Der Victrix Gambit Dual Core Tournament Controller ist PDP´s Einstieg in die Welt der Gamepads und bietet im direkten Vergleich mit dem Original, nicht nur einen neuen Look, sondern auch längere Sticks für bessere Präzision und zusätzliche Eingabemöglichkeiten. Ob PDP der Einstieg gelungen ist, klären wir wie immer im Test.
DESIGN & VERARBEITUNG
Knapp ein Jahr nach dem Release der Xbox Series X|S hat PDP nun endlich eine interessante Alternative zum Elite Controller von Microsoft veröffentlicht. Der Victrix Gambit Dual Core Tournament Controller, kommt in einer ansprechenden Verpackung zum Kunden. Darin befinden sich der Controller, der für seine hochwertigen Victrix Fight Sticks bekannt ist, 2 Faceplates (weiß Kunststoff-Oberfläche und Violett gummierte Oberfläche), wechselbare Sticks, D-Pads und Co., sowie ein Transport-Case, ein USB Kabel, die Bedienungsanleitung und ein Dolby Access Informationsblatt.
Das Design des Gambit Controllers ist wirklich gelungen und wird mit den aufgedruckten Schriftzügen schön in Szene gesetzt, obwohl ich dazu sagen muss, dass ich speziell beim gummierten Faceplate kein Freund von Violett bin 🙂 Die Farbgebung ist aber Geschmackssache und kein Grund für einen Punkteabzug. Auch die Verarbeitung kann sich absolut sehen lassen. Ecken und Kanten sucht man vergeblich und die verwendeten Materialien wirken sehr wertig. Somit bietet der Controller in puncto Verarbeitung & Design alles, was man von einer gelungenen Alternative zum Original erwarten kann.
BLITZSCHNELL
Das Hauptmerkmal des Gambit-Controllers steckt bereits im Namen. Dank der Dual Core-Technologie kann der Controller schnelle Eingaben und Headset-Audio gleichzeitig verarbeiten. Um diese Tatsache zu unterstreichen, legt Victrix jedem Gambit ein Dolby Atmos-Abonnement bei, mit dem die Spieler die Vorteile ihres Headsets voll ausschöpfen können, solange es an das neue Gamepad angeschlossen ist. Der Gambit wird mit einem abtrennbaren USB-Anschluss mit der Xbox verbunden, der an das ursprüngliche Xbox-Dongle-Setup erinnert. Das Kabel wirkt zwar etwas störend, bietet aber einen nahtlosen Wechsel zwischen Konsole und PC.
Der Victrix Gambit Dual Core Tournament Controller wurde von esports-Athleten entwickelt, um Lags zu eliminieren und die Geschwindigkeit zu maximieren. Und genau das kann man im direkten Vergleich mit dem Original auch tatsächlich erkennen. Der Controller hat die schnellsten Sticks, Trigger und Tasten die wir jemals in unserer Redaktion gesehen haben. Dank der Dual Core-Technologie reduziert sich die Latenz drastisch und dadurch bietet der Controller eine bis zu 8x schnellere Reaktion auf Eingaben als bei Controllern anderer Hersteller.
Doch genau dieses Maß an Präzision wird nicht für jeden die Priorität sein. Spieler auf höchstem Niveau werden den Gambit wegen dieses Geschwindigkeitsschubs auf jeden Fall in Erwägung ziehen, aber für jemanden, der Spiele eher beiläufig spielt, ist das kein Grund, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Glücklicherweise hat der Gambit Controller noch weitere Pfeile im Köcher, die seinen potenziellen Kundenkreis erweitern können.
ZAHLREICHE OPTIONEN
Das Beste des Controllers sind die subtilen Änderungen, die Victrix am Standard-Layout vornimmt. Am auffälligsten sind die riesigen Menü-, Ansichts- und Share-Tasten, die strategisch um das Xbox-Juwel und in der Nähe der Bumper platziert wurden. Der Zugriff auf die Karte in einem Open-World-Spiel fühlt sich dank dieser Änderung auf dem Gambit viel bequemer an, während die restlichen Tasten mit diesem Design ebenfalls besser erreichbar sind, was zum Teil auf die Paddles zurückzuführen ist, die bequem im hinteren Griff des Gambit platziert sind. Victrix bietet zwar die Möglichkeit, nur zwei Paddles zu verwenden, aber die voreingestellten vier spiegeln perfekt die Face-Tasten wider und bieten eine weitere Option für fortgeschrittene Manöver, ohne den Thumbstick verlassen zu müssen.
Der Victrix Gambit verfügt insgesamt über weniger Stick-Optionen als der Elite-Controller. Es gibt einen hohen Stick und eine gewölbte Option in normaler Höhe, beides bevorzugte Optionen, um den rechten Stick in Situationen zu ersetzen, in denen präzises Zielen wichtig ist. Diese erfüllen ihre Aufgabe, aber der D-Pad-Ersatz für das NES-Kreuz ist weniger überzeugend. Nach einigen Sitzungen mit dem konkaven Kunststoffdiamanten des Gambit wurde klar, dass er dem Original nicht das Wasser reichen kann.
Der Victrix Gambit wird auch mit einem Paar achteckiger Joystick-Tore geliefert. Diese sind so konzipiert, dass sie die Bewegung eines Arcade-Sticks nachahmen, und sie funktionieren gut für Kampfspiele oder Retro-Favoriten. Allerdings funktioniert das D-Pad in den meisten dieser Situationen genauso gut, so dass es eher eine nette Ergänzung als ein wichtiges Puzzleteil ist. Weiters können die Trigger (diese fühlen sich aufgrund des geringeren Gegendrucks nicht ganz so sauber wie die des Originals an) des Gambit, obwohl sie kein separates Teil sind, über ein Paar raffinierte Schalter auf der Rückseite verkürzt werden.
Bei Ego-Shootern mit Multiplayer-Fokus kann das Entfernen des langen Auslösers für jeden Schuss einen großen Vorteil bedeuten, und diese Auslöser sind extrem empfindlich, wenn sie auf den minimalen Auslöser eingestellt sind. Es ist sogar möglich, dass sie zu empfindlich sind, da es schwer ist, den Controller in dieser Konfiguration zu halten, ohne die Taste zu aktivieren. Die Xbox One- und Series X-Controller leiden bereits unter diesem Empfindlichkeitsproblem, und der Fokus des Gambit auf Turnierspiele macht dies zu einem noch größeren Problem, zumindest mit den Standardeinstellungen.
Es ist möglich, den toten Bereich des Auslösers in der maßgeschneiderten App des Gambit neben vielen anderen Einstellungen anzupassen, aber nur, wenn die App den Controller beim Start erkennt. Beim Testen war es schwierig, einen optimalen Punkt für die verschiedenen Einstellungen des Geräts zu finden. Das macht der Elite Controller mit der direkten Integration deutlich besser.
DOLBY ATMOS
Der Gambit lässt sich sehr gut mit Headsets aller Art kombinieren, und das Abonnement für Dolby Atmos, das im Lieferumfang enthalten ist, ist ein echtes Verkaufsargument. Digitaler Surround-Sound über ein Headset ist zwar nicht das Gleiche wie eine Flotte physischer Lautsprecher, aber mit der Zeit werden mehr und mehr große Spiele davon profitieren. Das Testen von Atmos mit dem Victrix Atmos Headset und Gears 5 auf der Series X brachte eine neue Dimension in das gewohnte Gameplay. Für Gelegenheitsspieler könnte dies genau das sein, was den Gambit gegenüber anderen Pro-Controllern auszeichnet, vor allem, wenn sie noch nie die Gelegenheit hatten, in den Genuss von Dolby Atmos zu kommen!