Terminator: Resistance | Test

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Bei Spielen, welche auf erfolgreichen Filmen basieren, gibt es nur eine geringe Menge an qualitativ Hochwertigem. Terminator: Resistance befindet sich irgendwo dazwischen, macht vieles richtig, aber auch eine Menge falsch.

Das Dilemma bezüglich guter Film-Adaptionen in Form von Spielen ist so groß wie eh und je. Es gibt richtig gute oder richtig schlechte Spiele zu den erfolgreichen Filmäquivalenten. Terminator: Resistance wurde von Teyon kreiert und von Reef Entertainment herausgegeben. Wem Teyon nichts sagt: Die Mädels und Jungs des Entwicklerstudios stecken hinter Rambo: The Video Game und Robot Rescue. Ich habe mich für euch hinter die Playstation 4 geklemmt, die etwas kurze Mainstory angespielt und präsentiere euch hier meinen Test, in dem ich erläutere, warum das neueste Terminator-Spiel weder ein Flop noch eine Meisterleistung geworden ist.

Erlebe die Ereignisse, die zu dem entscheidenden Endkampf um das Schicksal der Menschheit im Kampf gegen die Maschinen führen.

 

Das Spiel selbst findet etwa 30 Jahre nach dem Judgment Day statt, in der sogenannten Future War Timeline. Für die Terminator-Fans unter euch: In den beiden Filmen The Terminator und Terminator 2: Judgment Day wird von dieser Timeline kurz gesprochen. Solche Hints, beziehungsweise Easter Eggs, sind en mass im Spiel zu finden. Als Spieler schlüpft man in die Rolle von Jacob Rivers, einem Widerstandskämpfer, der durch das Skynet zur Terminierung freigegeben wurde und sich nun auf der Flucht befindet. Schnell nach Spielstart trifft man auf eine Gruppe an weiteren Überlebenden, denen man sich anschließt und bei Missionen und Aufgaben behilflich ist. Das alles mag nach einer klassischen und abgedroschenen RPG Story klingen, aber keine Sorge: die Story hat einen wirklich spannenden und gut durchdachten Ansatz, aber …

… bekanntlich reicht es jedoch nicht, wenn nur die Idee vorhanden ist, es dann aber an der Umsetzung mangelt. Die Hauptstory selbst hat mich gar nicht vom Hocker geworfen, dafür kann das Spiel aus dem Hause Teyon mit einer ganz anderen Gegebenheit punkten. Meiner Meinung nach, macht nämlich nicht die Mainstory das Spiel interessant, sondern die Beziehungen zu den Charakteren, die man im Verlauf des Spiels aufbauen oder zerstören kann und natürlich die bombastische Atmosphäre – dazu aber später mehr.

So wird man direkt zu Beginn mit einer Situation konfrontiert, in der man eine Entscheidung fällen muss: Man begegnet einer Mutter und ihrem Sohn, die man entweder mit Gewalt zum Anschließen an die Gruppe bringen kann oder man redet auf des völlig verängstigte Kind lange genug ein, bis es einem freiwillig folgt.

Diese Entscheidungen, in Hinsicht auf die einzelnen Charaktere, hat natürlich auch Auswirkungen darauf, wie sie uns gegenüber eingestellt sind und wie Terminator: Resistance enden kann. Ich habe mich zum Beispiel dafür entschieden, dass ich die zwei oben genannten Charaktere mit Nachdruck dazu bewege, mir zu folgen und sie somit zu retten. Das hat der Mutter nicht sonderlich gefallen, sie zeigte aber Verständnis, das darauf beruhte, dass man sich anfangs bei dem Aufeinandertreffen an einem Kriegsschauplatz befand und ein Zurückbleiben an jenem wohl unklug gewesen wäre. Glücklicherweise hat man meistens aber noch eine Chance, die Beziehungen wieder aufzubessern, beispielsweise durch Wiedergutmachung, wie im Fall des jungen Buben, dem man einen gefundenen Hunde-Welpen schenkt.

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[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Alt Backen Gameplay[/perfectpullquote]

Über das Gameplay per se gibt es nicht viel zu sagen, da ihr höchstwahrscheinlich eine ähnliche Erfahrung bereits mit einem fünf Jahre alten Spiel sammeln habt können. Die Bewegungen unseres Charakters wirken unsanft und abgehackt, auch die Handhabung von Waffen und Gadgets sind mehr schlecht als recht und sorgen bei mir kaum für Begeisterung. Aber über die „Technik“ hinter dem Spiel kann man ja einigermaßen hinwegsehen, wären da nicht die katastrophal programmierte KI.

Ich habe noch nie so viel nutzlosen Metall-Schrott in einem Spiel herumlaufen sehen wie in Terminator: Resistance. Das ist insofern traurig, da das Spiel unendlich wirkende Möglichkeiten bietet, seine Mission zu erfüllen. Sei es frontal durch die Ballermann-Methode oder aber im Geheimen durch Lüftungsschächte und anderen versteckten Tunneln. Ganz ehrlich: Vergesst die Stealth-Methode, ihr könnt euch einfach mit euren Waffen durch die Metallklumpen ballern, da diese euch entweder viel zu spät bemerken oder gar nicht treffen werden.

Auch auf der höchsten Schwierigkeitsstufe sind die Gegner noch sehr leicht zu umgehen und da man an jeder Ecke Munition findet, kann man auch hier einfach munter drauflosschießen. Eine schwache KI löst leider eine Kettenreaktion aus, welche viele Aspekte im Spiel untergehen lässt. Wie oben schon erwähnt, ist einer dieser Punkte die Stealth-Variante. In den meisten Spielen findet man gewisse Easter Eggs und sonstige versteckte Objekte nur dann, wenn man wirklich jeden Winkel absucht. Auch das Crafting System rückt in den Hintergrund, weil ist man sich ehrlich, wenn man unendlich viel Nachschub an Munition hat, für was soll ich dann meine Ausrüstung upgraden?

Auch das Crafting-System verliert an Wichtigkeit, da sich aufgrund des unendlich vorhandenen Nachschubes an Munition natürlich die Frage nach der Notwendigkeit einer Ausrüstung und deren Upgrade stellt.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Was bleibt dann noch übrig? Die Grafik vielleicht? Oder doch der Sound?[/perfectpullquote]

Die Grafik befindet sich im unteren Mittelfeld. Ist also ebenfalls nichts besonders umwerfend und wirkt veraltet. Was mich ein bisschen schockiert hat, ist, dass die NPCs teilweise unterschiedliche Detaillevel aufweisen. So kann es vorkommen, dass NPC 1 viel besser aussieht als NPC 2, bezogen auf die rein objektiv betrachtete Umsetzung der Gesichtsästhetik. Die Umgebung gestaltet sich ebenfalls sehr monoton und matschig. Jene Momente des Staunens, wie man sie von anderen Open World Games kennt, bleiben zur Gänze aus. Leider sehen auch die Gegner nicht sonderlich schick oder furchteinflößend aus.

Auf Ebene des Sounds gibt es nicht viel zu meckern. Die Waffen haben einen satten Klang und man fühlt sich irgendwie mächtig, wenn man mit den großen Behälfen der Zerstörung für Verwüstung und Tod sorgt. Auch die Dialoge zwischen den verschiedenen Charakteren wirken glaubhaft und sind gut vertont worden.

Aber was bleibt dann noch übrig? Ich habe für euch eine Antwort: die Atmosphäre. Wenn man sich kurz in die Filme zurückversetzt und sich die dort herrschende apokalyptische Stimmung vorstellt, die ein Haufen Terminatoren, die deine Heimat heimsuchen und alles terminieren, was nicht schnell genug laufen kann, hervorbringt, trumpft Terminator: Resistance trotz schwacher, grafischer Umsetzung auf. Schon bereits im ersten Level war es ein geniales Erlebnis zwischen den Ruinen und explodierten Autos herumzulaufen, die von Rauch und Asche bedeckten Straßen zu begutachten und das alles in Begleitung eines pechschwarzen Himmels – absolut genial.

Und als zweiten, gut umgesetzten Punkt sollen noch die Fertigkeitsbäume zu genannt werden. Diese sind sehr weitläufig und bieten eine Menge Abwechslung.

F A Z I T

Im Normalfall gibt es bei Lizenzspielen und Ablegern von Filmen oder Büchern nur Tops oder Flops. Terminator: Resistance bildet hier die Ausnahme und befindet sich irgendwo dazwischen. Auf der einen Seite hat man ein abgedroschenes Gameplay, eine unnötig dumme KI, die keinerlei Bedrohung für den Spieler darstellt, und damit den Reiz sich einer Herausforderung gegenüber zu finden misst, sowie eine mittelmäßige Grafik und leider auch Story. Auf der anderen Seite gibt es dann aber die absolut bombastische Atmosphäre. Alle Terminator-Fans werden in dieser von Teyon entwickelten, postapokalyptischen Welt voll auf ihre Kosten kommen. Hier mangelt es an nichts: von brennenden Autos, über bedrohlich wirkende Ruinen bis zu weitläufigen Gebieten, die es zu erkunden gilt. Auch der Fertigkeitenbaum lässt sich sehen und kann den Spielspaß um einiges anheben.

Ein ganz großes Problem stellt aber die dumme KI dar. Teyon verschenkt damit eine Menge Potential, da Inhalte wie Geheimgänge oder Lüftungsschächte in den Hintergrund treten. Man kann sowieso alles einfach über den Haufen ballern – also warum sich verstecken und alternative Routen suchen? Hier gehen meiner Meinung nach viele Aspekte des Spiels auf Kosten der schwachen Kontrahenten verloren.

PRO

  • Beziehungen zu den Charakteren
  • Freie Spielentscheidung
  • Weitläufiger Fertigkeitenbaum
  • Easter Eggs für Terminator Fans
  • Mehrere Enden
  • Bombastische Atmosphäre

KONTRA

  • Absolut dämliche KI
  • Zu einfache Gegner
  • Langweilige Grafik
  • Zu kurze Spielzeit für die Hauptstory (ca. 8 Stunden)
  • Veraltetes Gameplay
6.7

Ausbaufähig

Gameplay - 5.1
Grafik - 5.3
Sound - 7
Inhalt - 7.2
Atmosphäre - 8.8
Ich bin ein Nerd aus Leidenschaft, spiele von Shooter bis hin zu Jump & Run Games und habe ein Herz für schönes Story-Telling. Kann den Hype um Spiele wie Battlefield und Co. nicht verstehen, konnte über ein ganzes Jahr Spielzeit in World of Warcraft erreichen bevor es seinen Reiz verlor. Momentan bin ich auf der Suche nach spannenden und herausfordernden Spielen welche es zu bezwingen gilt!
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