The Dark Pictures Anthology: House of Ashes | Test

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Pünktlich zu Halloween geht die Dark Pictures Anthology Serie mit House Of Ashes in die dritte Runde und bietet nach einem Horror-Schiff Trip und einen Ausflug in eine Geisterstadt nun ein Abenteuer im Irak-Krieg. Was? Dritter Golf-Krieg? Klar Kriege sind reale Horror-Szenarien, doch bewaffnete Marines, die sich durch eine Tempel-Anlage unter der irakischen Wüste gegen vampirartige, uralte Monster kämpfen…. ist das wirklich gruselig? Man kennt ja Filme wie [Rec] oder The Hills Have Eyes, die zum Fürchten waren, weil da normale Zivilisten gejagt wurden, während die Nachfolger mit Soldaten irgendwie lahm waren. Aber gut, wir lassen uns überraschen…

The Dark Pictures Anthology: House of Ashes - Test

Kämpfe dir durch einen versunkenen sumerischen Tempel den Weg frei. Deine Gegner: eine Horde tödlicher Monster, die dich jagt.

SEMPERFI, MOTHERFU**ER

Eine Marine-Truppe mit vorrangig unsympathischen, testosteron-gesteuerten Männern und auch ein paar Frauen, die charakteristisch voller Klischees sind, sollen unter der Führung des noch viel unsympathischeren Colonels Eric, der „zufällig“, der Mann von der Klugen und starken Rachel ist, in einem kleinen Bauernhof nach Saddams Massenvernichtungswaffen suchen. Da läuft so einiges Schief und die Truppe landet nach einem Feuergefecht in einem unterirdischen Tempel, in dem uraltes Böses haust.

Klingt banal, ist es auch, doch auch ein Irak-Soldat, der mit Abstand der liebenswürdigste Charakter des Spiels ist, landet dort und rein nach dem Motto der „Feind meines Feindes…“ geht die Geschichte ihre Wege. Nebenbei erfahren wir im Prolog, in dem man zurück in antike Zeiten reist, mehr über die Ursprünge der Monster. Wirklich optimal oder feinfühlig wird mit dem Thema Krieg nicht umgegangen und die Charaktere sowie Story sind einfach zu klischeehaft und plump.

EIN INTERAKTIVER FILM

Wer Heavy Rain, Detroit Become Human, Until Dawn oder die Telltale Games kennt, weiß dass auch bei der Dark Pictures Anthology das Wort Spiel irgendwie nur bedingt stimmt. Gerade zu Beginn kann es sein, dass man zwischen zahlreichen und langen Cut-Scenes nur mal kurz ein-zwei Quick-Time Buttons drückt, fünf Meter selber marschieren darf oder eine Dialog-Entscheidung trifft, ehe es in die nächste Filmszene geht. Genrefans sollte das nicht stören, doch teilweise hat man echt wenig zu tun und fragt sich, warum genau hier oder da jetzt nicht selbst irgendetwas getan werden muss oder darf.

Wenn man einen der fünf spielbaren Charaktere (sechs mit dem Prolog) steuert, kann man in den schlauchigen und kleinen Arealen hier und da auch Geheimnisse und Bilder finden sowie optionale Dialoge auslösen. Recht viel mehr zu „spielen“ gibt es aber nicht, was aber nicht zwingend schlecht ist.

BUTTERFLY EFFECT

Wichtig bei solchen Spielen sind stets Entscheidungen, die über den Fortgang der Story und auch über Leben und Tod entscheiden. So entsteht natürlich auch ein Wiederspielwert, denn man möchte doch auch wissen, was die eine oder andere Entscheidung bewirkt hätte, bzw. eventuell auch schaffen, dass alle Protagonisten, die man steuern kann, überleben. Oder eben auch so wenige wie möglich.

Manchmal sind die Entscheidungen relativ offensichtlich, ein anderes Mal passieren Dinge, die man überhaupt nicht hervorsehen konnte, was es dann doch spannend macht. Ein Zurück gibt es nicht, hat man eine Entscheidung gefällt und damit etwas ausgelöst, speichert das Spiel sofort und lässt ein Gefühl der Endgültigkeit zurück.

TECHNIK & INSZENIERUNG

In bestimmten Momenten sieht House Of Ashes unglaublich gut aus und versprüht wirklich dichte und gruselige Atmosphäre. Auch der Sound ist beklemmend und überaus gelungen. Was die deutsche Synchro betrifft, hätte man sich doch etwas mehr Mühe geben können. Bei der englischen Version gibt es aber nichts zu beanstanden.

Leider laden Texturen oft sehr spät nach oder wollen gar nicht zum Vorschein kommen, Gesichtsausdrücke und Animationen wirken manchmal überaus hölzern und wie die Explosionen aussehen, darüber lege ich den Mantel des Schweigens. Ansonsten ist House Of Ashes für seinen schmalen Preis doch sehr ansehnlich und lässt die kleinen Fehler (Texturen), die hoffentlich noch nachgepatcht werden, verschmerzen.

GEMEINSAM GEGRUSELT

Schon in den Vorgänger gab es diesen merkwürdigen Multiplayer Modus. Entweder jeder sucht einen Charakter aus und bekommt den Controller in die Hand gedrückt, sobald dieser dran ist oder man spielt online einen bestimmten Charakter muss aber bei allen anderen zusehen. Irgendwie schräg und befremdlich, aber immerhin, besser als gar kein Multiplayer. Die erste Variante macht aber dann so richtig Sinn, wenn man das Ganze wirklich zu fünft durchzieht und jeder seine eigenen Entscheidungen trifft und somit sogar einen Freund komplett aus dem Spiel werfen kann, wenn seine Wahl diesen tötet.

FAZIT

PRO

  • Entscheidungen haben Konsequenzen
  • Relativ hoher Wiederspielwert
  • Multiplayer
  • Teils echt hübsche Optik
  • Geheimnisse und Boni
  • Starke Synchro auf Englisch / Solide auf Deutsch

KONTRA

  • Texturen laden nach
  • Hölzerne Animationen
  • Cut-Scenes nicht überspringbar
  • Charaktere Teilweise zu Klischeehaft
7.3

Spielenswert

Gameplay - 6.5
Grafik - 7.5
Sound - 8
Inhalt - 6.7
Atmosphäre - 7.8
Heavy Music, schnelle Bikes und Sport sowieso – da ich auch im Jahre des Herren 1986 geboren wurde und da auch der NES in Europa das Licht erblickte, war die Konsequenz des Zockens logisch. Da ich auch an verbaler Inkontinenz leide, sind PixelCritics sowie earshot.at perfekte Orte um mein Interesse am Journalismus auszuleben.
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