Sea of Thieves | Test

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Sea of Thieves bietet mit einer grandiosen Präsentation und einem gewaltigen Multiplayer-Abenteuer doch alles was wir Piraten erwarten? Nicht ganz, denn das Spiel erleidert in Punkto Langzeitmotivation leider einen Schiffsbruch...

What shall we do with a drunken sailor, What shall we do with a drunken sailor, What shall we do with a drunken sailor, Early in the morning? Na was schon? Wir sehen zu wie er quer über das ganze Schiff läuft und alles ankotzt was im Wege steht 🙂 Hört sich absolut witzig an und ich muss gestehen ist es auch, denn diesen und vergleichbare Momente erleben wir in der neuesten Multiplayer Piratenhatz “Sea of Thieves” aus dem Hause Rare. Zusätzlich erleben wir zahlreiche Abenteuer, suchen nach Schätzen, überstehen Raids ziehen in die Schlacht gegen andere Spieler oder bezwingen die raue See. Keine Frage, das Spiel macht einen riesen Spaß, doch nach einigen Spielstunden entpuppt sich das Ganze leider eher als seichtes Gewässer mit leichten Frustmomenten. Warum? Das und mehr lest ihr in unserem Test.

Sea of Thieves: Test

In Sea of Thieves geht es den Skelleten an den Kragen

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Ein grandioses Multiplayer-Abenteuer[/perfectpullquote]

Sea of Thieves liefert uns zwar mit einer großen Open World, versteckten Schätzen, Haien und Skeletten und mehr einen wundervollen Spielplatz, den wichtigsten Spaßfaktor müssen Gamer allerdings selbst beisteuern – nämlich die Story. So versetzt uns das in die Rolle eines zufallsgenerierten Piraten um als Freibeuter in einer comic-artigen offen Spielwelt die Meere zu erobern. Doch dafür benötigen wir eine Crew und natürlich ein Schiff. Je nach Crew-Größe wählen wir entweder die kleine aber feine Schaluppe (1-2 Spieler) oder die imposante Galeone (3-4 Spieler). Die Auswahl des Schiffes ist dabei für den Erfolg sehr wichtig, denn mit 2 Leuten kann man zwar die Galeone auswählen, aber effektiv steuern kann man das Ding nicht.

Denn in Sea of Thieves werden sämtliche Aufgabe auf die Crew Mitglieder aufgeteilt und davon gibt es viele! Anker lichten, Segel setzen und in Windrichtung drehen, Kanonen nachladen und abfeuern, Steuerrad bedienen, bei Treffern das Schiff reparieren und bei Wassereinbruch das Wasser mit dem Kübel über Bord schöpfen. Genau da unterscheiden sich die 2 Schiffe deutlich, denn bei der Schaluppe lichten wir nicht nur den Anker deutlich schneller, es gibt auch nur ein Segel zu bedienen. Dennoch hat die Schaluppe auch einen entscheidenden Nachteil – und zwar die Anzahl der Kanonen und die Lagerplätze. Wie ihr bereits lesen konntet ist eine eingespielte Crew vom Vorteil, denn die präzise Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg. Wer keine volle Crew mit Hilfe des Freundschaftskreises zusammen bekommt, der kann sich mit zufälligen Spielern ins Getümmel stürzen. Das funktioniert in den meisten Fällen gut, ist mal ein Troll an Bord verfrachtet man diesen kurzerhand per Voting in den Schiffskerker.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Teils monotone Aufgaben[/perfectpullquote]

Hat man nun seine Crew angeheuert spawnt man zufällig auf einen Außenposten wo wir bei den unterschiedlichen Händlern/Fraktionen Aufträge annehmen können. Diese reichen von Schatzsuch- über Kopfgeldmissionen bis hin zu Transportaufträgen. Die Aufträge selbst werden in Kartenform an den Spieler übergeben und von diesen kann jeder Spieler insgesamt 3 Stück mit sich führen. Um eine Mission zu starten wählt ein Spieler den gewünschten Auftrag aus, legt die Karte auf dem Schiff auf den Tisch und die anderen Crewmitglieder müssen zusätzlich dafür abstimmen. Haben die anderen Spieler ebenfalls dafür gestimmt, startet die Mission und man bekommt Hinweise oder Schatzkarten ins Inventar, welche uns die Position der aktuellen Mission verraten. Hat man auf der großen Landkarte die richtige Insel gefunden, setzen wir die Segel und beginnen die Reise über das gefährliche Gewässer, denn dort lauern nicht nur Seeungeheuer wie der Riesenkraken, nein, auch zahlreiche andere Piraten die jede Gelegenheit nutzen um uns den Gar auszumachen.

Hat man die richtige Insel nun erreicht, beginnt je nach Auftragsart das erforderliche Event um die Mission abschließen zu können. Genau an dieser Stelle beißt sich das Spiel in den eigenen Schwanz, denn im Grunde sind die Quest verdammt monoton und wiederholen sich immer und immer wieder. Leider sind die Aufträge aber Mittel zum Zweck, denn diese bringen uns neben dem Gold auch noch den nötigen Ruf um bei den jeweiligen Fraktionen das Ansehen zu steigern und den begehrten Titel „Pirate Legend“ zu bekommen. Hat man diesen Titel einmal erreicht, wird ein neuer Bereich freigeschaltet, bei dem wir die sogenannten “Legendären Reisen” annehmen können. Diese Reisen sind mit Raids aus anderen MMO´s vergleichbar. Hinzukommen aufwändigere Kostüme für die Piraten sowie die „Skeleton Forts“, die von der Crew alles abverlangen.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Schiff in Sicht![/perfectpullquote]

Der Nervenkitzel des Spiels liegt aber ganz klar an den getroffenen Entscheidungen und im PVP. Denn man kann nach dem Abschluss einer Mission wieder direkt zurück zum Außenposten segeln um die gelooteten Schätze zu verkaufen, oder man beginnt eine weitere Mission um die Schätze an Bord zu stapeln. Grundsätzlich macht dies Sinn, aber da kommt dann der extreme Nervenkitzel ins Spiel, denn trifft man mit voll beladenem Schiff auf gegnerische Spieler und verliert man im schlimmsten Fall auch den Kampf, so freut sich die gegnerische Crew über die wertvollen Schätze. AAAR!

 

Apropos Kampf, in Sea of Thieves stehen uns “leider” nur eine Hand voll Waffen zur Verfügung. Eine Pistole, ein Schrotgewehr ein “Scharfschützengewehr” und für den Nahkampf ein Säbel. Gleichzeitig ausrüsten dürfen wir jedoch nur 2 und so müssen wir uns mit der restlichen Crew zusammen reden, welche Waffenkombo Sinn macht. Neben der geringen Waffenauswahl gesellt sich auch noch der größte Kritikpunkt von Sea of Thieves hinzu – das Spawnsystem! Dieses ist teilweise nicht nur frustrierend, nein es sorgt auch noch dafür, dass die PVP Kämpfe unnötig in die Länge gezogen werden. Denn solange das Schiff nicht gesunken ist, kann man so oft wie möglich (natürlich zeitverzögert) auf dem Schiff respawnen. Selbst dann wenn die komplette gegnerische Crew ausgelöscht wurde, können diese Respawnen und deren Schiff erneut reparieren. So muss ein Crewmitglied ständig mit der Kanone Löcher ins gegnerische Schiff ballern und die anderen müssen die gegnerische Crew vorm Reparieren abhalten, damit das Schiff mit Wasser vollläuft und anschließend sinkt.

Speziell wenn man als 2 Men Army loszieht und eine komplette 4 köpfige Crew auslöscht und diese dann Respawnen weil das Schiff einige Zeit zum sinken braucht, frustet das enorm, da es in keinster weise eine Rolle spielt ob man besser ist wie die anderen. Hier müssen die Entwickler unbedingt am Balancing schrauben, denn dies raubt kleineren Crews den Spielspaß, denn nicht jeder hat 3 Freunde die Sea of Thieves spielen und auch nicht jeder ist der englischen Sprache mächtig, die zu 90% bei Random Crewmitgliedern gesprochen wird. Aber im Laufe des Spiels stellen wir uns immer und immer wieder dieselbe Frage, warum machen wir das Ganze eigentlich. Warum wiederholen wir immer und immer wieder die monotonen Quests oder prügeln uns stundenlang durch die teils knackigen Raids? Nur um am Ende an das Gold ranzukommen, welches wir rein für kosmetische Artikel investieren dürfen/können! Ob das den Preis von 70€ rechtfertigt, muss an dieser Stelle jeder für sich entscheiden, denn die einen lieben es sich mit Skins von der Masse abzuheben und die anderen können mit dem eher weniger anfangen und würden gerne das hart verdiente Gold in andere Schiffstypen oder Waffen investieren, welche leider nicht vorhanden sind.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Piratenfeeling PUR[/perfectpullquote]

Die größte Stärke von Sea of Thieves ist aber bei weitem die erstklassige Präsentation. Die Wellen schaukeln unser Schiff hin und her, Gischt spritzt uns ins Gesicht und hinterlässt Pfützen auf unserem Deck und am Horizont versinkt die Sonne rot glühend im Meer. Trotz Comic-Look versetzt einem SOT immer wieder ins Staunen, denn kein Spiel zuvor hat die Seefahrt derart glaubwürdig in Szene gesetzt. Speziell das Wasser samt Wellen und Lichteffekten sucht seinesgleichen und raubt einem sprichwörtlich den Atem. Die zahlreichen Inseln und Außenposten, garniert mit tollen Licht und Schatteneffekten runden das Gesamtpaket piratisch GUT ab. Selbst beim Sound haben die Entwickler alles richtig gemacht und besonders schön sind die zwei Musikinstrumente, die auf Knopfdruck Seemannslieder abspielen. Einfach KLASSE!

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AAAR! Wie gern würde ich hier stundenlang über Sea of Thieves schwärmen, denn das Spiel sieht einfach großartig aus. Die Meereswogen schaukeln meine Schaluppe/Galeone wunderbar lebensecht über den Ozean und heben das Piratenfeeling in ungeahnte Höhen. Speziell am Anfang ist man von dem neuartigen Gameplay sehr angetan und man schippert von einem Quest zum anderen. Leider stellt sich relativ schnell die Ernüchterung ein, denn Sea of Thieves präsentiert sich in Sachen Gameplay eher als monoton und bietet für den satten Preis von 70€ bis Dato viel zu wenig Abwechslung. Rare verpasst es leider dem Spiel den wichtigsten Punkt zu spendieren – die Langzeitmotivation und so bleibt Sea of Thieves im derzeitigen Entwicklungsstadium ein solides Grundgerüst für verschiedenste Piraten-Abenteuer die hoffentlich in naher Zukunft in Form von Updates nachgeschoben werden.

PRO

  • Toller Multiplayer
  • Comicstyle
  • Atemberaubendes Meer
  • Witzige Animationen
  • PVP

KONTRA

  • Monotone Quests
  • Spawnsystem teils frustrierend
  • Kein Levelsystem
  • Wenig Waffen
  • Nur drei Missionsarten
7.6

Spielenswert

Gameplay - 5
Grafik - 8.8
Sound - 8.2
Inhalt - 7.4
Atmosphäre - 8.7
Das Thema Gaming begeistert mich schon seit meiner Kindheit. Als Gründer von PixelCritics habe ich die Möglichkeit mein Hobby zu vertiefen und eine Gaming-Community in Österreich aufzubauen. Neben Steak und Pommes habe ich auch gerne knackige Games auf dem Tablett serviert, die mich bis tief in die Nacht vor dem Bildschirm fesseln.
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