Splatoon 2 | Test

Splatoon 2 – die Inklinge sind nun endlich auf der Nintendo Switch angekommen und bringen so manch neuen Spielspaß auf den Bildschirm. Kann Nintendos Erfolgsshooter noch eins drauf legen oder ist dieses Spiel nur ein schwacher Nachfolger?

Trotz des Flops der Wii U war Splatoon seit 2015 ein absoluter Erfolg. Grund dafür war das außergewöhnliche Spielkonzept des Third-Person-Shooters. Anders als in üblichen Shootern, schlüpfte man in die Rolle eines menschenähnlichen Tintenfisch-Kindes und feuerte mit Spritzpistolen um sich. Auch im zweiten Teil, der am 21. Juli exklusiv für die Nintendo Switch erschien, blieben die Entwickler dem Spielprinzip treu. Worin sich Splatoon 2 jedoch vom Vorgänger unterscheidet, werden wir euch hier verraten.

Splatoon 2 Review Header

Splatoon macht aufgrund der einzigartigen und außergewöhnlichen Spielidee jedermann zum Shooter-Fan.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Auf die Kleckse – fertig – Los![/perfectpullquote]

Um nicht lange um den heißen Brei herum zu reden, können wir euch gleich verraten, dass dieses Spiel ein würdiger Nachfolger ist. Neue Spielmodi, neue Waffen und Ausrüstungsgegenstände warten darauf von uns gespielt zu werden. Doch auch der beste Spieler muss irgendwann mal von vorne anfangen. Und so beginnt das Spiel sofort mit einem kleinen Tutorial, wo uns als Inkling-Mädchen oder als Inkling-Junge die Grundsteuerung erklärt wird. Bewegen, Springen, Schießen und Kamerasteuerung – die Grundlagen, die man beherrschen sollte, bevor man sich ins Getümmel stürzt. Nachdem man dies erfolgreich abgeschlossen hat, findet man sich in Inkopolis wieder, ein kleiner Stadtplatz, wo man alle Spielmodi auswählen kann. Doch bevor wir uns unvorbereitet in ein Online-Battle stürzen, sehen wir uns den Einzelspielermodus mal genauer an. Als Tintenfisch in einem Gulli verschwunden, erwartet uns ein grausames Schicksal: die Elektro-Welse, die für Inkopolis von großer Bedeutung sind, wurden von Oktarianern gestohlen. Unser Ziel ist es, diese zurück zu holen und das schaffen wir nur, wenn wir uns durch die verschiedensten Level durchkämpfen und unzählige Gegner besiegen. Im Heldenmodus gibt es bisher insgesamt 27 Level, die uns mit Gegnern und Rätseln das Leben schwer machen. Das macht nicht nur riesigen Spaß, es ist auch das perfekte Training, um sich mit der Steuerung anzufreunden.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Farbenfrohe Online-Kämpfe[/perfectpullquote]

Nach Stunden im Single-Modus sind wir nun endlich bereit uns mit Spielern aus aller Welt zu messen. Der beste Weg um schnell hoch zu leveln ist der Standard-Kampf, wo man sich ganz typisch, wie wir es auch vom ersten Teil gewohnt sind, im Team eine 4 gegen 4 Partie liefert. Hier hat sich zum Vorgänger nicht viel geändert. Anders als bei anderen Shootern geht es hier aber nicht darum, wer die meisten Kills erzielt. Ziel ist es, so viel Areal wie möglich ein zu färben und die Gegner daran zu hindern, dasselbe zu tun. Aber dennoch macht es immer noch großen Spaß, denn man hat nun eine größere Auswahl an Waffen und Ausrüstung, die mit ständigen Updates immer mehr werden. Die Map hat sich auch vergrößert und man hat zu Beginn die Möglichkeit auf 8 verschiedenen Schlachtfeldern zu kämpfen. Der Nachteil an der Sache ist jedoch, dass man nicht die Auswahl der 8 Maps gleichzeitig hat, sondern alle 2 Stunden nur 2 Maps im Zufallsprinzip spielen kann. Zwar hat sich die Zeit von 4 Stunden im Vergleich zum Vorgänger halbiert, jedoch ist es nach wie vor eintönig zwei Stunden lang auf denselben zwei Maps zu kämpfen. Sobald man dann aber Stufe 10 erreicht hat, hat man die Möglichkeit sich Rangkämpfen zu stellen. Anders als beim normalen Standard-Kampf, kann man sich hier einen Rang verdienen, indem man sich ebenfalls mit anderen Spielern verschiedenen Herausforderungen stellt. Je nachdem wie gut oder schlecht man in einer Partie war, kann man sich einen Rang angefangen von C- bis hin zu S+ verdienen. Und im Gegensatz zu den Stufen, kann der Rang durch Niederlagen wieder fallen. Ein Rangkampf besteht wiederum aus 3 verschiedenen Modi: Herrschaft, Turm-Kommando und Operation Goldfisch. Die Modi kann man sich jedoch nicht selbst aussuchen, diese werden online vorgegeben und wechseln alle paar Stunden mal. Hier muss man schon einiges an Können nachweisen, sonst ist man ganz schnell weg vom Fenster.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Neuerungen?[/perfectpullquote]

Neu bei Splatoon 2 ist der sogenannte Salmon Run, der besonders viel Spaß macht. Gemeinsam mit 3 zusätzlichen Spielern tritt man gemeinsam gegen unzählige Feinde an und sammelt goldene Fischeier. Jeder besiegte Gegner lässt 3 Eier fallen und diese muss man zu einem Sammelkorb bringen. Jedoch kann man immer nur ein Ei tragen. Währenddessen wird man von allen Seiten von den verschiedensten Gegnern attackiert und ohne der richtigen Taktik wird man hier sehr schnell zum Opfer. Man kämpft in 3 Wellen und Ziel ist es, so viele Eier wie möglich zu sammeln. Anders als in anderen Online-Modi, kann man sich die Waffen nicht selbst aussuchen, die werden zu jeder Welle zufällig ausgewählt, was den Nervenkitzel, aber auch den Schwierigkeitsgrad automatisch erhöht. Der Nachteil an dem ganzen ist, dass der Salmon Run nur zu gegebenen Zeiten verfügbar ist. Sollte man jedoch 3 Freunde zum Spielen finden, kann man den im lokalen Modus jederzeit starten. Lokal können sich nicht nur beim Salmon Run, sondern auch beim Revierkampf bis zu 8 Spielern eine farbige Schlacht liefern, sofern jeder das Spiel inklusive Konsole besitzt. Leider unterstützt das Spiel keinen Splitscreen im Multiplayer-Modus, was natürlich zu Hause vor dem Bildschirm auf jeder Party der absolute Hit wäre.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Ein kleiner Tintenklecks[/perfectpullquote]

Ein großer Minuspunkt hier ist jedoch die Kommunikation beim Online Spielen. Da die Switch leider über keinen integrierten Chat besitzt, ist es fast unmöglich sich mit anderen Spielern während des Kampfes zu unterhalten. Die einzig offizielle Möglichkeit bietet sich durch die App namens „Nintendo Switch Online“ an, wobei das ganze ziemlich umständlich umgesetzt wurde. Man ist hier quasi dazu gezwungen sein Smartphone immer bei sich zu haben, am besten noch am Stromnetz angeschlossen und ein Headset ist hier ebenfalls fast ein Muss, was wiederum zu einem richtigen Kabelsalat führt. Hinzu kommt noch, dass man mit dem Headset nicht mehr den Sound des Spiels hört, da diese natürlich nicht mit der Konsole verbunden ist. Sollte man beides wünschen, braucht man noch ein spezielles Headset, das sich gleichzeitig mit der Konsole, sowie mit dem Handy verbindet. Und damit haben wir noch mehr Kabeln um uns herum liegen. Danke Nintendo, man sollte meinen, dass das in der heutigen Zeit mit Sicherheit anders zu lösen ginge. Mit der App hat man unter anderem aber auch die Möglichkeit Freunde zu Kämpfen einzuladen und sich via Sprach-Chat oder Messenger zu unterhalten. Leider ist die App noch ziemlich im Anfangsstadium, wodurch sie noch nicht ganz ausgereift ist und es des Öfteren zu Abstürzen führen kann. Dies ist natürlich sehr unvorteilhaft, wenn man mitten in einem Kampf ist. Leider gibt es hier noch keine bessere Lösung. Viele Spieler nutzen auch die App „Discord“, wo sich schon sehr viele User befinden, jedoch ist auch diese Lösung nicht das Gelbe vom Ei. Ich hoffe sehr, dass sich Nintendo hier noch etwas einfallen lässt, auch wenn ich nicht wüsste wie.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Das richtige Outfit finden[/perfectpullquote]

In Inkopolis hat man die Möglichkeit, mal so richtig Shoppen zu gehen. Jeder Kampf bringt nicht nur Erfahrungspunkte, sondern auch Geld, mit denen man die verschiedensten Sachen kaufen kann. Um sich richtig einzukleiden, kann man mit Schuhen, Shirts und Mütze das perfekte Outfit kreieren. Doch nicht nur optisch machen die ein gutes Bild, sie sind auch im Kampf von Nutzen, denn sie weisen verschiedenste Effekte mit sich. So kann man sich zum Beispiel Schuhe kaufen, mit denen man sich schneller fortbewegen kann und diese kombiniert man mit einem kessen Shirt, das uns nach einem Kill schneller respawnen lässt. Die Mütze wiederum lässt uns zum Beispiel schneller Tinte aufladen. So kann man sich eine perfekte Mischung aussuchen, die wir uns individuell aussuchen können. Neben Kleidung können wir uns auch die unterschiedlichsten Waffen kaufen. Je nach Level haben wir immer mehr Auswahl an Waffen, die uns bei den Schlachten weiter helfen. Jede Waffe beinhaltet eine Sekundärwaffe und eine Spezialwaffe, die man erst aufladen muss und damit dann so richtig Schaden anrichten kann. All die Waffen können aber nicht unterschiedlicher sein. Wir haben zum Beispiel den Klecks-Doppler, der vor allem als Einstiegswaffe gut geeignet ist. Er richtet zwar nicht immensen Schaden an, ist aber ziemlich zielsicher und leicht zu steuern. Der Klecks-Konzentrator ist für den Kampf über größere Entfernungen gedacht, wobei der Quasto, ein einfacher Malerpinsel, für den Nahkampf optimal ist. Den simplen Klecksroller wiederum benutzt man, wenn man besonders viel Fläche einfärben möchte. So ist für jeden Spieler etwas dabei und je nach Modus, vor allem im Rangkampf, wird man eine andere Waffe benötigen, denn einige Gegner sind zum Beispiel im Nahkampf viel einfacher zu besiegen. Insgesamt gibt es 90 Hauptwaffen, 11 Sekundärwaffen und 9 Spezialwaffen.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Der Unterschied liegt in der Grafik[/perfectpullquote]

Im Gegensatz zum Vorgänger auf der Nintendo Wii U, kann man bei Splatoon von einer richtigen Verbesserung reden. Nicht nur optisch wirken die Inklinge, sowie die Spielwelt reiner und schärfer, sondern Dank der Technik laufen all die Bewegungen nun einwandfrei. Mit 60Fps schwimmen wir flüssig durch die Farbtinte und auch von Rucklern oder Bugs ist nicht viel zu sehen. Egal ob im TV- oder im Handheld-Modus – die Grafik bleibt immer gut. Die Musik und der Soundtrack haben sich im Gegensatz zum Vorgänger kaum verändert. Im Hintergrund begleitet uns immer noch der punkige Sound, der zwar perfekt zum Spiel passt, aber nicht jedermanns Sache ist.

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Nach Zelda und Mario Kart hat Nintendo nun den nächsten Toptitel für die Switch veröffentlicht. Splatoon macht aufgrund der einzigartigen und außergewöhnlichen Spielidee auch mich noch zum Shooter-Fan. Einen Third-Person-Shooter, der aufgrund der gewaltfreien Waffen und bunten Farbwelt sowohl für junge, als auch für ältere Spieler ideal ist, findet man nicht alle Tage. Spaß am Spielen ist hier auf alle Fälle garantiert und das wird dank ständiger Updates, die weitere Maps oder Waffen zur Verfügung stellen, noch lange Zeit so bleiben. Der Online-Modus funktioniert mit der richtigen Internetverbindung einwandfrei und der neue Salmon Run ist der absolute Wahnsinn. Leider kann man bei den anderen Modi durch die zeitlichen Beschränkungen von Nintendo nicht ganz so spontan sein, jedoch hatte ich persönlich noch nie den Fall, dass ich zu einer Zeit spielen wollte, wo ein bestimmter Modus nicht zur Verfügung stand. Lediglich der Rotationswechsel der Maps im Revierkampf, dauert mir mit 2 Stunden etwas zu lange. Und abgesehen vom gescheiterten Sprach-Chat, wobei eher die Konsole an sich mehr Schuld trägt, als das Spiel selbst, liegt die Stärke in diesem Spiel eindeutig im Multiplayer. Ich freue mich auf weitere Stunden voller Farbe und Tintenfischen und wittere jetzt schon schlaflose Nächte, die ich im Salmon Run verbringen werde.

PRO

  • Shooter für jung und alt
  • Spannende Kämpfe im Online-Modus
  • Verbesserte Auflösung, flüssige Grafik
  • Neue Waffen und Taktik-Möglichkeiten
  • Bewegungssteuerung sehr präzise
  • Storymodus ausgebaut

KONTRA

  • Zeitbegrenzung bei Online-Kämpfen
  • Nur 2 Maps, die sich alle 2 Stunden ändert
  • Sprach-Chat nur über externe App
  • Musik nicht für jedermann
  • Kein Splitscreen
8.1

Grandios

Gameplay - 8.9
Grafik - 8.2
Sound - 6.8
Inhalt - 8.2
Atmosphäre - 8.3
Seit Kindestagen bin ich ein riesen Nintendo-Fan und bin mit Spielen wie Super Mario und Pokemon aufgewachsen. Dann kam die erste Playstation, kurz darauf folgte der eigene PC und somit gab es für mich keinen Halt mehr und meine Leidenschaft für Videospiele wurde immer größer. So groß, dass ich mittlerweile 16 Konsolen im Wohnzimmer stehen hab. Ich kann mit Shooter nicht wirklich etwas anfangen, jedoch habe ich mit RPGs und JRPGs umso mehr Freude, Jump and Runs dürfen natürlich hier nicht fehlen. Mein Herz gilt Spielen mit einer bewegenden Story, da kann Grafik schon mal als Nebensache betrachtet werden.
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