Sony Inzone H9 | Test

Nachdem es immer mehr Playstation-Spiele auf den PC schaffen, war es nur eine Frage der Zeit, bis Sony ein Gaming-Headset auf den Markt bringt, das sowohl für den PC als auch für die PS5 geeignet ist. Das Inzone H9 ist das Spitzenmodell der dreiteiligen Produktreihe des Unternehmens.

Mit einem Preis von knapp 300€ (UVP) ist es nicht gerade günstig, bietet aber ein elegantes Design, exzellenten Klang und die ANC-Funktionen, die normalerweise eher Kopfhörer als Gaming-Headsets auszeichnen.

Optisch ähnelt das Sony Inzone H9 der PS5 mit ihrem weißen Kunststoffgehäuse und dem mattschwarzen Finish der nach innen gerichteten Oberflächen. Während die Vollkunststoff-Konstruktion einige anfängliche Bedenken aufwirft, vermittelt sie dennoch einen hochwertigen Eindruck. Mit knapp 330g gehört das Headset sicherlich nicht zu den Leichtgewichten, dennoch ist es Dank der ausgewogenen Gewichtsverteilung auf beide Ohrmuscheln, der minimalen Klemmkraft des Kopfbügels und der extrem weichen Polsterungen eines der bequemsten Headsets, welches ich je getestet habe (mehr dazu später).

Die Bedienelemente sind logisch angeordnet und leicht zugänglich: ein Lautstärkeregler und ein Schalter für Geräuschunterdrückung/ Umgebungsmodus befinden sich auf der linken Ohrmuschel, ein Schalter für Spiele/Chat-Audio, Bluetooth und eine Einschalttaste auf der rechten.

Der USB-C-Anschluss befindet sich auf der linken Seite, neben dem drehbaren Mikrofonarm. Diese Wahl ist vielleicht nicht so praktisch wie ein einziehbares Mikrofon, aber mit der Stummschaltung beim Hochklappen hat Sony Rücksicht auf diejenigen genommen, die lieber nicht immer sprechen möchten.

Wie oben bereits angedeutet, mag das Gewicht von 330g auf dem Papier schwer sein (liegt trotzdem im Gewichtsbereich anderer Headsets), aber durch die extrem großzügige Polsterung fühlt es sich leichter an, als es tatsächlich ist. Zudem sitzt es fest auf dem Kopf, ohne übertriebenen Anpressdruck. Die Polsterung ist grandios und das Inzone H9 ist eines der bequemsten Headsets, die ich jemals getestet habe. Hier stimmt wirklich alles!

Das H9 verfügt über 40-mm-Dynamiktreiber mit einer Standardfrequenz von 5 Hz bis 20 kHz und Neodym-Magneten für eine erhöhte Klangempfindlichkeit. Diese sind in eine symmetrische akustische Struktur eingebettet, die für Sonys 360 Spatial Audio abgestimmt und mit aktiver Geräuschunterdrückung für maximale Immersion ausgestattet ist.

In der Praxis führt dies zu einem fantastisch klingenden Headset ohne spürbare Latenz. Das Klangbild ist zwar ziemlich basslastig, was manchmal zu Lasten der Mitten oder Höhen geht, dafür liefert es eine enorme Räumlichkeit. Getestet habe ich das Inzone H9 mit den unterschiedlichsten Spielen, egal ob PS5 oder PC, alles hat seinen Platz in dieser Sphäre um mich herum, was zu einem insgesamt unglaublichen räumlichen Surround-Sound führt.

Aber auch bei der Filmwiedergabe macht das H9 eine gute Figur, was unter anderem dem basslastigen Klangbild geschuldet ist. Bei der Musikwiedergabe passt das nicht bei jedem Song, aber insgesamt erfüllt das Headset auch diese Aufgabe.

Sollte einem der Out of the Box – Sound nicht überzeugen, der kann diverse Einstellungen mit der speziellen Inzone Hub PC-Anwendung anpassen. Es gibt Klangvoreinstellungen neben einem vollständig anpassbaren EQ, die Möglichkeit, die Menge der Geräusche im Umgebungsmodus zu optimieren, und eine personalisierte Raumklangoption, die (für meine Ohren) keinen erkennbaren Unterschied machte, aber trotzdem cool ist!

Dennoch ist es schwierig, diese Kopfhörer in Bezug auf die Klangtreue in eine Tabelle einzuordnen, die mit dem Preis korreliert. Das klingt seltsam, aber lasst uns das etwas aufschlüsseln. Das H9 klingt in allen Spielen fantastisch, aber wenn man es mit dem weitaus günstigeren Pulse 3D-Headset vergleicht, sind die Unterschiede eher gering. 

Versteht mich bitte nicht falsch. Die ANC-Funktion des H9 leistet fantastische Arbeit bei der Eliminierung von Hintergrundgeräuschen und sorgt für ein reineres Klangerlebnis – und sie verleiht einigen der feineren Details zusätzlichen Glanz. Aber das 3D-Audio und die fachmännisch ausbalancierte Ausgabe sind bei beiden vorhanden, so dass sich die kleinen Upgrades nicht übermäßig lohnen.

Doch wo die Unterschiede in einigen Bereichen gering sind, gibt es in anderen drastische Verbesserungen – vom Komfort, wie oben erwähnt, bis hin zum Mikrofon. 

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Mit dem bidirektionalen Mikrofon am Ende eines robusten und dennoch flexiblen Arms und einer Empfindlichkeitsfrequenz von 100 Hz – 8 KHz steht alles auf einem soliden Fundament.

Die übertragene Stimme ist laut und klar mit einer angenehmen Wärme, die sicherstellt, dass sie nicht blechern beim Gegenüber ankommt. In Kombination mit ANC, das die Stimme von Hintergrundgeräuschen isoliert, bietet das Inzone H9 eine gelungene Kommunikationslösung. Und wenn Gespräche in einem Multiplayer-Spiel besonders wichtig sind, könnt ihr die Chat-Taste auf dem H9 drücken und der Ton wird neu gemischt, um den Team-Chat gegenüber dem Spiel-Sound zu priorisieren. Das ist subtil, funktioniert aber wirklich gut. Für Studioaufnahmen reicht das Mikrofon wie so oft bei Gaming-Headsets aber leider nicht. 

Sony wirbt mit einer maximalen Akkulaufzeit von 32 Stunden bei ausgeschaltetem ANC, was das H9 auch erreicht. Aber seien wir ehrlich, ihr werdet das H9 nicht ohne diese Funktion verwenden, denn es ist im Grunde eines der wichtigsten Teile des Headsets!

Mit aktivierter ANC-Funktion hält das Inzone H9 etwa 24 Stunden durch, was zeigt, wie sehr ANC die Leistung beeinträchtigen kann. Dies ist jedoch immer noch sehr beeindruckend und übertrifft die 10 Stunden des Pulse 3D bei weitem und liegt nur knapp hinter den 30 Stunden des HyperX Cloud Flight.