Tales of Arise | Test

Jetzt Kaufen

Zum Jubiläum meldet sich die Tales of… Serie mehr als lautstark und imposant zurück. Dabei kommen sowohl typische JRPG Fans, als auch Japano-Fanatiger wunderbar auf ihre Kosten und werden in eine wunderschöne und interessante Welt entführt.

Über 25 Jahre existiert die Tales-Reihe bereits und hat sich seit jeher in der JRPG-Szene als gute Alternative zur Final Fantasy Reihe etabliert. Zwar gab es in der langen Serie mit ganzen 18 Titeln der Hauptserie immer wieder ein Auf und Ab, doch mit dem neuesten Titel Tales of Arise meldet sich das Franchise nun mehr als imposant zurück und bietet, so viel vorab kann ich schon sagen, den größten Spielspaß seit langem.

Tales of Arise: Test

In der Welt von Dahna erwartet dich eine einzigartige natürliche Umgebung, die im Tag-Nacht-Wechsel ganz neue Seiten offenbart.

DIE GESCHICHTE BEGINNT...

… japanisch wie eh und je. Tales of Arise bedient alle gängigen Klischees aus dem fernen Osten. So ist die Story etwas schräg und zunächst komplizierter als nötig, bietet aber im Verlauf auch Humor, Dramatik, Epic, Action und auch für die Tränendrüse ist genug dabei. Diese Zutaten werden gekonnt Gemischt und in Szene gesetzt.

Zwei Welten – die Renäer haben ihren Schwesterplaneten überfallen und vor 300 Jahren im Krieg unterjocht. So sind die Dahnäer heute Sklaven und Untertanen, während sich in fünf Reichen die Anführer mit der sogenannten Astralenergie bereichern. Dazu kommen Astralmagie, Mastercores und weitere, erst merkwürdig und schräg erscheinende Begriffe, die aber allesamt schön in die Story integriert und gut erklärt werden.

Im Zentrum dieser Geschichte stehen vor allem der Sklave mit dem Namen Eisenmaske, weil er eben genau eben so eine auf der Birne trägt, der wie so oft in Heldenepen als Plot-antreiber an Amnesie leidet – da war man wirklich schon mal kreativer, sowie die Renäerin Shionne, die flüchtig ist und sich zur Aufgabe gemacht hat die fünf Tyrannen zu Fall zu bringen. Und da hat das Schicksal zwei zusammengebracht, die zusammengehören. Wobei nicht auf persönlicher Ebene, denn Shionne kann Herrn Eisenmaske zunächst nicht ausstehen, denn Rassismus ist ein wichtiges Thema in dem Spiel.

Shionne kann nicht berührt werden, denn sie leidet unter den „Dornen“, wodurch jeder der sie anfasst, unglaubliche Schmerzen bekommt. Dem nicht genug, denn ihr Masterkern kann ein mächtiges Feuerschwert erzeugen. Dumm nur, dass auch dieses niemand anfassen kann ohne vor Schmerzen zu Grund zu gehen, aber da trifft es sich doch, dass unser Held mit dem Kübel auf der Rübe weder Kälte, Hitze, noch Schmerz fühlt und zudem noch überraschenderweise gut mit Schwertern umgehen kann. Und so kann die Reise mit den Rebellen „Crison Crows“ durch die Lande, um die Herrscher zu stürzen auch schon losgehen….

DER ENTDECKERDRANG

Die Welt von Tales of Arise mag etwas schlauchig wirken, was mich persönlich nicht stört, da man ja auch bei Final Fantasy 15 gesehen hat, dass eine Open-World in dem Genre zwar cool ist, aber die Story gewaltig entschleunigt und dieser somit einfach nicht guttut. Da geht das Spiel einen Mittelweg und bietet schlauchige Gebiete, die aber immer wieder auch etwas breiter und verwinkelt ausfallen, sodass es stets Schätze und Items, sowie optionale Gegner zu entdecken gibt. Der Open-Schlauch ist also sowohl für ungeduldige Rusher als auch Entdecker durchaus geeignet. Letztere werden natürlich auch mit neuen Waffen und Rüstungen belohnt. Außerdem machen die verschiedenen Areale auch optisch einiges her, weshalb sich das Erkunden extra lohnt, aber dazu im Technik-Bereich dann mehr.

AUF INS GETÜMMEL

Die Tales of… Serie ist schon lange für imposante Kampfsequenzen bekannt und da reiht sich Arise mühelos ein. Bis zu vier Helden stürzen sich ins Getümmel, können aber dankensweise auch im Kampf recht flott gegen die Helden auf der Ersatzbank ausgetauscht werden. Kämpfe sind instanziert und Mobs, die sich hier merkwürdigerweise „Zeugel“ nennen, werden in den Arealen bereits angezeigt und können somit auch oft umgangen werden. Nervige Zufallskämpfe gibt es hier also nicht.

Vorrangig steuert man Kübelmann, der bald als Alphen auftritt und zumindest einen Teil seines Kopfschmuckes verliert, kann aber jederzeit auch die restlichen Streiter übernehmen. Großartige Befehle muss man diesen aber nicht geben, da man eine Strategie für die ganze Gruppe auswählen kann. Entweder aggressiver Kampf, mit Heilung sparen, auf Heilung konzentrieren und so weiter. Drauf gekloppt wird mit R1, wobei die Kombo da recht kurz ausfällt und der Held nicht mehr weiter knüppelt. Dafür gibt es die sogenannten Artes, die verschiedenen Schläge, Magien und Fähigkeiten darstellen. Dazu benötigt es aber AL-Punkte, von denen man anfangs drei pro Charakter und später auch mehr besitzt. Diese laden sich aber relativ schnell wieder auf, sodass man wunderbare Combos zusammenbringt. Ist man da an seine Grenze doch mal angekommen, kann man per Shortcut Alphen oder andere Helden mit einem Bost-Angriff, der bombastisch in Szene gesetzt ist, zu Hilfe rufen.

Außerdem gibt es das sogenannte Überlimit, mit dem ein Charakter einige Zeit in Rage gerät und einen fetten Finalschlag machen kann, wenn dieser Zustand ausläuft. Hat man eine bestimmte Combo auf einen Gegner rausgeballert, wird es noch viel opulenter, denn dann tun sich zwei Charaktere für einen optisch epischen Schlag zusammen. Auch ist es möglich auszuweichen, wobei das bei dem, was da alles passiert oft mehr Glück als Timing ist, dabei sind dann aber je nach Fähigkeit, Gegenangriffe möglich. Das Kampfsystem mag etwas viel Buttonmashing sein, macht aber ein Menge Bock und kann mit etwas Übung wirklich effektiv eingesetzt werden. Achten muss man aber vorrangig auf die HP (Heilpunkte), denn diese teilt sich die ganze Gruppe für Heil- und Hilfszauber. Ist der Pool leer, wird’s schwierig und eine Rast oder der Griff zu Items ist nötig.

LOOT, LEVELN UND BASTELN

Tales Of Arise liefert auch nach über 15 Stunden noch neue Mechaniken, was absolut motivierend erscheint, also zunächst nicht wundern, falls das Kampfsystem und andere Mechaniken etwas simpel und schlank wirken.

Am Ende jedes Levels gibt es klassische EXP, die nicht großartig viel bewirken, außer das die Charaktere bei einem Aufstieg ihre Werte automatisch verbessern. Dazu gesellen sich noch FP, mit denen man dann, wenn man genug gesammelt hat Fähigkeiten „kaufen“ kann. Neue Bereiche und Fähigkeiten erscheinen dann im Spielverlauf oder durch gewisse Mechaniken. Zu erlernen gibt es neue Artes, Kampfmechaniken, Boni und Zauber. Da hat man die Qual der Wahl. Darum ist ein Grinden hier und da sinnvoll, aber um in der Story voran zu kommen eigentlich nie nötig.

Es lohnt auch nach Loot zu suchen, da man mit diesem bei einer Rast kochen kann. Durch die verschiedenen Rezepte gibt es zeitlich begrenzte Boni in Schaden, Itemfund, Verteidigung, Resistenzen und vieles mehr. Also auch da muss man stets wählen. Weiters gibt es verschiedene Erze und Metalle, denn die braucht man beim Schmied, der einem neue Waffen bastelt. Da benötigt es aber oft seltene Materialien von Endbossen oder speziellen Zeugel.

Hält man außerdem die Augen gut offen, findet man überall Eulen. Die geben euch nicht nur optischen Schnickschnack wie Sonnenbrillen, Hasenohren oder auch den einen oder anderen Schwanz zur optischen Anpassung eurer Charaktere, – ja Japaner stehen auf so Zeug – sondern wandern auch in einen Zauberwald. Dort schenkt einem dann der Eulenkönig je nach Menge der gesammelten Untertanen, verschiedene Items. Also zu tun und entdecken gibt es hier mehr als genug. Wem das nicht reicht, der tobt sich mit Viehzucht auf seinem Bauernhof aus oder geht angeln.

DIE TECHNIK

Mag sein, dass Tales… mit einem Final Fantasy 7 Remake nicht mithalten kann, was die Grafik betrifft, optisch ist das Teil aber dennoch wunderschön, überzeugt durch eine gekonnte Anime meets Game Optik und zeigt sich detailverliebt und abwechslungsreich. Dazu kommen wunderschöne Anime-Cut-Scenes, fette Animationen im Kampf und wuchtige Sounds. Auch der abwechslungsreiche Soundtrack zeugt von Herzblut und die englische Synchro kann man auch nicht wirklich kritisieren.

Dialoge gibt es nämlich ohne Ende. Die Charaktere spammen im Kampf ihre Fähigkeiten raus, quatschen miteinander immer wieder, auch beim erkunden und optionale Gespräche mit netten Comic-Panels erzählen mehr zu den Protagonisten und der Welt. Außerdem ist es möglich mit fast jedem NPC zu quatschen, wobei hier dann bei Nebenquests und belanglosen Gesprächen Textboxen zum Einsatz kommen und nur Wortfetzen zu hören sind. Das macht aber bei der Menge an Dialogen überhaupt nichts.

[amazon box=“B09383H4ZR,B099WT8CPH“ grid=“2″]

FAZIT

PRO

  • Gelungene Story
  • Wuchtige Kämpfe
  • Wunderschöne Anime Cut-Scenes
  • Starker Soundtrack
  • Gute Sprachausgabe in Englisch und Japanisch
  • Offensichtliches Japano-Gedöns für Fans
  • Gutes Loot-System

KONTRA

  • In der Ferne Aufploppende Gegner und NPC
  • Kämpfe oft etwas unübersichtlich
  • Etwas konfus vorgetragene Story
  • Thema Rassismus: etwas oberflächlich
  • Unübersichtliches Schnellreise-System
  • NPCs: Langweilige Klone
8.5

Grandios

Gameplay - 8.8
Grafik - 8.2
Sound - 9
Inhalt - 8.5
Atmosphäre - 8
Heavy Music, schnelle Bikes und Sport sowieso – da ich auch im Jahre des Herren 1986 geboren wurde und da auch der NES in Europa das Licht erblickte, war die Konsequenz des Zockens logisch. Da ich auch an verbaler Inkontinenz leide, sind PixelCritics sowie earshot.at perfekte Orte um mein Interesse am Journalismus auszuleben.
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments
0
Wie ist deine Meinung zu diesem Thema?x