend gewählt und fällt an keiner Stelle negativ auf, sticht aber auch nicht sonderlich hervor. Was Bugs anbelangt, muss ich zugeben, macht es Mad Head Games besser als so manche AAA Titel!

Ich hatte im gesamten Game keinen einzigen Fehler, der erwähnenswert wäre, so etwas ist in der heutigen Zeit sehr selten anzutreffen und ein großes Lob für die Entwickler! Natürlich könnte man auch sagen, dass dies der kurzen Spielzeit und dem sehr soliden Gameplay zu verdanken ist. Egal ob es sich um die Unity, Unreal, Havok oder auch Cry Engine handelt, sobald mit einem soliden Grundgerüst etwas experimentiert wird, die Entwickler das Gameplay in die Länge ziehen oder Features ausbauen möchten, kommt es bei der Programmierung unweigerlich zu ein paar unvorhergesehenen Bugs, die es danach wieder zu beseitigen gilt. Hier ist bei den meisten Games dann einfach die Testphase viel zu kurz, um vorhandene Fehler zu erkennen. An dieser Stelle gibt es nochmal ein großes Lob an Mad Head Games!

FAZIT

PRO

  • Solide Grafik
  • Passender Soundtrack
  • Fesselndes Gameplay
  • Spaßige taktische Kämpfe
  • Schön gestaltete Maps
  • Frei belegbare Steuerung
  • Keine erwähnenswerten Bugs
  • Charaktermodelle der Mutationen cool designt

KONTRA

  • Emotionsloser Protagonist
  • Etwas träges Storytelling
  • Story sehr vorhersehbar
  • Teils schwache Animationen
  • Sehr kurze Spielzeit
  • Alle Features sehr minimalistisch gehalten
  • Rätseleinlagen nicht fordernd
  • Es fehlt gänzlich an jeglichen Highlights
  • Motion Blur nicht deaktivierbar
7.6

Spielenswert

Gameplay - 7.8
Grafik - 7.5
Sound - 7.9
Inhalt - 6.7
Atmosphäre - 8.1
Seit Dino Wars oder North&South am Amiga hat sich in der Spieleindustrie so einiges verändert, aber meine Leidenschaft für Videospiele nicht! Mit dem Alter von 5 Jahren hatte ich zum ersten Mal einen Joystick in der Hand und seit diesem Moment war die virtuelle Welt wie ein zweites Zuhause für mich. Ich finde so ziemlich jedes Genre interessant, selbst wenn es sich um einen kleinen Indie-Titel handelt. Die aktuellste Nintendo Konsole und ein leistungsstarker PC gehören bei mir zu der Grundausstattung. Bei meiner Begeisterung für den Journalismus in Verbindung mit Videospielen gab es da nur eine logische Konsequenz. Redakteur bei PixelCritics werden, um mein Interesse beider Welten auszuleben.
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