SnowRunner | Test

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SnowRunner ist nicht nur ein Update des Vorgängers, es ist der beste Teil der Serie!

Mit Spintires veröffentlichte Oovee Games im Jahr 2014 eine HardCore Offroad Simulation, bei der wir nur mit Kompass und Karte bewaffnet, Güter von A nach B durch die wilde Sowjetunion transportierten. Die Simulation war zwar damals technisch gesehen seiner Zeit voraus, hatte aber mit der spielerischen Umsetzung und der sehr frustrierenden Kameraführung zu kämpfen. 3 Jahre später folgte mit MudRunner, diesmal von Saber Interactive entwickelt, der lang ersehnte Nachfolger, welcher mit neuen Herausforderungen endlich etwas mehr “Spiel” in die Simulation brachte, die bereits Spintires vertragen hätte. Leider kamen die spielerischen Elemente immer noch zu kurz und MudRunner blieb demnach weiterhin “nur” eine Simulation für zwischendurch. Doch nun soll alles anders werden! Mit der neuesten Auflage “SnowRunner” erwartet uns neben einer grandiosen Technik auch ein ordentlicher Fuhrpark, unterschiedliche Regionen, zahlreiche Aufträge, eine übersichtliche Map und verschiedene Herausforderungen. Doch wie sieht es diesmal mit der Langzeitmotivation aus?

In SnowRunner steuerst du leistungsstarke Fahrzeuge und eroberst in der bisher fortschrittlichsten Geländesimulation extreme Umgebungen in einer offenen Spielwelt.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Ich werde LKW Fahrer![/perfectpullquote]

Anders als der Titel der Simulation vermuten lässt, wirft uns SnowRunner zu Beginn nicht in eine verschneite Region, sondern in die Gemeinde Black River im Nordosten des amerikanischen Bundesstaats Michigan. In einem Pickup auf einer matschigen Straße positioniert, werden uns in einem kurzen aber umfangreichen Tutorial sämtliche Kernelemente der Simulation erklärt, bis wir uns zu einem verlassenen Truck vorgearbeitet haben, den wir kurzerhand ohne zu fragen in Besitz nehmen. Hat man erstmals in dem neuen alten Truck platz genommen, startet auch schon die erste Mission, denn eine eingestürzte Brücke muss wieder aufgebaut werden und dafür benötigt die Baustelle Holz und Metallplanken. Hierfür sind wir natürlich der richtige Ansprechpartner und mit vollem Tatendrang beginnen wir unsere Reise, um die benötigten Güter abzuliefern. Hat man die Mission abgeschlossen eröffnet uns die neue Brücke Zugang zu weiteren Arealen. Doch die neuen Areale möchten in bekannter Assassin´s Creed Manier (Wachtürme müssen angefahren werden) zuerst einmal aufgedeckt werden, um Standorte für Upgrades und neue Aufgaben zu offenbaren. Neue Trucks, Anhänger und Upgrades wie neue Federungen, oder Spezialreifen liegen frei zum Mitnehmen in der Spielwelt herum. Grundsätzlich laufen die insgesamt 215 Haupt- und Nebenmissionen immer nach demselben Schema (Hole Waren von A und bringe sie zu B) ab, werden dabei aber sukzessive anspruchsvoller!

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[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Es beginnt ein Geduldsspiel[/perfectpullquote]

SnowRunner setzt wie bereits bei den Vorgängern auf Realismus und das bekommen wir in sämtlichen Belangen hautnah zu spüren. Die mit Matsch, Eis und Schnee bedeckten Straßen stellen stets unser Geschick auf die Probe und erfordern je nach Region die unterschiedlichsten Anpassungen unserer Boliden. So schaffen wir es unter anderem einfach nicht, die Waren von dem weit entlegenen Lager mit Straßenreifen und normaler Federung abzuholen, da die Straße überflutet wurde. Es müssen Offroad Reifen und eine Spezialfederung angeschafft werden und somit sind wir auf das Sammeln der Upgrades angewiesen, um im Spiel weiterzukommen. Doch nicht nur die Upgrades müssen gefunden werden, es muss auch das nötige Geld für Anpassungen und neue Trucks verdient werden und genau an diesen Punkt erfordert SnowRunner eine extra Portion Geduld von den Spielern. Denn die neuen Trucks kosten ordentlich viel Moos und die Bezahlung der Missionen fällt im Schnitt mit 1500 Dollar nicht gerade üppig aus. Doch es gibt eine Lösung für dieses Problem, das Verkaufen von Anhängern! Ja richtig gelesen, überall in der Spielwelt stehen verlassene Anhänger die wir mit etwas Geschick zum Anhängershop transportieren können. Dort angekommen, können wir diese gegen gutes Geld verkaufen und mit dem zusätzlichen Erlös unseres “alten” Trucks + Pickup, hat man “relativ” schnell das nötige Geld für den ersten Offroad Truck auf der Seite. Dieser macht zuvor nicht erreichbare Areal endlich erreichbar und das Spiel (Transportiere Waren von A nach B) beginnt von vorne. 

Des Weiteren muss man erst einmal herausfinden, welche Aufträge mit dem derzeitigen Equipment überhaupt durchführbar sind und speziell mit dem Start-Truck ist die Auswahl sehr sehr eingeschränkt. Aber auch bei durchführbaren Missionen, kratzt das Spiel speziell am Anfang häufig an unserem Geduldsfaden. Wir schauen ständig auf die sich im Matsch durchdrehenden Reifen unseres Trucks um schlussendlich nach gefühlt einer Stunde Matschschlacht unseren Zielpunkt zu erreichen. Schon klar, dass ist das Kernelement von SnowRunner, aber dennoch hätten die Entwickler den Einstieg etwas komfortabler gestalten können. Im späteren Spielverlauf mit Leistungsstarken Trucks und gutem Equipment entfaltet SnowRunner dann aber seine wahr Größe, denn das durchstreifen der Wildnis auf den elf Karten, welche in drei verschiedene Gebiete – Michigan, Alaska und das russische Taymyr – aufgeteilt sind, macht richtig viel Spaß und die Aussicht auf neue Teile und Trucks motiviert der Simulation treu zu bleiben. Obwohl man nun endlich einen sichtbaren Fortschritt (Brücken werden gebaut, Felsen weggeräumt, etc.) erkennen kann, fehlt dem Spiel abseits der Simulation meiner Meinung nach immer noch ein Wirtschaftssystem, welches sämtliche Aktionen noch deutlicher greifbar machen würde. 

Dafür haben die Entwickler der Simulation nun endlich einen Koop-Modus spendiert, bei dem man mit 3 Freunden gemeinsam sämtliche Aufträge absolvieren darf. 

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Eine Technik zum verlieben[/perfectpullquote]

Missionen und Aufgaben hin oder her, das Highlight von SnowRunner ist wie bereits bei den Vorgängern die grandiose Technik, welche auf der Havok Engine basiert. Es ist einfach unglaublich, wie sich der Boden (Matsch, Schnee, etc.) auf die Einwirkung unserer Räder verhält und sichtbare Spuren hinterlässt. Auch die Physik spielt bei SnowRunner auf höchstem Niveau! Büsche und Gräser knicken realistisch um und Bäume brechen bei übermäßiger Belastung mit unserer Winde beinhart ab. Selbst die Optik mit dem anhaftenden Schlamm auf unseren Reifen und Trucks, der bei Wasserkontakt abgewaschen wird, sorgt für zahlreiche WOW-Momente. Abgerundet wird das Gesamtbild mit einem dynamischen Tag-Nachtwechsel, erstklassigen Licht/Schatteneffekten und wechselnden Wetterbedingungen. Großartig!

F A Z I T

Die Spintires Reihe meldet sich mit SnowRunner zurück und überzeugt im Test mit starker Technik, grandioser Physik und glaubwürdiger Präsentation. Obwohl sich am Grundprinzip nichts geändert hat (ja wir transportieren immer noch Waren von A nach B), ist SnowRunner aufgrund der neuen Gebiete, einem großen Fuhrpark, fordernden Missionen und aufgeräumten Karten der beste Teil der Serie. Doch der Einstieg in die Simulation ist harte Arbeit, teils frustrierend und sicherlich nicht für jeden geeignet!

Das liegt unter anderem an der sehr speziellen Spielmechanik und an dem knackigen Schwierigkeitsgrad, welcher gleich zu beginn sehr stark anzieht. Gerade am Anfang gestaltet sich die Suche nach durchführbaren Missionen zum Geduldsspiel, da wir mit dem Start-Truck und dessen Konfiguration nur einen Bruchteil der verfügbaren Missionen erfolgreich abschließen können. Hat man aber diese Hürde überwunden, erwartet uns mit SnowRunner eine absolut großartige Simulation, die sich grandios präsentiert und einen für etliche Stunden vor dem Bildschirm fesselt.

PRO

  • Grandiose Präsentation
  • Zahlreiche Aufgaben
  • Großer Fuhrpark
  • Tolle Physik
  • Aufgeräumte Karten

KONTRA

  • Harter Einstieg
  • Upgrades müssen gefunden werden
  • Wenig Verdienst durch Missionen
8.5

Grandios

Gameplay - 8.2
Grafik - 9.2
Sound - 8.3
Inhalt - 8.5
Atmosphäre - 8.2
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