Toby: The Secret Mine | Test

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Ein kniffliges Puzzle-Adventure-Spiel, das deinen Kopf zum Rauchen bringt.

Mit Toby: The Secret Mine haben wir hier zwar ein sehr kurzes, aber ziemlich kniffliges Spiel aus dem Puzzle-Adventure-Genre, das der Entwickler Lukás Navrátil im Alleingang geschaffen hat. Dem einen oder anderen kommt das Spieldesign vermutlich ziemlich bekannt vor. Genau, denn der Entwickler hatte hier ein großes Vorbild: Limbo, ein Puzzle-Spiel, das ebenfalls für viele Plattformen bereits erschienen ist. Ist das Game bloß eine schlechte Kopie des Erfolgstitels oder kann sich das Spiel als individuelles Werk durchsetzen?

Toby: The Secret Mine - Review

Toby: The Secret Mine – Review

 

Die Geschichte ist schnell erklärt: Man spielt eine geheimnisvolle Kreatur, die gerade noch so einem Überfall in einer Bergmiene entkommen konnte. Ziel ist es, den Bösewicht, der hinter der Entführung aller anderen Kreaturen steckt, zu folgen und die in Käfig gefangenen Freunde zu retten. Das war es auch schon. Die atemberaubende Story bleibt hier leider aus. Natürlich hat man bei Toby: The Secret Mine den direkten Vergleich zu Limbo, was natürlich die Erwartungen ziemlich in die Höhe schraubt. Und da kann es Story-technisch leider schon mal nicht mithalten. Aber ich persönlich bezweifle auch, dass der Entwickler seinen Schwerpunkt auf die Geschichte gelegt hat. Viel mehr aber interessiert uns das Gameplay.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Schalter, Kisten und fiese Fallen[/perfectpullquote]

Toby: The Secret Mine ist ein klassisches 2D-Jump n’ Run-Spiel, das sich in das Puzzle-Genre einreihen lässt. Unsere Aufgabe lautet deshalb: Denksport! In den zirka 20 Level die uns bevorstehen, erwarten uns verschiedenste Hürden, die von uns gemeistert werden müssen. Wir müssen Schalter betätigen, Kisten verschieben und gemeinen Fallen ausweichen um uns den Weg ins Ziel frei zu schaufeln. Das ist oft gar nicht so einfach, denn die Rätsel haben es manchmal ordentlich in sich. Gut versteckte Schalter und Hebel verhindern den Weg nach vorne und oft muss man alles Mögliche umschalten oder verschieben um endlich die nächste Tür zu öffnen. Pfeile werden aus den Wänden geschossen und von der Decke fliegen Zahnräder die uns überrollen und aufspießen. Oft hilft uns nur das perfekte Timing zum Erfolg. Aber all diese Hürden lassen sich nach ein paar Versuchen überwinden und man kann sich im nächsten Level in ein neues Abenteuer stürzen. Sollte man sterben, was mit großer Sicherheit ziemlich oft vorkommt, beginnt man einfach vom letzten automatischen Speicherpunkt nochmal.

Mit der Steuerung kommt man sicherlich ganz gut zurecht. Da dieses Spiel für PC und Smartphone entwickelt wurde, musste man sich natürlich für eine leichte Steuerung entscheiden, was aber sehr gut umgesetzt wurde. Mehr als das Steuerkreuz, ein Knopf zum Springen und ein Aktionsknopf wird hier nicht benötigt. Auch wenn ich mir einen weiteren Knopf zum Sprinten gewünscht hätte, denn manchmal kam mir die Figur einfach zu langsam vor. Aber vielleicht bin ich persönlich einfach nur zu ungeduldig. Die Steuerung im Ganzen ist aber ziemlich flüssig, es gibt kaum Bugs und man kann im Groben sagen, dass die Figur das macht, was der Spieler möchte. Manchmal kommt es vor, dass einige Ecken und Kanten von Klippen oder anderen Ebenen dich beim Springen hindern, aber da hüpft man einfach ein paar Millimeter daneben hin und die Sache ist gegessen. Diese Kleinigkeiten stören einen aber nicht wirklich beim Spielfluss, da es zum Glück auch nicht oft vor kommt.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Düster und doch ein wenig farbenfroh[/perfectpullquote]

Wenn ihr Limbo gespielt habt, wisst ihr über die Atmosphäre Bescheid. Die ganze Welt ist düster und dunkel, es gibt kaum Farben und das Spiel wirkt schon fast ein wenig depressiv. Dies ist bei Toby: The Secret Mine jedoch nicht der Fall, auch wenn die Grafik fast 1:1 übernommen wurde. Wir haben den Hauptprotagonisten in Silhouette und weißen Knopfaugen dargestellt, alle Elemente sind ebenfalls nur schwarzen Silhouetten, ab und zu gibt es farbliche Einzelteile wie zum Beispiel Lichter oder Schalter, aber allzu viele sind das nicht. Jedoch haben wir in jedem Level einen wunderschön gezeichneten Hintergrund, der nicht nur weiß, grau oder schwarz ist. Hier wechseln die Farben wie die Blätter im Herbst. Einmal durchqueren wir einen grünen Wald, dann schlendern wieder vor einem orangenen Sonnenuntergang, sogar durch einen tobenden Schneesturm oder lodernde Flammen müssen wir uns durchkämpfen. Hier wurde auf jeden Fall für Abwechslung gesorgt, denn immer vor einem schwarz-weißen Hintergrund spielen zu müssen kann ziemlich schnell langweilig werden. Wichtig ist aber, was ich auch sehr zu schätzen weiß, dass durch diese bunten Effekte die düstere Stimmung nicht verloren geht. Denn ein farbenfrohes Design würde zu diesem Spiel absolut nicht passen – logisch, spielt sich ja hauptsächlich in einer Mine ab. Und trotz der vielen bunten Welten, bleibt die Atmosphäre die, die man auch am Anfang in der dunklen Miene hatte. Was ich mir jedoch von diesem Spiel noch erwartet hätte, wäre der Soundtrack im Hintergrund. Meistens zeichnen sich Indie-Spiele mit einem hervorragenden Soundtrack aus, jedoch blieb das bei Toby: The Secret Mine völlig weg. Schwache Musik, die irgendwie immer gleich klingt, zwischendurch ein Vogelzwitschern und die kurze, dramatische Musik die man hört, wenn man den Bösewicht erblickt. Hier hätte man sich noch viel mehr austoben können. Ich würde mich freuen, wenn der Entwickler in Zukunft noch so ein Spiel, ähnlich wie Toby: The Secret Mine herausbringen würde und all die kleinen Macken verbessern könnte um ein großartiges Spiel zu schaffen.

 

Toby: The Secret Mine ist an sich kein schlechtes Spiel. Wer auf knifflige Rätsel im Jump n’ Run-Stil steht macht mit diesem Spiel bestimmt nichts falsch. Die Rätsel sind teilweise ziemlich schwer und der Drang, alle diese Rätsel zu meistern, ist definitiv hoch, sodass man nicht schon nach kurzer Zeit aufgeben will. Was jedoch kurz ist, ist das Spiel selbst – ich war nach nicht mal zwei Stunden komplett fertig. Jedoch waren es sehr amüsante Stunden und wenn man einmal damit angefangen hat, wird man es mit großer Wahrscheinlichkeit in einem Zug durchspielen. Es ist auf jeden Fall ein nettes Spiel für zwischendurch. Begeistert hat mich persönlich das Design. Da ich auch Limbo gespielt habe, das diesem Spiel ziemlich ähnelt, weiß ich nun, wie viel ein bisschen Farbe ausmachen kann. Die bunten Hintergründe peppen das Spiel auf und an sich ist dieses einzigartige Photoshop-Filter-Artdesign, oder wie man das auch immer nennen will, sehr gut gemacht und man hat nicht eine Sekunde den Anschein, dass dies einfach mal dahin gekritzelt wurde. Lediglich beim Soundtrack hätte sich der Entwickler mehr Mühe geben können, dann wäre dieses Spiel bestimmt noch besser angekommen.

PRO

  • Rätselspaß
  • Passende Atmosphäre
  • Einfaches, aber gutes Design
  • Nettes Spiel für Zwischendurch

KONTRA

  • Kurze Spieldauer
  • Hätte Potenzial für bessere Story
  • Schwacher Soundtrack
6.4

Ausbaufähig

Gameplay - 8.3
Grafik - 7.5
Sound - 4.3
Inhalt - 5.7
Atmosphäre - 6.2
Seit Kindestagen bin ich ein riesen Nintendo-Fan und bin mit Spielen wie Super Mario und Pokemon aufgewachsen. Dann kam die erste Playstation, kurz darauf folgte der eigene PC und somit gab es für mich keinen Halt mehr und meine Leidenschaft für Videospiele wurde immer größer. So groß, dass ich mittlerweile 16 Konsolen im Wohnzimmer stehen hab. Ich kann mit Shooter nicht wirklich etwas anfangen, jedoch habe ich mit RPGs und JRPGs umso mehr Freude, Jump and Runs dürfen natürlich hier nicht fehlen. Mein Herz gilt Spielen mit einer bewegenden Story, da kann Grafik schon mal als Nebensache betrachtet werden.
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