Syberia 3 | Test

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Ein Point&Click Adventure Spiel mit vielen Rätseln, das trotz vielen Makeln eine tolle Atmosphäre bieten kann.

Die Fortsetzung der Syberia Serie ist endlich da! Doch kann diese mit den vorherigen Teilen mithalten und hält Syberia3, was es verspricht? Wer die ersten beiden Teile gespielt hat, wird wissen, dass die Story im zweiten Teil ein einigermaßen befriedigendes Ende genommen hat. Dennoch wird nach über 13 Jahren zwingend versucht, eine bereits abgeschlossene Spielserie weiterzuführen. Kann das funktionieren? Neben der Story gibt es noch unzählige Faktoren zu beachten, die ein gutes Spiel ausmachen. Sehen wir mal, wie sich Syberia 3 geschlagen hat.

Syberia 3: Review Header

Ein Spiel mit vielen Makeln, welches es dennoch schafft eine tolle Atmosphäre zu erzeugen.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Die Geschichte hinter dem Spiel[/perfectpullquote]

In Syberia 3 begibt sich die Hauptfigur, Kate Walker, auf eine abenteuerliche Reise um die Ureinwohner von Syberia, die Youkol, zu beschützen da diese von den meisten Einwohnern gehasst und verabscheut werden und auch von der Regierung gejagt werden. Die Youkol sind ein Stamm aus Nomaden, welche das ganze Jahr lang einer Herde von Straußen nachjagen, da diese ihre Nahrungsgrundlagen sind. Die Regierung möchte aber, dass die Youkol sesshaft werden, da deren Lebensweise einfach nicht mehr zeitgerecht ist. Diese Leute sind unter anderem auch ein sehr strenggläubiger Stamm, der an Geister glaubt, weshalb diese sich nicht zur Ruhe setzten werden, da sie damit nur die Geister verärgern würden und sie diese mehr fürchten als die Regierung.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Idee gut, Umsetzung fraglich…[/perfectpullquote]

Um den Youkol zu helfen, müssen viele Rätsel gelöst werden, die sehr umfangreich und abwechslungsreich gestaltet sind, aber ganz so einfach sind diese nicht. Um die Rätsel lösen zu können benötigt man Materialien. Diese findet man am Standort A. Um Zugriff auf die Materialien von Standort A zu bekommen muss man eine Quest am Standort B abschließen, welche man am Standort C beginnen kann. Richtig, warum einfach, wenn es auch kompliziert geht. Man könnte währenddessen zwar sehr viel erkunden, aber die Wege zwischen den Standorten wirken leer und unbelebt, so dass man erst gar nicht den Drang verspürt etwas erkunden zu möchten. So habe ich oft einen Weg abgebrochen, obwohl ich noch nicht mal am Ziel angekommen war, da es mir komisch vorgekommen ist und ich gedacht habe, das Ziel versäumt zu haben. Am Ende musste ich dann alles noch einmal laufen, da die unübersichtlichen und teils viel zu komplizierten Wege einen ziemlich irritieren. Doch wenn man die Materialien erst mal zusammen hat, freut man sich umso mehr über das vollbrachte Werk.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Harmonische Atmosphäre[/perfectpullquote]

Syberia wirkt dunkel, mystisch und geheimnisvoll. Der Soundtrack ist überaus passend gestaltet und unterstützt die Umgebung und Story des Spiels sehr gut. Das Aussehen der Hauptfiguren passt ebenfalls sehr gut zum Farbschema und Zeit der Gebäude. Die Umgebung und die Häuser wirken mittelalterlich obwohl es zur heutigen Zeit spielt. Es gibt Mammuts, riesige Strauße aber, auch Roboter und Hubschrauber. Der Mix aus Antike und Neuzeit wurde hier gut umgesetzt und im Generellen kann man sagen, dass alles ziemlich gut harmoniert und es dadurch zu einer einzigartigen Atmosphäre kommt.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Wie steuern wir unseren Charakter?[/perfectpullquote]

Die Steuerung, welche sich so anfühlt, als würde man einen Panzer steuern, ist etwas gewöhnungsbedürftig. Auch sind die unangenehm verteilten Shortkeys für bestimmte Aktionen, wie zum Beispiel das Manövrieren im Inventar, mehr als unpassend belegt, sodass man sogar nach mehreren Spielstunden immer noch darauf achten muss, welche Taste gedrückt werden sollen. Ständig bleibt man an kleinen Objekten, wie einem herumliegenden Besen hängen, gleitet jedoch durch riesige Objekte ohne Probleme durch. Gerade auf solche Details sollte man bei der Entwicklung besonders Acht geben, da genau so etwas den Spielspaß enorm mindern können. Auch die Kamera ist steif und funktioniert nicht so wie sie sollte, sodass man oft „blind“ durch Räume laufen muss, da ein Blatt einer Pflanze das Sichtfeld blockiert. Da hätte ich mir gewünscht, dass man derartige Fehler, auch wenn sie noch so gering sind, nicht macht, denn solche kleinen Nichtigkeiten können oft viel ausmachen, wie man bei diesem Spiel sehen kann.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Unterirdische Synchronisation[/perfectpullquote]

Die Lippensynchronisation harmoniert in diesem Spiel sowas von überhaupt nicht. Lippen bewegen sich, obwohl kein Text da ist, die Charaktere sprechen, obwohl sie den Mund geschlossen haben, Stimmen nicht zum Aussehen der Charaktere passen – hier passt einfach überhaupt nichts zusammen. Ständig muss man mit Abbrüchen des Dialogs rechnen und man will sich gar nicht mehr auf das Spiel konzentrieren, da man dieser schlechten Synchronisation einfach nur entfliehen möchte. Oft hört man auch Versprecher oder sogar Störgeräusche im Hintergrund, die nicht entfernt wurden und sich mehrfach wiederholen. Außerdem ist teilweise das Ende oder der Anfang eines Dialogs einfach abgehakt, weshalb Sätze oft einfach keinen Sinn ergeben und dadurch wichtige Informationen verloren gehen. Auch hier hätte man sich mehr Mühe geben können, denn so macht das auf Dauer keinen Spaß, wenn man keinem mehr zuhören möchte.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Optischer Gesamteindruck[/perfectpullquote]

Die Optik wirkt alles andere als zeitgerecht. Unscharfe Texturen, steife Animationen und schlechte Lippensynchronisation, welche so wirkt, als wären die Bewegungen per Zufallsgenerator erstellt worden. Die meisten Texturen sind viel zu stark komprimiert, sodass viele Details, die sehr wohl vorhanden sind, in einer PS2 ähnlichen Grafik untergehen, wodurch ich mir nicht erklären kann, wo die ständigen Frameeinbrüche und Ruckler entstehen. Neben der schlechten Synchronisation wirken die Charaktere oft steif und leblos. Eigentlich sollten Kanten dem Gesicht der Vergangenheit angehören und doch sieht man, dass die Entwickler hier anscheinend den Fokus auf einen anderen Bereich gelegt haben – nur wohin, das weiß man leider nicht. Und als „Sahnehäubchen“ gibt es noch ganz stereotypisch einen Schurken oben drauf – ein Russe mit Augenklappe. Geht es noch klischeehafter? Trotz allem muss man sagen, schafft es Syberia 3 eine gewisse Atmosphäre aufzubauen, die mit den ersten beiden Teilen sehr identisch wirkt und man nicht wirklich als schlecht bezeichnen kann.

 

Wenn man ein Fan von den ersten beiden Teilen ist, wird man den dritten Teil genauso mögen, denn im Gameplay ändert sich hier kaum was, leider aber auch an der Grafik nicht. Man könnte das zwar als eine Art „Retro Feeling“ beschreiben, aber meiner Meinung nach könnte es durchaus besser sein. Der Soundtrack hingegen passt perfekt und erzeugt eine wunderbare Atmosphäre, was man leider nicht von der Synchronisation behaupten kann. Neue Spieler, die mit den alten Teilen von Syberia nicht wirklich viel anfangen können, werden vor der doch sehr alt wirkenden Grafik, der unvorteilhaften Steuerung, den schlechten Animationen und der miesen Synchronisationen abgeschreckt. Suchst du ein Spiel, das dir eine große Menge an Rätseln bietet, eine gute Story hat und auf das Erkunden von verschiedensten Gebieten ausgelegt ist, kann man es aber durchaus weiterempfehlen. Probieren schadet nicht. Legt man aber Wert auf gute Grafik, tolle Synchronisation und eine flüssige Steuerung, wird man alles andere als glücklich werden.

PRO

  • Umfangreiche Rätsel
  • Passender Soundtrack
  • Erfolgreiches weiterführen der Story

KONTRA

  • Unbedachte Steuerung
  • Unschöne Grafik
  • Schnell aufkommende Langeweile
  • Verpatzte Synchronisation
5.2

Grenzwertig

Gameplay - 5.2
Grafik - 3
Sound - 5.8
Inhalt - 6.5
Atmosphäre - 5.3
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