The Walking Dead | Test

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Lange mussten die Fans der genialen The Walking Dead Adventures auf deren Nachfolger warten und um das Schicksal der kleinen und uns sehr ans Herz gewachsenen Clementine, mit der wir schon so viel erlebt und vor allem überlebt haben, in Erfahrung zu bringen. Da Season Two von The Walking Dead im Prolog nur wenige Monate nach den Geschehnissen von Season One beginnt, sind hier grobe Spoiler nicht ausgeschlossen, darum sofort in den PSN Store oder Steam starten und Season One laden!

The Walking Dead: Review

Kann Season Two mit dem Vorgänger mithalten?

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Der Kampf ums Überleben geht weiter[/perfectpullquote]

Im Prolog wird gleich klar, Clementine konnte wie zu erwarten das überlebende Paar Omid und Christa wieder finden und befindet sich, wie man am hochschwangeren Bauch von Christa sieht, schon einige Zeit auf der Straße. Im Gegensatz zu den „Helden“ aus der Serienvorlage gehen die drei aber eher unvorsichtig und planlos vor, was sich schnell als fatal herausstellt. So schicken die beiden das kleine Mädchen alleine in eine öffentliche Toilette die vorher nicht auf Walker oder andere Überlebende geprüft wird. Die gerade mal 10-jährige Clementine durchsucht also alleine, dafür aber mit einer Pistole bewaffnet den Abort – schießen kann sie ja dank ihres und unser aller schwerlich vermissten Freund Lee, den wir mit Tränen in den Augen am Ende von Season One verabschiedeten. Obwohl nichts zu finden ist und sich Clem erstmal nur wäscht, bekommt sie bald Besuch vor dem man sich nicht wirklich verstecken kann. Omid eilt zur Rettung, versagt aber aus schierer Dummheit und es gibt einen Schnitt. 16 Monate später ist Christ offenslichtlich nicht mehr schwanger, aber auch ohne Baby – was mag da passiert sein? Sichtlich verändert lässt sie uns alleine und bald geht alles drunter und drüber und wir müssen die erste große Entscheidung fällen…

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Minimalistisches Gameplay, packende Story![/perfectpullquote]

Wie schon im Vorgänger bleibt das Gameplay sehr simpel und beschränkt sich auf gelegentliches Absuchen der Umgebung, interaktive Gespräche und actionreiche und rasante Quick-Time Events. Natürlich spielt sich von der Mechanik her Clem exakt so wie Lee, in der Relatität sieht das aber natürlich anders aus, denn mit ihren 11 Jahren und vielleicht 35 Kilo heißt es mehr Laufen denn drauf hauen – und wenn doch dann muss der Hammer schon mehrmals auf den Walker-Kopf einfahren. Taff ist die kleine aber trotzdem, näht sie sich doch einfach mal mit einer riesigen Nadel den halben Unterarm ohne Schmerzmittel zu. Es fühlt sich einfach ganz anders an, mit einem kleinen, mittlerweile sehr lieb gewonnen Mädchen, dass alles was sie je hatte, verloren hat, durch diese apokalyptische Welt zu wandern und ums schiere Überleben zu kämpfen. Bald stoßt ihr aber auf eine größere Gruppe, die sichtlich angespannt ist und Angst vor Neuankömmlingen hat. Genauso wie die Serie lebt das Spiel von Spannungen innerhalb der Überlebenden – der Hundebiss auf Clems Unterarm sorgt zu Beginn gleich für viel Konfliktpotential, aber da ist bereits in Episode 1 noch weit mehr dahinter. Ein schwangere Frau, die ein Geheimnis ihrem Mann gegenüber hat, eine andere Gruppe, die diese offensichtlich verfolgt oder sogar jagt, ein überheblicher junger Mann und ein Anführer Widerwillen lässt die Gruppe nicht sehr stabil erscheinen, doch was haben wir für eine Wahl – hungrig und verletzt? Wie es mit der Gruppe weitergeht, liegt zu großen Teilen an uns, denn unsere Entscheidungen und Aussagen können Leben retten oder auch auf direktem Weg oder mit Umwegen welche kosten.

Nach den Episoden sieht man wieder Statistiken zu gewissen Entscheidungen, außerdem kann man jetzt auch in einzelne Chapters der Episoden springen um zu sehen, welche Auswirkungen andere Entscheidungen mit sich bringen könnten. Der wiederspielwert ist zwar nicht groß, aber durchaus vorhanden. Vor allem wenn man etwas Zeit verstreichen lässt.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Minimalistisches Gameplay, packende Story![/perfectpullquote]

Season Two ist nur ganz knapp nicht so packend wie die erste, was aber wohl daran liegt, dass man sich bereits etwas daran gewöhnt hat, trotzdem sind Szenen wie der Kampf gegen den Hund, das Vernähen der Wunder und viele weitere Auseinandersetzungen mit Mensch und Walker sehr packend inszeniert und man geizt natürlich auch nicht mit Brutalität und Ableben von sympathischen Weggefährten. Episode 1 lässt einen dann sowieso zum Ende hin mit offenenm Mund dastehen, während Episode 2 bald eine große Überraschung auf euch los lässt und den Kreis zur ersten Season schließt. Die beiden bisher erschienen Episoden sind voller Spannung, Auseinandersetzungen, Freundschaft, Misstrauen, aber auch Blut, Hass und Tod. Es ist nur schwer während einer Episode das Gamepad wegzulegen, denn man fiebert die 90 Minuten mit den Charakteren nur so mit und verflucht am Ende kurz das Episoden-System und die lange Wartezeit auf die nächste. Noch dazu kommt, dass der um einiges weniger intensive 400 Days DLC nur in minimalster Weise mit diesem Teil zu tun hat, was diesen noch merkwürdiger und unschlüssiger wirken lässt – aber vielleicht kommt das ja nicht, ich hoffe es jedenfalls.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Optisch wie gewohnt top:[/perfectpullquote]

Grafisch hat sich eigentlich nichts geändert. Der düstere Cell-Shading Look gefällt nach wie vor und passt sehr gut zur Erzählweise von The Walking Dead. Die Effekte sind toll und die Umgebungen sehr liebevoll gestaltet. Wem der erste Teil gefallen hat, der wird auch hier nichts auszusetzen haben.

 

The Walking Dead: Season Two kann mühelos mit der ersten mithalten, und zeigt sich überraschend frisch dank des Wechsels auf die kleine Clem als spielbaren Charakter, die Lee und ihre anderen Freunde sichtlich vermisst, aber für eine so kleine Dame denkbar erwachsen wirkt – die Kindlichkeit kommt aber dennoch immer mal wieder zum Vorschein. Telltale lassen sie nicht nur sympathisch sondern auch sehr menschlich rüberkommen. Die Story ist erneut packend und sehr schön inszeniert, nur muss man halt wie bei allen Telltale Adventures mögen, dass es nicht sonderlich viel zu tun gibt und auch nicht wirklich fordert. Zu viele Ableben würden aber auch den Erzählfluss stören und ärgern nur. Wenn Telltale es schaffen die Serie weiter so spannend und atmosphärisch zu halten, dann dürfen es auch gern noch weitere Seasons sein.

PRO

  • Unglaublich dichte Atmosphäre
  • Großartiges Suchtpotential
  • Starker Soundtrack
  • Gute Actionszene
  • Glaubwürdige Charaktere

KONTRA

  • Wie immer zu kurz
  • Nicht die Original - Intro Musik aus der Serie
  • Rätsel immer noch zu einfach
8.2

Grandios

Gameplay - 7
Grafik - 8
Sound - 8
Inhalt - 8
Atmosphäre - 10
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