Song of Horror | Test

Jetzt Kaufen

Klassisch gutes Indie-Horror-Spiel mit neuen Elementen und Permadeath!

Schließt die Türen! Verrammelt die Fenster! Löscht jegliche Lichtquelle und setzt euch das 5.1 Headset auf! Es darf gegruselt werden! Und dieses Mal: Oldschool! Song of Horror wirft uns klassisch bekannt in ein Horror Adventure der alten Schule mit neuen Elementen. Welche Zutat fehlt noch? Eine Brise Ideenreichtum bei den Schreckszenen und charismatische Charaktere! Auch dies finden wir in Song of Horror! Ich selbst als nostalgischer Horror Fan setze große Erwartungen in den Indie-Titel. Na dann nehmen wir einmal den Platz vor der Horror-Show ein und sehen uns an mit was genau wir es hier zu tun haben (berühmte letzte Worte).

Fürchte die Präsenz, ein Wesen, das du nicht bekämpfen kannst: Bleib wachsam, versteck dich.

EIN HAUS, KEIN STROM ... KENNEN WIR?!

Zu Beginn unserer Horrorgeschichte schlüpfen wir in die Haut von Daniel Noyer, welcher als Verlagsmitarbeiter oftmals zu tief in die Whiskeyflasche schaut und es im Leben scheinbar nicht weit gebracht hat. Nach einer vermeintlich beendeten Arbeitswoche wird Daniel jedoch von seinem Chef kontaktiert, dass ein bekannter Autor seit geraumer Zeit unauffindbar ist. Name der vermissten Person: Sebastian P. Husher. Unser Chef bittet uns am Ende der Woche doch nochmal die Füße in die Hand zu nehmen und zu Husher’s Haus zu fahren, um dort nach dem Rechten zu sehen. Gesagt, widerwillig getan.

Wir treffen am Haus ein und finden dieses offen und vermeintlich verlassen vor. Seltsame Gefühlsregungen steigen in uns hoch als wir uns in dem Herrenhaus umsehen. An einem bestimmten Punkt finden wir eine surrealistische Türe, welche lt. Bauplan (und Logik) nicht real vorhanden sein kann. Nachdem Daniel diese Tür durchschritten hat, wird er von der Dunkelheit verschlungen und wart nicht mehr gesehen.

VIELE KÖCHE UND DER HORROR-BREI

Welch fulminanter Start. Herrenhaus. Verschwundener Schriftsteller. Und ein gutgemeinter Retter, welcher auf der Suche verschwindet. Was wollen wir mehr? Und so beginnt Song of Horror erst seinen digitalen Bauchladen an Neuerungen auszupacken. Entgegen herkömmlichen Spielen können wir bei Song of Horror von Anfang an zwischen mehreren Charakteren auswählen. Die Charaktere (untereinander unbekannt) sind mit Daniel verbunden und haben eigene Gründe den Verschollenen zu suchen. So haben wir seine Ex-Frau, dessen Chef oder einfach einer Elektrikerin, die das Licht untersuchen soll zur Auswahl.

 

Die Auswahl wird allerdings getrübt. Denn stirbt der ausgewählte Charakter im Spielverlauf ist dieser auch permanent in der Dunkelheit (oder im Tod) gefangen und wir müssen mit einem neuen Charakter erneut beginnen. Das Spiel ist dabei in insgesamt fünf Episoden aufgeteilt. Jede Episode wird vom frischen Charakter neu begonnen. Ist die Episode beendet setzt das Spiel quasi einen Zwischenspeicher und erneuten Startpunkt. Sind alle Charaktere Tod ist das Spiel beendet.

Die Charaktere unterscheiden sich jedoch voneinander durch unterschiedliche Attribute. Einige sind stark, andere schnell. Dies definiert die Spielmechanik und wie schnell die Charaktere Angst bekommen und „unkontrolliert“ Aktionen ausführen. Weiters sind die Reaktionen auf gewissen Situationen bei manchen kühler als bei anderen. Manche betrachten Dinge anders und sehen mehr. Eine tolle Idee dem Spiel viel Abwechslung zu geben.

Weiters ist man in den Episoden stark auf die eigene Intuition angewiesen. Neue, unerforschte Bereiche müssen vorsichtig erkundet werden. Geht man durch die falsche Tür, betätigt den falschen Knopf oder (wie bei mir beim ersten Mal) steigt man aus dem falschen Fenster: Ist der aktuelle Charakter auch schon in die ewigen Jagdgründe eingegangen! So schnell kann es gehen. Daher müssen wir zum Teil an den Türen zunächst lauschen, bevor wir eintreten. Sind böswillige Geräusche zu hören, bedeutet Eintreten den Tod. Die Dunkelheit manifestiert sich oftmals zufällig verteilt und möchte durch Türen oder Fenster eindringen. Hierbei werden Quicktime-Events genutzt, um die Dunkelheit draußen zu halten. Oder es dringt ein schreckliches Monster ein und wir haben nur kurz Zeit uns zu verstecken. Dabei müssen wir unseren Herzschlag kontrollieren, um nicht die Fassung zu verlieren. Hierbei kommen die Charakterwerte mal besser, mal schlechter zum Einsatz. Die Events kommen überraschend, verlieren aber nach der Zeit und Häufigkeit ein wenig den Horror.

HÄSSLICH GUT

Atmosphäre wird uns viel geboten. Ob ein altes Herrenhaus, Kloster oder Ähnliches. Alles Horrorfilm-reife Locations für ein angesetztes Spiel. Die Umgebung ist schaurig düster und bietet oftmals erschreckende Details oder Kurz-Events (wie das Wenden eines gefundenen Fotos). Toll abgerundet! Man fühlt sich digital nie wirklich sicher. Die Umgebungsdetails könnten etwas mehr bzw. „erschreckender“ sein. Mal ne Leiche hier, mal ein Zahn dort hätten das Ganze etwas mehr erwachsener gemacht. Dennoch zieht die Umgebung einen direkt in den Bann.

 

Die Charaktere sind allerdings ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite ist die Hintergrundgestaltung und die Charaktereigenheiten grandios in Szene und in die Mechanik eingebaut. Das Spiel bekommt dadurch sehr viel Abwechslung und Wiederspielwert. Allerdings wirkt die Grafik wie Resident Evil 3 Nemesis. Nein … nicht das Remake, leider … das Original auf der Playstation. Die Charakter-Mimik und Bewegung ist schlichtweg veraltet und wirkt unrealistisch in der doch „realistisch“ angehauchten Umgebung. Schade eigentlich. Das wäre die digitale Kirsche oben drauf gewesen.

[amazon box=“B093HPN5GG“ template=“horizontal“]

FAZIT

PRO

  • Stimmig schaurige Atmosphäre
  • Permadeath, wie es sein sollte!
  • Knackige Rätsel
  • Interessante Spielidee
  • Gute Scares

KONTRA

  • Eintönige Spielmechanik
  • Veraltete Grafik
8.4

Grandios

Gameplay - 7.9
Grafik - 7.8
Sound - 8.8
Inhalt - 8.7
Atmosphäre - 8.8
Seitdem ich zum ersten Mal einen Controller in der Hand hielt wusste ich, dass dies eine Freundschaft fürs Leben wird. Bis heute ist der digitale Sport für mich fixer Bestandteil meiner Freizeit. Mit AustriaGaming ist er sogar zum Teil zur Berufung geworden. Favorisierte Spiele sind für mich aus dem Genre Horror, SciFi und RPG mit viel geschichtlichem Tiefgang. Gerade innovative und alternative Games ziehen mich öfters in den Bann.
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments
0
Wie ist deine Meinung zu diesem Thema?x