Tom Clancy’s The Division 2 | Test

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Die Agenten sind zurück! Und wie sie das sind... The Division 2 ist die neue Referenz im Loot-Shooter-Genre!

Knappe 6 Jahre ist es nun her, als Ubisoft mit der Ankündigung von The Division auf der E3 für internationale Schlagzeilen sorgte. Kein Wunder, denn der damals gezeigte Trailer war mit dem außerordentlichen Teamplay und der abgestimmten Kommunikation ein echter Hit. 3 Jahre später war es dann endlich soweit und The Division stand in den Händlerregalen. Der Loot-Shooter war zwar gut, hatte aber mit zahlreichen Startproblemchen wie Grafikdowngrades, wenig Endcontent etc. zu kämpfen. Doch Massive Entertainment erkannte den Handlungsbedarf und patchte das Spiel konsequent bis nahezu zur Perfektion. Weitere drei Jahre später hat es nun endlich der langersehnte Nachfolger “The Division 2” in den Handel geschafft, der die Stärken behalten und die Schwächen des Vorgängers beseitigen möchte. Die Rechnung geht auf, denn The Division 2 liefert die passenden Antworten auf die Fragen, welche beim Loot-Shooter-Genre auftauchen könnten. Ich möchte sogar so weit gehen, dass The Division 2 die neue Referenz des Genres darstellt.

Tom Clancy’s The Division 2: Test

Atemberaubende Spielwelt, massig Inhalt und viel Loot – was will man mehr?

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Wenn Washington fällt, fällt Amerika[/perfectpullquote]

Tom Clancy’s The Division 2 spielt in der nahen Zukunft in der nordamerikanischen Hauptstadt Washington D.C., sechs Monate nach den Geschehnissen des ersten Teils. Anders als im Vorgänger ist es in The Division 2 Sommer geworden und die letzten Reste der Zivilisation kämpfen um ihr Überleben. Die Stadt steht am Rande des Zusammenbruchs. Gesetzlosigkeit und Instabilität bedrohen die Gesellschaft und Gerüchte über einen Staatsstreich im Kapitol vergrößern nur das Chaos. Hier kommen wir ins Spiel, denn auch in The Division 2 schlüpfen wir wieder in die Rolle eines The Division (einer Gruppe von zivilen Agenten, die als letzte Verteidigungslinie aufgestellt wurde) Agenten, mit dem wir uns mithilfe einzigartiger Fertigkeiten der neuen Gefahr stellen.

Was zunächst als ein absoluter Blockbuster klingt entpuppt sich leider im Laufe des Spiels nur als Mittel zum Zweck. Denn die Story bietet zu wenig Tiefgang, Haupt- bzw. Nebencharaktere bleiben nicht wirklich in Erinnerung und schnell kommt man in die Versuchung Dialoge zu überspringen, da diese in der Regel mehr oder weniger belanglos sind. Außerdem hat unser Protagonist sowieso nicht viel zu reden, denn dieser ist auch bei The Division 2 Stumm wie in so vielen anderen Spielen. Warum zum Teufel? Schade, denn die Story bietet genügend Grundlage für eine tiefgreifende Story, aber Massive Entertainment verschenkt hier wie bereits beim Vorgänger unnötig großes Potenzial. Doch das machen die Entwickler mit der Spielwelt wieder wett, denn das virtuelle, ins Chaos gestürzte Washington D.C. sieht dank der authentischen Spielwelt mit unübertroffene Nahansichten von Sehenswürdigkeiten, Landschaften, Stadtvierteln und feindlichen Verstecken absolut bombastisch aus.

Erfrischend dabei ist, dass uns das Spiel diesmal in die unterschiedlichsten Areale führt, egal ob Museum, Metro oder das weiße Haus, die ewigen Dachklettereien sind weitgehend Geschichte. Gekrönt wird die gelungene Atmosphäre mit Graffities, Schildern und die aus dem ersten Teil bekannten Audiologs bzw. ECHOs der Bewohner, welche das erlebte Schicksal nur im geringsten Ausmaß erahnen lässt. Apropos Bewohner, diese gehen jetzt Ihren eigenen Tätigkeiten nach. Immer wieder trifft man auf Verbündete die unter anderem auf Patrouille durch die Straßen ziehen, oder auf der Suche nach Versorgungsgütern für die Außenposten sind. Diese Außenposten müssen aber zuvor in einem heftigen Kampf erobert werden, als Belohnung gibt es Zugang zum Versorgungsraum, welcher den einen oder anderen Loot parat hält.

Anders wie in Vergleichbaren Loot-Shootern dient die Spielwelt von The Division 2 also nicht nur als Missions-Spielplatz, nein, Washington D.C will erkundet werden und belohnt die Spieler mit zahlreichen WOW-Momenten. DANKE!

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Packen wirs an[/perfectpullquote]

Nun ja, welche Aufgaben erwarten uns denn jetzt? Die Hauptstory können wir auf jeden Fall mal Abhaken, denn diese dient “nur” als Mittel zum Zweck (Leveln) und bleibt womöglich nur in den wenigsten Köpfen hängen. Doch The Division 2 bietet abseits der Hauptstory noch so viel mehr, um den Spieler für zig Stunden bei Laune zu halten. Die Nebenaufgaben sind überraschend gut inszeniert, obwohl diese immer noch sehr linear aufgebaut sind. Zusätzlich erledigen wir zufällige Events, sammeln Vorräte, suchen SHD-Technologien für die Verbesserung unserer Fähigkeiten, oder durchstreifen die Dark Zone, immer auf der Suche nach den bestmöglichen Ausrüstungsteilen.

Hat man endlich Stufe 30 erreicht erwartet uns Genretypisch der sogenannte Endcontent und dieser ist meist gefürchtet. Oh ja, denn der Endcontent entscheidet ob ein Spiel erfolgreich ist oder eben nicht. Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Spiele daran scheitern, denn die Entwickler schaffen es leider nicht rechtzeitig neuen Inhalt konsequent hinterherzuschieben. Hat man in einem Spiel alles erreicht, lohnt es sich halt auch nicht mehr zu spielen – es wäre doch so einfach.

The Division 2 macht das aber anders, denn mit Stufe 30 nimmt das Spiel erst so richtig Fahrt auf. Neben weiteren Schwierigkeitsgraden (welche es wirklich in sich haben) und Spezialisierungen (später mehr dazu), greifen nun auch feindlich gesinnte Gangs und Bewohner ala Mittelerde-Manier unterschiedliche Stützpunkte an und tauschen somit eigenständig die Areale. Hat man mal nichts anderes zu tun, kann man diesen Kämpfen beiwohnen und unseren Verbündeten unter die Arme greifen. Unglaublich wie viel Bock das macht! Oder wir besuchen einfach die Dark Zone! Das Prinzip der Dark Zone hat sich zwar nicht verändert, wurde aber an allen Ecken und Kanten verbessert. Wir finden kontaminiertes Zeug welches wir an speziellen Punkten zur Säuberung an einen Hubschrauber übergeben. Diese Landeplätze sind aber nach wie vor ein willkommenes Fressen für andere Spieler, denn diese können uns die Beute jederzeit streitig machen. Damit das nicht zum Frustfaktor tendiert, haben die Entwickler erstmals nicht kontaminierte Ausrüstungsgegenstände in der Dark Zone hinterlegt. Diese dürfen wir sofort anlegen und sind somit Safe vor unseren Feinden. Eine weitere Neuerung ist das sogenannte Rogue-Protokoll. Hier bekommen wir durch Übergriffe einen neuen Status – den Rogue Status. Dadurch starten wir ein kleines MiniGame wo wir innerhalb der Dark Zone zusätzliche Aufgaben erledigen müssen. Ist das geschafft, erwartet uns am Ende ein spezieller Händler der besonders starke Ausrüstungsteile verkauft. Doch Vorsicht! Wurde man mit dem Rogue Status markiert, werden andere Spieler auf uns aufmerksam gemacht und das Katz und Maus spiel beginnt. Weltklasse! Wem das ALLES immer noch nicht reicht, der versucht sich nebenbei noch in den unterschiedlichen PVP-Modis und zeigt der Community sein wahres Können.

Na, genügend Inhalt? Ich denke schon und das ist auch gut so, denn ein Loot-Shooter lebt nun mal vom endlosen Grinden um sich das bestmögliche Equipment zusammen zu farmen. Je mehr Inhalt einem das Spiel dabei zur Verfügung stellt, desto langsamer stellt sich der gefürchtete Trott ein, der das Spiel zum fallen bringen kann. Die Entwickler konnten diese Erkenntnis zum Glück vom Vorgänger gewinnen und spendieren The Division 2 bereits zum Start genügend Inhalt und Endcontent um die Zeit bis zum ersten DLC womöglich überbrücken zu können. Grandioser Schachzug, denn dies könnte The Division 2 eine hohe Überlebenschance ermöglichen! Ich persönlich würde es mir wünschen.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Wir werden zum Special-Agent[/perfectpullquote]

Am grundlegenden Gameplay hat sich im direkten Vergleich mit dem Vorgänger nicht viel verändert. Die Steuerung bleibt nahezu identisch, nur geht alles eine Spur geschmeidiger von der Hand. Hinzu kommen neue Skills wie zb. der Chem-Werfer, mit dem wir unsere Verbündeten heilen können, oder das Glühwürmchen, welches umherzischt und per Lichtblitze unsere Widersacher blendet. Der altbekannte Geschützturm und die Suchermine sind natürlich auch wieder mit von der Partie. Insgesamt bietet The Division acht dieser Skills, die jeweils in verschiedene Versionen verändert werden können. Das Geschütz wird somit mit Leichtigkeit zum Flammenwerfer oder die Drohne zum Bomber. Die größte Neuerung finden wir aber bei den Spezialisierungen! Zur Auswahl stehen zunächst drei Spezialisierungen, weitere drei folgen nach Release noch im ersten Jahr.

Überlebensexperten
Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Überlebensexperten haben ihre Umgebung mithilfe von Fallen und Statusobjekten unter Kontrolle. Ihre individuelle Waffe ist eine Präzisionsarmbrust, mit der sie ihre Ziele selbst in den rauesten Umgebungen ausschalten.

Zerstörungsexperten
Manchmal ist Zurückhaltung einfach keine Option. Zerstörungsexperten sind Agents des Chaos. Sie konzentrieren sich auf das Durchkreuzen von gegnerischen Plänen und zerstören Befestigungen mit ihrer individuellen Waffe, dem Granatwerfer.

Präzisionsschützen
Diese Spezialisierung ist genau das Richtige für Agents, die ihre Gegner ausschalten wollen, ohne dass diese wissen, wer sie getroffen hat. Präzisionsschützen können das Blatt einer Schlacht mithilfe ihrer individuellen Waffe, einem mächtigen Präzisionsgewehr, aus weiter Ferne wenden.

 

Jede dieser Spezialisierungen eröffnet ein ganz neues Fortschritts-System mit neuen Fertigkeiten, Mods und einzigartigen Talenten sowie Waffen, um die Effizienz der Agenten in ihrer gewählten Rolle zu maximieren. Hat man eine Spezialisierung vollständig erlernt, dürfen wir die nächste lernen und so weiter. Das bedeutet, wir sind nicht an eine spezielle Klasse gebunden, sondern können frei entscheiden welche Rolle wir wann wo und wie spielen wollen. Das garantiert Flexibilität und zugleich Langzeitmotivation. TOP!

Ein Loot-Shooter wäre aber kein Loot-Shooter ohne passenden Loot und von dem gibt es in The Division 2 jede Menge. Die gefundenen Ausrüstungsteile passen sich stets dem Spielerlevel an, Müll ist somit kein Thema mehr und der Sammeltrieb erreicht dadurch ungeahnte Höhen. Mein persönliches Highlight sind aber die neuen Marken Teile. Diese „Marken-Sätze“ haben direkt teils sehr starke Attributsverbesserungen an Bord und das ewige Grinden für die Zusammenstellung der Sets gehört der Vergangenheit an.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Wo ist der Schnee?[/perfectpullquote]

The Division 2 spielt ja bekanntlich im Sommer und da ist es meistens schwierig mit Schnee und so… doch gänzlich ist der Schnee nicht verschwunden, denn dieser steckt immer noch in der hauseigenen Snowdrop Engine die auch beim Vorgänger zum Einsatz kam. In einer verbesserten Version zaubert uns die Engine ein atemberaubendes virtuelles Washington D.C. vor dem Latz, welches mit zahlreichen Details, grandiosen Licht-Schatteneffekten und einem meisterhaften Partikelsystem seinesgleichen sucht. Einzig allein der Sound ist nicht ganz so knackig wie bei Battlefield und Co. hört sich aber trotzdem in den meisten Fällen absolut glaubwürdig an. Leider hat sich aber da auch ein lästiger Bug eingeschlichen, denn Logitech Headsets dürfte The Division 2 nicht mögen und dadurch kommt es immer wieder zum totalen Verlust des Sounds. Abhilfe schafft man sich dadurch, indem man den Logitech Surround Sound Service mit Hilfe des Task Managers schliesst. Danach müsste alles tadellos funktionieren.

Es gibt sie anscheinend doch noch! Die Rede ist von Spielen die “FERTIG” an die Spieler ausgeliefert werden. Das ist längst nicht mehr selbstverständlich, umso mehr freut es mich das The Division 2 hier eine willkommen Ausnahme bildet. In The Division 2 könnte ich mich spielend leicht verlieren, denn es gibt so viel zu entdecken, so viel zu tun und der Endcontent mit seinen täglichen und wöchentlichen Aufgaben werden mich noch sehr lange Zeit vor dem Bildschirm fesseln. Ich bin auf jeden Fall gespannt was die Entwickler von Massive Entertainment im Laufe des Jahres noch an Content nachliefern, doch eines ist jetzt bereits klar – The Division 2 ist im Loot-Shooter-Genre das Maß aller Dinge und ein heißer Anwärter auf das Spiel des Jahres! Absolute Kaufempfehlung!

PRO

  • Atemberaubende Spielwelt
  • Solides Gameplay
  • Sehr viel Inhalt
  • Überarbeitete Dark Zone
  • PVP Modi
  • Clan Verwaltung

KONTRA

  • Kleine Clippingfehler
  • Soundbug mit Logitech Headsets
  • Teils leichte KI Aussetzer
  • Belanglose Hauptstory
9

Must Have

Gameplay - 8.9
Grafik - 9
Sound - 8.6
Inhalt - 9.3
Atmosphäre - 9.1
Das Thema Gaming begeistert mich schon seit meiner Kindheit. Als Gründer von PixelCritics habe ich die Möglichkeit mein Hobby zu vertiefen und eine Gaming-Community in Österreich aufzubauen. Neben Steak und Pommes habe ich auch gerne knackige Games auf dem Tablett serviert, die mich bis tief in die Nacht vor dem Bildschirm fesseln.
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8 Kommentare
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DemonBox

So, Test fertig. Hat eine leichte Verbesserung gebracht, aber noch nicht ganz weg. Hast noch einen Geheimtipp? 😉

DemonBox

Sorry für die späte Rückmeldung, konnte nicht mehr aufhören zu zocken. Hab alles von dir eingestellt und was soll ich sagen – DANKE! Läuft so extrem sauber jetzt….. Hast was gut bei mir 🙂

DemonBox

Hey Leute, ich bin der Neue hier 🙂 Test kann ich nur bestätigen, absoluter Knaller das Spiel. Wie sieht es denn bei euch mit DX12 – Crashes aus? Musste jetzt auf DX11 wechseln da sich das Spiel alle 5 Minuten aufgehängt hat. DX12 wäre aber von der Performance so viel besser 🙁

DemonBox

Hey Manuel, danke für die schnelle Antwort. Werde ich später gleich probieren, gib dir danach Bescheid

Muss ich mir wohl besorgen, ich war, trotz des extrem genialen Settings vom ersten Teil, leider stark enttäuscht worden – vor allem was den Endcontent betrifft. Bin gespannt, top Bericht 🙂

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