Song of Iron | Test

Ein Wikinger Spiel mit gelungener Atmosphäre, tollen visuellen Eindrücken, komplexem Gameplay, einer einfachen, aber mitreißenden Story und all das entwickelt als Einmann-Projekt. Absolutes Must Play!

Für Fans des Wikinger-Genre habe ich heute einen Geheimtipp und zwar Song of Iron. Das 2.5D Spiel wurde durch den Entwickler Joe Winter und seinem erst kürzlich gegründeten Einmann-Studio Resting Relic ins Leben gerufen. Das Spiel bekommt man auf Steam für 16.79 EUR und es schafft es, den Spieler für mehrere Stunden vor den Bildschirm zu binden. Neben der grandiosen visuellen Umsetzung und der komplexen Steuerung hat das Spiel jedoch ab und dann mit kleineren Problemchen zu kämpfen, über welche man jedoch getrost hinwegsehen kann. Was das kleine Meisterwerk so besonders macht, lest ihr jetzt…

Song of Iron: Test

In Song of Iron werden Mensch, Monster und die Natur selbst versuchen, dich aufzuhalten.

DIE REISE BEGINNT

Der Hauptdarsteller des Spiels ist definitiv die Kampfmechanik und die verschiedensten Gegner so wie die wirklich umwerfend gestaltete Umgebung. Dennoch sollte man die Story nicht außen vor lassen, welche zwar als sehr simpel bezeichnet werden kann, dennoch dem Spiel einen zusätzlichen Feinschliff verpasst, welches es dann zu einem “fast Meisterwerk der Indie Games” macht. 

Wir schlüpfen zu Beginn in eine Wikingerin oder einen Wikinger. Joe wirft uns sofort nach dem Klick auf Start ins dramatische Geschehen von Song of Iron. Unser Dorf wird von einem verfeindeten Stamm angegriffen und bis auf den Grund niedergebrannt. Oben drauf verlieren wir auch noch unsere große Liebe. Bevor diese jedoch aus dem Leben scheidet, bekommen wir noch eine Aufgabe mit auf den weiteren Weg: Wir müssen mit einem Artefakt die alten Götter aufsuchen, denn nur wenn wir diese wieder besänftigen, kann unser Stamm gerettet werden.

Doch unsere Mitwelt ist uns alles andere als wohlgesonnen. Auf der Suche nach den besagten Göttern erwartet uns Widerstand durch verfeindete Menschen, Monster und sogar die Natur selbst. Wir haben keinerlei Ausrüstung, außer unseren Umhang und unsere körperliche Kraft und Geschicktheit. Wir nehmen mit, was wir auf dem beschwerlichen Weg finden und bahnen uns so einen Weg frei, bis wir unser Ziel erreicht haben.

KNIFFLIGES GAMEPLAY

Ein Kern der Kampfmechanik ist das ständige Wechseln unserer Waffen. Wir können zum Beispiel einen Schild mit einer Einhandwaffe verwenden, je öfter der Schild jedoch zum Einsatz kommt, desto schneller zerbricht dieser auch und wir benötigen einen Ersatz. So können wir jede Waffe, jeden Pfeil und jedes Schild unseren bezwungenen Gegner abnehmen. Alle Waffen spielen sich und fühlen sich etwas anders an. Im Verlauf des Spiels finden wir auch weitere Ausrüstungsgegenstände, welche offenbar göttliche Artefakte sind oder sonst irgendwie mit Magie verzaubert wurden.

So kann man zum Beispiel seine Einhandwaffe mit Feuer entfachen und zusätzlichen Schaden bei den Gegnern anrichten oder einen Pfeil elektrifizieren für noch mehr Tod und Zerstörung. Ein weiteres Artefakt lässt uns per Knopfdruck schneller laufen, damit man die noch so breiten Klippen überqueren kann. Die Mechanik ist also gut durchdacht und bietet viele Möglichkeiten. Aber wie sieht es mit der Steuerung per se aus? Hier gilt es für dich einiges zu verinnerlichen, und wenn man sich die Reviews auf Steam etwas genauer ansieht, findet man hier sehr oft die meisten Kritikpunkte. Für Spieler, die movement-lastige Spiele mögen, wird es ein Leichtes sein, mit der Steuerung zurechtzukommen. Für alle anderen gilt: Üben, üben, üben.

Grundsätzlich hat man wie für ein 2.5D Spiel gewöhnlich ist, vorwärts und rückwärts Bewegungen, sowie Springen und Ducken. Um an Wänden hochklettern zu können muss man die Leertaste gedrückt halten, ansonsten lässt der Wikinger einfach los und stürzt in den Abgrund. Für die Kampfsteuerung wird es dann aber etwas kniffliger. Ganz klassisch hat unser Protagonist leichte und schwere Angriffe, welche man jeweils mit einem kurzen oder langen Klick durch die linke Maustaste auslösen kann. Mit STRG heben wir das Schild, mit welchen wir auch zu einem Schildschlag ausholen können, wenn man die linke Maustaste drückt. Hält man nun die rechte Maustaste gedrückt, ziehen wir unseren Bogen und können so ohne Hilfe in Richtung Gegner zielen. Den Pfeil lösen kann man wieder durch betätigen der linken Maustaste. Sollten die Pfeile einmal leergeschossen sein, kann man immer noch mit der Taste R sein Schwert oder seine Axt werfen, steht dann aber ohne Waffe da und muss sich eine neue suchen oder man ist auf seine Fäuste angewiesen.

Mit einem doppelten Druck auf eine der beiden Seitwärts-Tasten macht man eine Rolle in die gewünschte Richtung. Sollte man während des Sprintens die Ducken-Taste verwenden, rutscht unser Held in die Bewegungsrichtung. Und zu guter Letzt kann man mit Q noch einen Rückzieher machen, also einen Schritt nach hinten.

Aufgrund der Vielzahl an Möglichkeiten im Kampf kam es das ein oder andere Mal auch zu einem Problem mit der Wiedergabe der gewünschten Aktion. So habe ich nicht nur einmal das Zeitliche gesegnet, indem ich einen Rückzieher machen wollte oder eine Rolle zur Seite und das Spiel einfach nicht reagiert hat. Ich gewichte diesen Mini-Bug jedoch nicht allzu schwer in der Wertung, da dieser einfach zu beheben sein sollte und in der Steam-Review-Sektion schon vielfach angesprochen wurde. Also müsste Joe Winter mittlerweile von diesem Problem wissen. 

TOLLE UMSETZUNG

Das absolute Highlight des Spiels ist jedoch nicht die durchdachte Steuerung, sondern die Atmosphäre des Games. Der Solo-Entwickler konnte durch die Landschaften und die Nutzung von gut platzierten Lichtquellen eine Welt schaffen, in die man sich einfach verlieben will. Es gibt zum Beispiel im Verlauf der Story auch Missionen, bei denen man sich zur Gänze im Untergrund bewegt und nur eine schwarze Silhouette des Helden erkennen kann, aber auch hier durch einzelne Lagerfeuer und bedrohliche Gegner im Hintergrund merkt man, wie viel Liebe in jedes Detail gesteckt wurde. Die Gegner sehen teilweise etwas schwammig aus, stört jedoch nicht weiter, da man sowieso mit dem Bekämpfen der Massen zu tun hat.

Bei der Platzierung der Weltobjekte sind dem Entwickler ab und dann ein paar kleinere Hoppala passiert, die schnell für Frust sorgen können. So gibt es eine Passage im Spiel, welche man mit einem gezielten Sprung überqueren muss. Das Problem an dieser Stelle ist, sollte man den Sprung etwas zu früh ansetzen, knallt unser Charakter mit dem Kopf gegen ein Objekt über ihn und stürzt in den Tod. Solche ähnliche Situationen kommen immer wieder mal vor. 

Ansonsten sind die kleineren Rätsel nicht zu schwer gewählt, ab und zu muss man, sollte man nicht immer aufmerksam sein, eine Teil der Welt mehrmals ablaufen, bis man endlich den korrekten Weg findet. Die Speicherpunkte sind in guten Abständen gewählt und kann man anhand eines bläulichen Funkelns am Boden wiedererkennen. Einen Abschlusstipp eventuell noch für die Grafikeinstellung: Kontrolliert, ob das Spiel bei euch nicht automatisch eine Begrenzung von 30 FPS und einer niedrigeren Auflösung eingestellt hat.

FAZIT

PRO

  • Tolle Atmosphäre
  • Schöne Grafik
  • Vielseitige Kampfmechanik
  • Fordernde Kämpfe
  • Einmann-Projekt

KONTRA

  • Steuerung
  • Platzierung von Objekten
8.1

Grandios

Gameplay - 7.9
Grafik - 8.7
Sound - 7.4
Inhalt - 7.4
Atmosphäre - 9.2
Ich bin ein Nerd aus Leidenschaft, spiele von Shooter bis hin zu Jump & Run Games und habe ein Herz für schönes Story-Telling. Kann den Hype um Spiele wie Battlefield und Co. nicht verstehen, konnte über ein ganzes Jahr Spielzeit in World of Warcraft erreichen bevor es seinen Reiz verlor. Momentan bin ich auf der Suche nach spannenden und herausfordernden Spielen welche es zu bezwingen gilt!
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