Packt eure Sachen und eure Schraubenschlüssel zusammen und folgt dem digitalen Ruf auf einer der wohl schönsten Inseln dieser blauen Erde: Hawaii! Quietschend, brummend und jubelnd findet hier nämlich das durch Ubisoft ins Leben gerufene Motorfest statt! Wie? Ihr kennt dies schon unter einem anderen Namen? Forza Horizon 5? Sagt mir jetzt als eingeschworener PlayStation-Gamer nichts *Zwinker Zwinker*. Die von Ubisoft bereits bekannte und durchaus fragwürdige Marktstrategie lassen wir hier jedoch außen vor. Wer auf der Insel mit stämmigen Boliden heizen möchte, ist hier richtig. Kommt und lest euch den Artikel zu The Crew Motorfest durch und erfahrt mehr dazu.
AB AUF DIE INSEL!
The Crew besteht nun in der Videospielwelt bereits seit fast einem Jahrzehnt. Mit Motorfest, dem neuen dritten Teil der Serie, bricht Entwickler Ivory Tower die städtischen Grenzen auf und bringt den Spieler auf eine der wohl schönsten Inseln. O’ahu, die drittgrößte Insel der Hawaii-Kette, mitsamt darauf befindlichen Honolulu ist unser digitales Reiseziel. Entgegen den Vorteilen sagen wir somit dem schnöden USA-Festland leb wohl. Die bereits zuvor beeindruckend große und schön gestaltete amerikanische Landschaft weicht somit Stränden, Palmen, Vulkanen und vereinzelten Dschungelabschnitten. Ein starker, aber dennoch ansehnlicher Kontrast.
Wie? Das gabs schon? Erst vor kurzem? Xbox-Exklusiv? … Keine Ahnung was ihr da meint! *Zwinker Zwinker* Zugegeben: Die Ähnlichkeiten zu Forza Horizon 5 auf der Xbox sind erschreckend gaunerhaft. Dennoch erfreuen wir uns besonders auf der PlayStation dieser Tatsache. Und nicht nur, weil es hierfür kaum Alternativtitel gibt.
Wir landen also zunächst auf der Insel und kreieren unseren Avatar, welcher uns digital durch das Paradies begleiten wird. Schnelle Voreinstellungen. Wir wollen den Typen oder die Dame ja hauptsächlich im Inneren des Autos betrachten. Daher keine großen Extras. Verständlich. Mit dem Shuttle gelandet wird uns in unter 3 Minuten der Inhalt erklärt: Fahrt wohin ihr wollt. Macht was ihr wollt. Gewinnt oder verliert. Kein Druck. Nur reiner, purer Fahrspaß! Das klingt doch mal einladend. Aber bringt es auch den gewünschten Langzeitspaß? Ubisoft steht ja an und für sich, für langanhaltende motivierende Spiele.
Kurzum: JA! The Crew Motorfest bietet auf den ersten Blick die notwendige Abwechslung zwischen verschiedenen Motorsport-Disziplinen. So brettern wir in bekannten und teuren Sportwagen um die Insel. Fetzen auf Offroad-Boliden durch den Dschungel. Donnern mit hochgezüchteten Formula-Wagen auf der Rennstrecke. Bringen unsere Muscle-Cars zum Brummen. Oder driften quietschend um asphaltbedeckte Ecken.
PLAYLISTS UND ANDERE TOLLE DINGE
Das Zauberwort an dieser Stelle ist Playlist. So nennen die Hersteller die verschiedenen Rennmodi, welche losgelöst voneinander abgehandelt werden können. Es gibt keine Reihenfolge und auch keine Präferenz. Was uns gefällt können wir beginnen. Neue Playlists schalten wir nach und nach frei und können wir erst durch den Erwerb eines neuen Wagenmodels beginnen. Hierfür gibt es mehr als 600 Wagenmodelle der oberen Klasse oder Sonderklasse. Namhafte Hersteller sind hierbei vertreten, was die hawaianische Kulisse perfekt abrundet. Neben den üblichen Topmarken sind auch mal wieder ältere, aber dennoch kultige Wagen dabei. Den Shelby Cobra GT habe ich optisch bereits längere Zeit vermisst und passt mehr denn je in eine aktuelle Rennserie hinein.
So ist für jeden Typus und Mann (oder Frau) was dabei. Jeder Motorsport-Freak kommt auf seine Kosten. Die Playlist umfasst dabei mehrere Rennen nacheinander, welche ebenso abwechslungsreich gestaltet sind. Neben Rundenrennen haben wir auch zum Beispiel Drag Races im Angebot. Toll gemacht! Die Playlists werden musikalisch passend untermalt. Zu den V8 Motoren gibt es fetzige Gitarrenriffs und zu den Driftpassagen pumpt es dicke Electro-Vibes aus den Kopfhörern. Der Soundtrack ist damit abwechslungsreich und passend abgestimmt zur Atmosphäre.
Nebenher gibt es auch noch die Transportmedien Boot und Flugzeug, welche jedoch gegenüber den 2- oder 4-Radlern untergehen. Ein nettes Gimmick ist es allemal. Auf unserer Reise begleitet uns … niemand. Wir sind allein (ohne eine negative Wertung zu setzen). Lediglich die Stimme aus dem Radio, unsere KI, hilft uns ab und an mit Tipps oder unterhält uns mit plumpen Sprüchen. Ansonsten gibt es nur das Navi und das nächste Rennen.
COPY AND RACE?
Nebenher gibt es noch einige Kleinigkeiten zu entdecken. So gibt es auch auf der paradiesischen Insel Kleinstherausforderungen, wie Radarfallen oder Slalomfahrten. Diese sind nett als Zwischenspielerei, tun zum Gesamten aber wenig zur Sache. Ein bisschen mehr Ideenreichtum hätte man schon Bemühen können. Sammelaspekte oder wichtige Aussichtspunkte samt Sight-Seeing-Guide hätten mir gut gefallen.
Technisch ist The Crew Motorsport am Stand der Technik. Die Autos verhalten sich realistisch (soweit ich dies von einem Lamborghini aus meiner Vorstellung sagen kann) und bedürfen doch einer kurzen Eingewöhnungsphase. Ob nun Offroad-Truck oder Formula-Wagen. Die Steuerungen verhalten sich Welten auseinander, wie es auch sein sollte. Die Motorengeräusche sind satt hinterlegt und passen sich an die Umgebung zu meiner Freude an (Stichwort Tunnel). Mit passendem Ausgabegerät ist die Soundkulisse positiv erwähnenswert.
Auf der PlayStation gibt es die Performance-Einstellung und … noch irgendwas. Aber offen gestanden: Wen interessiert bei einem Rennspiel alles andere als 60fps? Daher sei an dieser Stelle abgebrochen. Der Grafikaufbau ist flüssig und schön. Hier und da poppt es dann doch auf, aber das ist durchwegs verzeihbar. Das Spiel läuft stabil und ist mitunter gut detailreich. Obwohl es ein schwieriges Thema ist hätte ich mir eine lebendigere Umwelt gewünscht. Personen oder Tiere sind im Spiel nämlich Fehlanzeige! Dadurch wirkt alles etwas steril. Nicht dass ich es zu einem GTA weiterentwickeln möchte. Jedoch wäre ein bisschen mehr Bewegung anstatt nur die Autos toll gewesen.
Der Onlinemodus konnte nur kurz angespielt werden. Hier wirken die Rennen mit bis zu 28 (!) Autos mehr als chaotisch! In anderen Rennen fahren wir gegen die Zeit oder KI und vergleichen uns nur mit anderen Online-Spieler. Ein bisschen mehr wäre da durchaus drinnen gewesen.
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