Wer kennt den Ärger nicht, wenn das Headset nicht vernünftig funktioniert und man sich beim Orten der Gegner wahnsinnig schwer tut und deshalb Runde für Runde stirbt ohne einen Widersacher im gegnerischen Team mit ins Verderben zu ziehen. Genau, wahrscheinlich jeder. Das Problem an der Sound-Thematik ist der meist wahnsinnig hohe Preis der Hardware. Speedlink hat zugehört und das VIRTAS 7.1 Gaming Headset auf den Markt gebracht – und jetzt festhalten: das zu einem Preis von EUR 49,99! Wie du richtig gelesen hast, handelt es sich nicht um ein Stereo-Headset sondern um Kopfhörer mit virtuellen 7.1 Sound und eigener Software. Aber gut, den Preis haben wir genug gelobt, die Frage die sich uns jetzt noch stellt – taugt das Teil überhaupt etwas oder sind die knappen EUR 50 hier schlecht investiert? Das kläre ich jetzt für dich!
SOLIDES GAMING HEADSET
Beginnen wir einmal mit den technischen Details. Das Headset kommt mit eigener Software, über welche man den 7.1 Sound nach Belieben konfigurieren kann. 7.1 eignet sich wie in meiner Einleitung bereits erwähnt besonders gut für Shooter, dieser Fakt wird ausdrücklich von Speedlink auf ihrer eigenen Seite noch einmal erwähnt. Der Treiber hat 50mm und einen Frequenzgang von 20Hz bis 20kHz. Das Mikrofon soll für glasklare Wiedergabe der eigenen Sprache bei den Teammates sorgen, was wir auch gleich vorweg bestätigen können. Natürlich handelt es sich um kein externes Mikrofon um mehrere Hundert Euro, die Qualität die wir hier für rund EUR 50 erhalten, ist jedoch überragend.
Sehen wir uns noch die Verarbeitung an. Das Headset selbst wiegt 318g (inkl. Kabel), was es zu einem besonders leichten Kopfhörer macht. Angegeben wird, dass das Headset weiche Ohrmuscheln, sowie einen flexiblen Kopfbügel besitzt. Optisch wurde das VIRTAS fast ganz schwarz gehalten nur die beleuchtenden Seiten bringen etwas Farbe ins Leben. Fährt man dem Kabel entlang, stößt man irgendwann auf eine mittelgroße Steuereinheit. Wie gewohnt kann man hier den Ton lauter oder auch leiser stellen, sein Mikrofon muten und auch die Beleuchtung ein- und ausschalten. Das Headset fühlt sich gut an, wobei ich natürlich sagen muss, dass Kopfhörer im EUR 150 + Bereich natürlich eine deutlich bessere Haptik aufweisen als das VIRTAS.
Den ersten Kritikpunkt muss ich jedoch bei den Ohrmuscheln und der Flexibilität anbringen. Das Material der Ohrmuscheln ist tatsächlich sehr weich, leider handelt es sich dabei aber um irgendeinen Kunststoffverbund mit einem Schwamm-Kern, der meine Ohren sehr schnell heiß werden lässt und ich glaube, im Langzeittest wird das Material nach einiger Zeit auch nachgeben und etwas vom Komfort verlieren. Die flexiblen Kopfbügel sind zu bejahen, bedeutet jedoch nur, dass der Bügel sich flexibel in alle Richtungen bewegen lässt. Die Hörer selbst sind hingegen starr, was aufgrund der Form der Kopfhörer dazu führt, dass die Hörer nicht parallel am Kopf anliegen, sondern am untersten Punkt leicht gegen das Kiefer drücken. Das Problem haben viele Kopfhörer in dieser Klasse, da ein Gelenk sehr wahrscheinlich ein nicht unbedeutender Kostenpunkt ist. Zum Glück wiegt das Headset so wenig, so gewöhnt man sich an den Anpressdruck.
GUTER SOUND ZUM KLEINEN PREIS?
Nachdem das Headset auf dem Kopf seinen Platz gefunden hat, versucht man es natürlich zuerst bei seiner Lieblingsmusik, da man hier Unterschiede am besten ausmachen kann. Also Musikordner auf, Band und Album gewählt und Play. Sofort nach den ersten paar Sekunden war ich positiv überrascht. In dieser Preisklasse habe ich einen viel schlechteren Ton erwartet, als Speedlink hier liefert. Auch in den Gaming-Sessions war ich erstaunt. Das Headset liefert genau das, was uns versprochen wurde. Der 7.1 Sound hilft immens beim Orten von Gegnern, aber auch in Singleplayer-Spielen schafft es das VIRTAS die Umgebung und die Ereignisse zum Leben zu erwecken. Hut ab!
Ein weiterer Pluspunkt für das VIRTAS ist auch das Plug and Play Prinzip mit dem USB-Anschluss. USB-Verbindungen werden momentan auch bei kabelgebundenen Headsets immer mehr und ich freunde mich langsam mit dieser Technologie an. Keine zehn Sekunden nach dem Anstecken hat unser Rechner alle nötigen Programme und Treiber installiert und man konnte loslegen.
Die hauseigene Software, mit der man den virtuellen 7.1-Surround-Sound an die eigenen Vorlieben anpassen kann, rundet das gelungene Klangerlebnis stimmig ab.