The Crow’s Eye | Test

The Crows Eye ist ein gut gemachtes Puzzlegame mit spannender Story, das leider immer wieder die Stimmung aus den Augen verliert.

Bei The Crows Eye handelt es sich um ein Puzzlegame mit Horrorstory aus dem Indiegenre. Ziel ist es, aus der alten Crownswood University zu fliehen und dabei aufzudecken, was im Jahr 1947 zum Verschwinden mehrerer Studenten geführt hat. Dazu muss man alle Rätsel lösen und seine Hilfswerkzeuge dabei richtig einsetzen.

The Crow's Eye: Review Header

Ein sehr forderndes Puzzlegame, welches jedoch an manchen Stellen seine Spannung verliert.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Wo bin ich hier?[/perfectpullquote]

The Crows Eye spielt im Jahr 1966, wo sich unser namenloser Protagonist in den Gemäuern der Universität wiederfindet und über Lautsprecher erfährt, dass er Teil eines illegalen Experiments im Jahr 1947 war und nun entkommen muss. Immer wieder findet man alte Tonbänder und Briefe, die einem seine mysteriöse Vergangenheit näherbringen. Einzige Hilfen sind zu Beginn die Karte, die alle bereits erkundeten Räume zeigt und ein Feuerzeug, dass die dunklen Räume etwas aufhellt. Im Laufe des Spiels findet man immer wieder Gegenstände und Anleitungen, um etwa einen Elektromagneten oder Dietriche herzustellen.
Gesteuert wird mit W,A,S,D, Interaktionen mit Gegenständen werden mit E ausgeführt. Mit Q kann man Werkzeuge wie das Feuerzeug oder die Gasmaske verwenden und mit der Shift-Taste geht man in die Hocke. Später erhält man eine Adrenalinspritze, die man mit C aktiviert, und deren Verwendung die Zeit verlangsamt, und einen Magneten, der Gegenstände anzieht oder wegstößt. Als Speicherpunkte dienen Spieluhren, die man durch ihre morbide Melodie nicht verfehlen kann.
Das Interface besteht nur aus Lebens- und Adrenalinanzeige, die oben rechts als Spritzen angezeigt werden und der Werkzeugauswahl, die links unten zu finden ist. Rechts unten ist die Minimap, die man mit F vergrößern kann. Ein virtueller Tod lässt einen an Ort und Stelle respawnen und man verliert einen Teil seines Lebensbalkens. Stirbt man zu oft, heißt es vom letzten Speicherpunkt aus laden, das kann man jedoch verhindern, indem man selbst gebastelte Verbände einsetzt.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Der Ausgang?[/perfectpullquote]

Nun gilt es, aus dem alten Anwesen zu fliehen. Zu Beginn des Spiels ist die Atmosphäre recht düster, ständig öffnen sich Türen auf mysteriöse Art und Weise, auch die ein oder andere Lampe hat es auf uns abgesehen und fällt uns vor die Füße und man rechnet jeden Augenblick damit einem Wahnsinnigen, Zombie oder Ähnlichem zu begegnen und die Flucht ergreifen zu müssen. Leider geht diese Spannung relativ bald verloren, da man merkt, dass man allein in den Gemäuern ist. Einzige Gesellschaft ist die Stimme aus den Lautsprechern, die mit ihrem irren Lachen stark an den Joker aus Batman erinnert. Immer wieder stößt man bei der Erkundung auf Technologien, die der Menschheit nicht einmal in der Gegenwart zur Verfügung stehen, was eher für Verwirrung sorgt als die Atmosphäre zu fördern. Denn was bitteschön macht eine durch Laserstrahlen geschützte Tür im Jahr 1966 in einer alten, aufgelassenen Universität? Damit aber nicht genug, manchmal hat man so etwas wie eine Vision, nachdem es gleißend hell wird findet man sich an völlig surrealen Orten wieder. So etwa in einem völlig intakten Kinderzimmer oder in einem Gang, wo der Raum selbst gebogen scheint. Die Rätsel an sich fordern einiges an Hirnschmalz und erinnern stark an Talos Principle bzw. Portal, wollen aber bei mir nicht so recht das Horrorfeeling aufkommen lassen, welches das Spiel zu Beginn verspricht.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Technik & Grafik[/perfectpullquote]

The Crows Eye läuft fast makellos, gelegentlich kommt es beim Einsatz des Magneten jedoch zu kurzen „Rucklern“. Grafisch ist das Spiel nicht ganz auf dem neuesten Stand; bei so manchem Blutfleck würde man eher an Rostspuren denken und in den Lüftungsrohren kann man den Bildschirm ganz abdunkeln, da die Hand mit dem Feuerzeug im Nirvana verschwindet. Der Soundtrack schafft es gut, eine beklemmende Stimmung zu erzeugen, leider gibt es Bereiche ohne akustischer Untermalung. So etwa bei den Rätseln, wo man nur die eigenen Schritte hört oder beim Erkunden des Anwesens wo ein gelegentliches Donnergrollen schon alles an bedrohlicher Stimmung ist.

 

The Crows Eye ist ein ziemlich forderndes Puzzlegame mit Horrorsetting. Leider gelingt es dem Spiel nicht dauerhaft, die anfangs erzeugte Beklemmung zu erhalten, da die Bedrohung durch Wahnsinnige oder andere Monster fehlt. Die Rätsel selbst sind äußerst abwechslungsreich und fordernd. Wer also auf Rätselspaß mit düsterer Hintergrundgeschichte steht und sich nicht von der Grafik abschrecken lässt, macht mit diesem Spiel nichts falsch. Horrorenthusiasten stellen dagegen bald fest, dass sie bei anderen Titeln besser aufgehoben sind.

PRO

  • Spannende Story
  • Abwechslungsreiche Rätsel
  • Ausgezeichnete Vertonung

KONTRA

  • Schwache Physik
  • Atmosphäre
  • Wenig Wiederspielwert
  • Rätsel können umgangen werden
6.7

Ausbaufähig

Gameplay - 6
Grafik - 5.8
Sound - 7.8
Inhalt - 7
Atmosphäre - 6.7
Das Gaming-Fieber hat mich vor über 15 Jahren am N64 gepackt, seitdem ist das Zocken für mich immer ein Teil meines Lebens geblieben. Hauptsächlich haben es mir MMO´s und RPG´s angetan, ich spiele aber auch Jump&Runs und Rennspiele. Da mir innovative Ideen und gute Storys wichtiger sind als Grafik werde ich auch öfters im Indie-Bereich fündig.
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