Shadow of the Colossus | Test

Auch nach 13 Jahren fährt dieser restaurierte Old-Timer wie geschmiert. Shadow Of The Colossus ist heute wie damals ein kleines Meisterwerk.

Trotz zahlreicher Verschiebungen und anderen Problemen, war The Last Guardian im vergangenen Jahr ein großer Erfolg. Zwar wurde der indirekte und mittlerweile Sage und Schreibe 13 Jahre alte Vorgänger Shadow Of The Colossus (das original stammt von Team Ico) vor ein paar Jahren bereits für die PS3 als Remaster wiederveröffentlicht, doch nun erscheint das kleine Meisterwerk auch für die PS4, und warum sich das trotzdem noch lohnt, verrate ich euch gerne in meinem Test.

Shadow of the Colossus: Test

Ein kleines Meisterwerk kehrt im neuen Gewand zurück

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Ab in die Werkstatt[/perfectpullquote]

Wo man bei dem Re-Release für die Last-Gen Konsole einfach neuen Lack über die Karosserie gezogen hat, erfuhr Shadow Of The Colossus nun für seinen dritten Anlauf eine komplette und liebevolle Restauration durch BluePoint, was mit der PS4 als neuen Motor unter der Haube durchaus Sinn macht. So könnte man zu keiner Sekunde denken, dass dieses Spiel bereits fast eineinhalb Dekaden auf dem Buckel hat. Die für damalige Verhältnisse große Open World erstrahlt in komplett neuem HD Glanz und begeistert erneut, die Texturen sind schicker und die Kolosse noch eindrucksvoller in ihrer neuen Pracht. Dass man das Spiel quasi auseinandergenommen und neu zusammengesetzt hat, war ein kluger Schachzug.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]16 Giganten sollen fallen[/perfectpullquote]

Die Story von Shadow Of The Colossus ist einfach und wird nicht großartig erklärt. Unser Protagonist Wander will seine ohnmächtige Freundin retten, muss dazu 16 gigantische Wesen aus alter Zeit abschlachten. Diese werden dir von einer göttlichen Stimme angekündigt, denn man kann die Dinger leider nur nacheinander jagen. Die Richtung gibt euer Schwert an, denn die einzige Waffe neben einem Bogen, kann bei Sonnenlicht in die Höhe gehalten werden und zeigt so die grobe Richtung an. Einmal angekommen bei dem nächsten Titanen, wird dieser in einer kurzen Cut-Scene vorgestellt, ehe es ans Rätseln geht. Die Bewegungen des Koloss wollen genauso wie die Umgebung studiert werden, denn es gilt eine Schwachstelle zu finden – und dann natürlich auch zu erreichen. Da gibt es pro Koloss immer nur eine Lösung, hat man diese rausgefunden, ist es eigentlich nicht mehr allzu schwer dem Riesen den Garaus zu machen.

Findet man länger keinen Weg zum Ziel, bekommt man von der erwähnten Stimme einen Tipp. So bringt man diesen zu Fall oder zerstört Teile der Rüstung in Interaktion mit der Umgebung um sich im buschigen Fell festzukrallen und rauf zu klettern, damit man verletzliche Stellen wie den Bauch oder Kopf erreicht. Auch wenn die Dinger selten so klug sind um Wander mit der Hand von sich zu wischen, so wehren sich diese zumindest mit Zappeleien, was Ausdauer kostet. ist diese auf 0, fällt der Krieger und muss einen neuen Anlauf wagen.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Triste Welt, dichte Atmosphäre[/perfectpullquote]

Die Welt ist bewusst leer, relativ leeblos und auch arm an optionalen Aktivitäten. Was langweilig klingt, dient aber einer gewaltig dichten Atmosphäre und könnte als eine Art Vorgänger zu den Souls Spielen gesehen werden. Auch dort befindet man sich in einer tristen, verfallenen und nur noch von Monstern besiedelten Welt, die sich nur durch Erkunden erklärt. In Shadow of the Colossus kann man die gesamte Karte sofort frei mit seinem Pferd Agro erkunden, wird aber nicht mehr als ein paar Schreine, an denen man beten kann und ein paar wilde Tiere wie Echsen und Adler finden. Manche Echsen besitzen einen blauen Schwanz, den man abschießen und essen kann um mehr Ausdauer zu erhalten, während Früchte von Bäumen mehr Lebensenergie bedeuten. Ansonsten kann man sich nur an der vielfältigen Pracht der Welt, bestehend aus Wald, Dschungel, Wüste. Schluchten und Gewässer ergötzen. Einzig die Herausforderung, die besiegten Kolosse nochmals in einer Time-Attack bzw. dem mit Retro-Schleier überzogenen Erinnerungs-Modus zu erledigen um neue Ausrüstung zu bekommen, dient als Antreibender Wiederspielwert.

Neben der grandiosen Optik kann auch der minimalistische Soundtrack überzeugen. Nur im Kampf gibt es Musik, die die Action unterstreicht, während man sonst nur eine zur Welt passend triste Soundkulisse geboten bekommt. Wenn dann ein Koloss zu theatralischer Musik fällt, kann einem das Wesen, das womöglich seit 1000en Jahren durch diese Welt streift schon fast leidtun.

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Shadow of The Colossus funktioniert auch nach 13 Jahren noch genauso gut und ist in Mechanik und Atmosphäre perfekt gealtert. Vielleicht vermisst der eine oder andere weitere Gegner und Herausforderungen, aber da empfehle ich sowieso die erwähnte Souls-Reihe. Dass man ein paar Kinderkrankheiten in Form von Hakeliger Steuerung, Kamera-Problemen und unsichtbaren, für Agro unüberwindbaren Hindernissen, mitportiert hat, wird dieser schicke Old-Timer leicht verkraften. Sowohl für Neueinsteiger als auch Veteranen, die das Original gespielt haben, eine klare Empfehlung.

PRO

  • Dichte Atmosphäre
  • Opulente Kolosse
  • Wunderschöne, abwechslungsreiche Welt
  • Taktisch fordernde Kämpfe

KONTRA

  • Kurze Spielzeit
  • Kaum Wiederspielwert
  • Hakelige Kamera
  • Leichte Steuerungsprobleme
8.1

Grandios

Gameplay - 8.6
Grafik - 8.3
Sound - 8.5
Inhalt - 6.2
Atmosphäre - 9
Heavy Music, schnelle Bikes und Sport sowieso – da ich auch im Jahre des Herren 1986 geboren wurde und da auch der NES in Europa das Licht erblickte, war die Konsequenz des Zockens logisch. Da ich auch an verbaler Inkontinenz leide, sind PixelCritics sowie earshot.at perfekte Orte um mein Interesse am Journalismus auszuleben.
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