Thrustmaster HOTAS Warthog | Test

Der Thrustmaster HOTAS Warthog übertrifft alles, was wir von einem "HOTAS" erwarten!

Seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2010 gehört der Thrustmaster HOTAS Warthog zu einem der High-End-Joysticks für virtuelle Piloten. Der Thrustmaster HOTAS Warthog, der einen Flight Stick und einen Gashebel kombiniert, basiert auf den realen Bedienelementen einer Fairchild Republic A-10 Thunderbolt II und hat den Anspruch, das ultimative Flugsimulationszubehör zu sein. Ob diesem Ungetüm diese Mission gelingt und ob sich ein Kauf im Jahr 2022 noch lohnt, klären wir im Test.

Thrustmaster Hotas Warthog - Test

ein Joystick-Repliken-Set mit doppeltem Gashebelsystem und doppelter Gashebel-Kontrollkonsole des U.S. Air Force Offensivflugzeugs A-10C

ALLES WAS MAN BRAUCHT

Der Thrustmaster HOTAS Warthog ist ein HOTAS (Hands On Throttle And Stick) System, das den tatsächlichen HOTAS des Fairchild Republic A-10C Warthog nachbildet. Das gesamte System besteht aus 2 Einheiten, dem Stick und den Schubhebeln, die jeweils über einen eigenen USB-Anschluss mit dem PC verbunden werden.

Der Stick ist auf einer 23 cm breiten und 27 cm tiefen Grundplatte montiert. Er ist 28 cm hoch, wiegt stolze 3,4 kg und das 1,8 m lange Kabel ist lang genug, um den Joystick ordentlich auf dem Schreibtisch (oder wo auch immer) positionieren zu können. Neben den offensichtlichen X- und Y-Achsen verfügt der Joystick über 3 Drucktasten, einen zweistufigen Auslöser, einen einstufigen Auslöser für den kleinen Finger, einen 8-Wege-Schalter und 3 4-Wege-Schalter, von denen einer eine weitere integrierte Drucktaste hat.

Die Grundplatte kann für die Montage in einem selbst gebauten Cockpit vom Stick abgenommen werden, aber auch die Grundplatte kann verschraubt werden.

Die Schubhebel-Einheit (15 cm breit, 27 cm tief und 5,5 cm hoch) bringt satte 4,2 kg auf die Waagschale, was für Stabilität im Eifer des Gefechts sorgt. Wie der Joystick, hat auch die Schubhebel-Einheit ein ausreichendes 1,8 m langes USB-Kabel. Neben den 2 separaten Schubhebeln, verfügt die Einheit zusätzlich über folgende Bedienelemente: einen weiteren analogen Schieberegler mit Mittelrastung, eine Friktionseinstellung für die Schubhebel, 2 Drucktasten und zahlreiche 2- und 3-Wege-Kippschalter, von denen einige federbelastet sind.

An den Schubhebeln stehen zahlreiche weitere Bedienelemente zur Verfügung: ein 8-Wege- und ein 4-Wege-Schalter, ein Mausnippel mit integriertem Druckknopf, ein separater Druckknopf und drei 3-Wege-Wippschalter.

GRANDIOSE QUALITÄT

Nicht zuletzt wegen des hohen Gewichts sind die Eindrücke von dem Warthog HOTAS absolut überzeugend. Das erste, was auffällt, ist, dass der gesamte Stick aus Metall gefertigt ist. Nur die Knöpfe und Tasten sind aus Kunststoff. Das Ergebnis ist ein Stick, der sich unglaublich robust und angenehm kühl anfühlt. Da es sich um eine Nachbildung des echten A-10C-Knüppels handelt, hatte Thrustmaster keine Freiheit bei der Platzierung der Tasten. Doch die Ingenieure des Originals haben sich ihre Gedanken gemacht und somit sind sämtliche Knöpfe leicht erreichbar und intuitiv platziert.

Die Qualität des Joysticks inklusive Tasten, Knöpfe etc. übertrifft alles, was ich bisher bei anderen Joysticks gesehen habe. Das Gefühl ist glaubwürdig und das taktile Feedback ist sehr klar. Die Achsen sind glatt und direkt. Die Zentrierkraft ist allerdings recht hoch. Das fühlt sich zwar sehr gut an, ob es beim Original auch so ist, kann ich leider nicht sagen.

Für die Schubhebel wurde etwas mehr Kunststoff verwendet. Das stört aber nicht und die Qualität bleibt wie beim Stick auf höchstem Niveau. In Bezug auf die Genauigkeit hat Thrustmaster den Schieberegler, der die Reibung des Schubhebels in der echten Einheit steuert, als zuweisbare Achse mit einer mittleren Raste wiederverwendet. Sie fügten ein spezielles Reibungsrad weiter vorne an der Basis hinzu.

Die Schubhebel-Einheit weist außerdem einige besondere Merkmale auf. Erstens können die Schubhebel über die Leerlaufposition hinaus in die „Aus“-Position angehoben werden. Diese Position ist nicht Teil der analogen Achse, sondern wird als Tastendruck an den PC gesendet. Eine Raste für die maximale Leistung kann leicht installiert werden. Dazu muss lediglich die Abdeckung zwischen den Gashebeln abgeschraubt, ein kleines Teil umgedreht und die Abdeckung wieder angebracht werden. Das Ergebnis ist eine Arretierung um die 80 %ige Gaspedalstellung. Mit den richtigen Achseneinstellungen könnt ihr diese Position für die Verwendung mit Nachbrennern oder als TOGA-Position konfigurieren. Zusätzlich verfügt die Einheit über eine grüne Hintergrundbeleuchtung, die mit der mitgelieferten Software ein- oder ausgeschaltet werden kann. Die Textbeschriftungen sind spezifisch für die A-10. Das ist großartig für die Authentizität, vor allem, wenn Ihr eine A-10 in DCS fliegt. Für sämtliche anderen Flugzeuge muss man einfach hinwegsehen 🙂

MÄCHTIGE SOFTWARE

Die Standard-Zuweisungen für die meisten Flugzeuge ähneln der Situation im MSFS/P3D: viele Steuerungskonflikte und die Notwendigkeit, alles durchzugehen, bevor es funktioniert. Aber es gibt eine Ausnahme. Die DCS A-10C wird mit einem vollständigen Profil für den Thrustmaster Warthog geliefert. In dem Moment, in dem man das System anschließt, ist es bereit für die Verwendung mit der A-10. Der einzige Unterschied besteht darin, dass der Hut-Schalter immer noch zum Umschauen verwendet wird, anstatt die Trimmung zu steuern.

Wenn ihr über das hinausgehen wollt, was im Simulator möglich ist, hat Thrustmaster eine Lösung für euch. Sie bieten ein Dienstprogramm für die Hardware-Steuerungen namens T.A.R.G.E.T. oder Thrustmaster Advanced Programming Graphical Editor.

Im Grunde könnt ihr mit diesem Programm Profile erstellen. Diese Profile können ziemlich mächtig sein. Sie können Tastendrücke, aber auch Tastenkombinationen und Makros beinhalten. Noch fortschrittlicher ist die Möglichkeit, Modifikator- oder Modustasten zu verwenden und mit mehreren Ebenen von Zuweisungen zu arbeiten, um noch mehr Steuerungsmöglichkeiten zu erhalten. Und dann gibt es noch die Möglichkeit, einfach eine DirectX-Steuerung zu senden, die ihr im Simulator zuweisen könnt. Pro Profil könnt ihr auch Achseneinstellungen wie Totzonen und Kurven anpassen. 

Die Lernkurve zur Erstellung dieser Profile ist recht hoch und kann auf 2 Arten erfolgen. Die Verwendung des grafischen Editors ist der einfachere Weg. Es gibt aber auch einen Skript-Editor, der leistungsfähiger ist, aber eine noch steilere Lernkurve mit sich bringt. Die Dokumentation, die mit T.A.R.G.E.T. geliefert wird, leistet gute Arbeit, indem sie euch durch die Erstellung eines einfachen Profils mit der grafischen Benutzeroberfläche führt, aber sie reicht nicht aus, um ein umfassendes Verständnis aller Möglichkeiten zu vermitteln, die die Software bietet. Aber fairerweise muss ich sagen, dass für 95% aller virtuellen Piloten die Einstellungsmöglichkeiten im jeweiligen Simulator völlig ausreichend sind. Also kein Grund zur Sorge 🙂

UNGLAUBLICHE PRÄZISION

Getestet habe ich das HOTAS wie bereits vermutet mit dem Simulator DCS sowie den Microsoft Flight Simulator. Bisher kam für sämtliche Simulatoren der X56 zum Einsatz. Um den Test so authentisch wie möglich zu gestalten, habe ich mir zusätzlich das A-10 Modul gekauft. Und was soll ich sagen? Ich bin begeistert. Die Zuordnungen der Tasten wurde automatisch erledigt und das Fluggefühl hat sich noch nie so gut angefühlt. Die Steuerungseingaben sind präzise und nun gelingen auch Formationsflüge ohne gravierende Unfälle 🙂 Das liegt vor allem daran, dass wie bereits erwähnt die Zentrierkraft des Joysticks sehr stark ist. Somit muss für die kleinsten Bewegungen mehr Kraft aufgewendet werden, was genauere Eingaben ermöglicht.

Doch nicht nur bei DCS spielt der Warthog seine wahre Stärke aus, sondern auch im MSFS wirken sich die präzisen Eingaben spürbar auf das Flugverhalten der einzelnen Flugzeuge aus. Somit sind Landungen weit präziser auszuführen und Abstürze gehören der Vergangenheit an. Doch die starke Zentrierkraft kann den Piloten, speziell bei Seitenwindlandungen, schon mal zum Schwitzen bringen 🙂

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FAZIT

PRO

  • Unglaubliche Qualität
  • Originalgetreue Replik des A-10
  • Zahlreiche Eingabemöglichkeiten
  • Sehr präzise
  • Mächtige Software

KONTRA

  • Preis etwas zu hoch
  • Software mit steiler Lernkurve
9.8

Must Have

Verarbeitung - 10
Design - 10
Handhabung - 10
Features - 10
Preis/Leistung - 9.2
Das Thema Gaming begeistert mich schon seit meiner Kindheit. Als Gründer von PixelCritics habe ich die Möglichkeit mein Hobby zu vertiefen und eine Gaming-Community in Österreich aufzubauen. Neben Steak und Pommes habe ich auch gerne knackige Games auf dem Tablett serviert, die mich bis tief in die Nacht vor dem Bildschirm fesseln.
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