Bisher kamen nur Besitzer der Oculus in den Genuss von Vader Immortal: A Star Wars Series für VR. Nun dürfen aber auch endlich Plastation VR Besitzer zum Lichtschwert greifen. Klar, grafisch ist die PSVR nicht mehr auf der Höhe, doch Iron Man VR, Astrobot oder das verdammt erfolgreiche Beat Saber haben gezeigt, dass Grafik nicht immer wichtig ist, denn vor allem zählt die Immersion. Ob Vader Immortal darin überzeugen kann, haben wir uns für euch angesehen,… und gefühlt.
A LONG TIME AGO IN A FAR, FAR AWAY...
Hach, wenn man nur diesen Satz ließt und dazu die legendäre Musik von John Williams hört, ist doch schon alles gut und man fühlt sich heimisch. Kurz darauf sitzen wir auch schon in einem Frachter als namenloser Schmuggler, denn diese, bisher nicht bekannte Story über Annakin Skywalker aka Darth Vader in drei Episoden erleben wir leider nicht aus dessen Sicht. Um die Story voranzutreiben, bekommen wir als stummer Protagonist aber einen sehr redseligen Droiden zur Seite gestellt. ZO-E3 ist eine echte Quasselstrippe, hat Humor und gibt uns immer wieder vor, was als nächstes passiert.
Nicht, dass wir groß eine Wahl hätten, denn das Spiel läuft eher wie ein interaktiver Rail-Gun Shooter ab. Man kann zwar von Position zu Position warpen und sich in 45° Schwenks drehen (auf der Oculus konnte man sich frei bewegen und drehen), doch die Gebiete sind komplett schlauchig, was aber nicht stört, denn Vader Immortal will vorrangig eine Geschichte erzählen und das eigentliche Gameplay ist neben den schlauchigen Passagen und ein paar Klettereinlagen (Achtung Motion-Sickness-Gefahr!), die man aber auch überspringen kann, der Umgang mit dem legendären Lichtschwert. Da die Story, aufgeteilt in drei Parts, auch nur gut drei Stunden dauert, will ich davon auch gar nicht zu viel dazu sagen, außer dass es um ein Artefakt, die Macht und natürlich die Zerrissenheit von Annakin, also Vader geht, und komme gleich zum Gameplay.
[g-slider gid=“49771″ width=“100%“ height=“45%“]I AM THE ONE WITH THE FORCE
Bekommt man nach gut 15 Minuten endlich ein Lichtschwert, dann geht es gleich mit einem Training los. Man kann gegen einen Trainings-Droiden antreten. Dessen Schläge wehrt man mit einem der Move-Controller (man benötigt stets beide) ab, in dem man diesen halt einfach wie ein Lichtschwer hält und bekommt nach 2-3 Schlägen die Möglichkeit zu kontern. Wenn man Lücken erkennt, kann man das Risiko aber eingehen und früher zuschlagen. Man kann das Schwert sowohl mit der linken als auch der rechten Hand führen oder auch beidhändig, was aber mit zwei Move-Controllern in der Hand sich irgendwie komisch anfühlt.
Zur Not kann man in Kämpfen aber den zweiten Controller einfach in die Hosentasche stecken und einen Controller beidhändig führen, wenn einen nicht stört, dass die andere Hand dann irgendwie leblos runterhängt. Neben den Nahkämpfen kann man natürlich auch Blaster von Gegnern und Drohnen zurückwerfen. Und ja, die Strumtruppler treffen hier und da auch mal, also aufpassen. Im Training kann man das mit den kleinen Drohnen genau wie Luke damals auch gut üben. Timing ist hier wichtig, jedoch laufen Schläge und Blaster-Schüsse natürlich etwas langsamer ab.
Ab Episode zwei kommt dann (Achtung kleiner, aber nicht überraschender Spoiler) die Macht hinzu. Die kann man in Kämpfen, aber auch bei kleineren Umgebungsrätsel nutzen. In der dritten und letzten Episode liegt dann der Fokus sogar auf Blastern und Granaten bzw. Thermaldetonatoren, die man nutzen kann. Also nicht nur storytechnisch, gibt es hier Unterschiede und Wendungen, auch das Gameplay ändert sich von Episode zu Episode. So kann man darauf hoffen, dass weitere Geschichten mit neuen Elementen in Zukunft für die VR kommen – denn Star Wars geht immer – also mehr davon!
DIE TECHNIK
Vader Immortal ist ein recht dankbarer Platz für die PSVR, denn das alte Star Wars Setting der 70er und 80er war sowieso recht schlicht gehalten und strotzte nicht vor Details, somit sehen die meist recht engen Areale, die zudem recht dunkel gehalten sind, überraschend gut aus und es gibt kaum etwas zu bemängeln, außer vielleicht die Hintergründe bei Außengebieten. Die Steuerung funktioniert ganz gut und man fühlt sich wirklich als ob man ein Lichtschwer in Händen hält, denn das Force-Feedback des mittlerweile doch in die Jahre gekommenen Move Controllers schafft in Kombination mit dem gelungenen Sound eine super Immersion. Nur leider konnte ich die Controller nicht wirklich kalibrieren und so hatte ich den Controller bei aufrecht gehaltenem Schwert ein paar Grade schiefer als eigentlich sollte, was aber nicht weiter ins Gewicht fiel.
Apropos Technik: Wer an seiner Schwert-Technik feilen möchte, oder schlicht mehr Zeit als die gut drei Stunden mit dieser Star Wars Story verbringen möchte, für denjenigen gibt es aufgeteilt auf die drei Episoden über 100 Herausforderungen in denen man jeweils drei Sterne erarbeiten kann. Hier gilt es natürlich auch vorrangig gegen Droiden zu kämpfen und Blasterschüsse zurück zu schleudern. Je schneller man dies absolviert und möglichst wenig bis keinen Schaden nimmt, umso mehr Sterne bzw. imperiale Symbole gibt es als Belohnung.