Ich war schon am Jubeln, als ich Session in die Hände bekommen habe. Wieder mal ein schönes, klassisches Skatespiel, bei dem ich den längsten 50:50 Grind und besten Ollie machen kann – das dachte ich jedenfalls. Mit meiner Erfahrung, wie es damals das gute alte Tony Hawk oder auch ein Skate bieten konnte, hat dieses Spiel absolut nichts zu tun. Und das will es auch gar nicht, denn Session setzt auf Realismus, einer steilen Lernkurve und ist vor allem für cineastische Skate Replays zu haben. Wichtig ist auf jeden Fall, dass es zurzeit zwingend nötig ist, mit einem Controller zu spielen und es keine Möglichkeit gibt, Tastatur und Maus zu nutzen. Doch fangen wir mal von vorne an…
Der Anfang ist eigentlich genau das, was man erwarten sollte. Kein ewig langes Intro und auch keine Charaktere, die erst mal ihre Geschichte erzählen müssen. Auch auf der Map werden keine Punkte gezeigt, die es abzufahren gilt. Na gut, ein kleines Tutorial, um die Grundtricks zu lernen, ist vorhanden. Der Charakter lehnt auf einer Steinkante irgendwo mitten in der Stadt und so bald ihr startet, steigt er einfach nur aufs Board und fährt los. Herrlich unkompliziert. Doch dann fangen die großen Fragen an: Was soll ich hier machen? Wie bewege ich mich? Wo bin ich überhaupt? Antworten darauf hat das Spiel leider nicht, denn Session ist kein richtiges Skate “Spiel“, sondern vielmehr eine Simulation. Ihr seid in einer namenlosen Stadt, die zugegeben relativ groß ist und von einer Polizeistation, über Baustellen, auch einen Park und einige Parkplätze bietet. Die Steuerung ist komplett anders, als man es erwarten würde. So springt man nicht mal eben mit einem Druck auf X, sondern muss in den richtigen Momenten die Analogsticks bewegen. Das macht das Fahren sehr schwierig und erfordert einiges an Zeit zum Lernen. Soviel Zeit, dass man teilweise am Verzweifeln ist und sich selbst die Frage stellt, wie man dieses Spiel überhaupt richtig spielen soll.
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Wirklich nur Skaten…[/perfectpullquote]…oder Gibt es Aufgaben die man erfüllen muss, oder Dinge zum Einsammeln? Hier ein ganz klares: Nein! Die Karte ist frei erkundbar und ihr könnt tun und lassen was ihr wollt. Sucht euch Rampen oder Treppengeländer und versucht diese zu nutzen. Man muss allerdings dazu sagen, dass ihr die Welt auch zu Fuß erkunden könnt, denn der Spieler ist alles andere als am Rollbrett festgewachsen. So lassen euch schon kleine Kanten oder ein zu schnelles auf den Bordstein zurollen stürzen.
Dazu kommt noch das es auch die Möglichkeiten gibt, euren Charakter anzupassen. Dafür könnt ihr euch in ein Menü begeben, das eure Wohnung zeigt. Jedoch gibt es dort nicht wirklich viel zutun, außer euer Board anzupassen, Replays anzusehen und euch umzuziehen. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind dabei in der aktuellen Version noch sehr stark begrenzt und sehen leider auch nicht sonderlich schön aus. Sei es nun für euren Charakter oder das Brett.
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Kann man sagen das Session nun ein schlechtes Spiel ist? Nein auch das nicht, denn das, was es wirklich sein will, kann sich durchaus sehen lassen. Es stimmt zwar das es noch lange nicht fertig ist und neben anderen Maps und Menüs jede Menge Dinge fehlen, aber es gibt einen Foto- bzw. Videomodus. Hier könnt ihr ähnlich, wie der aus Fortnite bekannte Modus, eure komplette Fahrt ansehen, hin-und her spulen sowie die Kamera freisetzen und so nach einiger Übung und einem Auge fürs Detail, cineastische Kamerafahrten machen, und so euren eigenen Skatefilm inszenieren.
Im Hauptmenü könnt ihr zudem noch Dinge wie Wetter und Uhrzeit ändern, die sich natürlich auf das Licht auswirken und wenn dazu dann noch euer Skill stimmt und ihr mit der Steuerung umgehen könnt, kommen dabei beeindruckende Clips heraus, die sich sehen lassen können.
Last but not least wird das Spiel von einem Soundtrack abgerundet, der zwar zurzeit nur wenige Tracks beinhaltet, diese passen jedoch zur lockeren Skater-Atmosphäre. Wenn man jedoch selber Filme oder auch nur Clips erstellen möchte, empfiehlt es sich noch eigene Musik unter das Projekt zu legen.