Warhammer 40.000: Dawn of War 3 | Test

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Endlich bekommt die RTS Landschaft wieder würdigen Zuwachs! Auch wenns im Multiplayer noch so oft aufs Maul gibt, entfleucht doch immer wieder ein leises “FOR THE EMPEROR!!!

Einige Jahre sind ins Land gezogen seit dem Release des ersten Teils der Dawn Of War Reihe 2003. Wir waren vom ersten Teil absolut begeistert und dieser Eindruck verstärkte sich auch noch in den folgenden Jahren durch die drei Erweiterungen, die das Spiel zu einem großen Stern am RTS Himmel machten. Basisbau, innovative Ressourcen-Beschaffung und Massenschlachten in einem unverbrauchten Setting waren das Rezept für den Erfolg. Teil 2 ging dann andere Wege, vor allem der Basisbau wurde gekürzt und das Ausmaß der Kämpfe wurde erheblich reduziert. Dafür wurden neue RPG Elemente eingeführt die eine individuelle Anpassung der Streitkräfte ermöglichte, inkl Beutestücke die zur Ausrüstung verwendet werden konnten. Auch hier gab es zwei Erweiterungen die den Basisbau wieder Stückchenweise zurückbrachte und mit mehr Völkern für Abwechslung sorgte. Die Fangemeinde der Massenschlachten wartete seitdem auf den Stein der Weisen der das beste aus beiden Teilen vereinte. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen an Teil 3, spätestens nach der ersten E3-Präsentation inkl Gameplay-Szenen rollte der HypeTrain. Ob sich das Warten gelohnt hat, lest ihr in unserem Test.

Warhammer 40.000: Dawn of War 3 - Review

Dank der Helden wird jede Schlacht zum einzigartigen Erlebnis

 

Unsere wackeren Space Marines vom Blood Raven Chapter sind gerade mit ihrem Chapter Master Gabriel Angelos dabei einen der Requisition Points einzunehmen als aus dem Fog of War zwei Trupps Grünhäute mit erhobenen Äxten stürmen, bereit ihrem Ende entgegenzusehen. Während dieser kleine Haufen äxteschwingendes Fußvolk leicht zu überwältigen war, gestaltet sich der Kampf gegen die grün-grau-rote Masse aus stampfenden Maschinen und schreienden Orks die dem folgten, wesentlich schwieriger. Sogar der Chapter Master lag nachher mit dem Gesicht im Dreck … die anderen Marines sind praktisch verdampft. Typisch Warhammer eben …

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]In the grim darkness of the far future, there is only war![/perfectpullquote]

Der Leitspruch des Warhammer 40k Universums ist Programm, es gibt konstant kräftig auf die Mütze. Meist aus großen Kanonen, stampfenden Maschinen oder von überdimensionalen Viechern & Mutanten bis hin zu Dämonen und (Anti-)Göttern. Natürlich braucht man für dieses Spiel prinzipiell kein Hintergrundwissen über Warhammer 40k, ich kann es aber jedem empfehlen sich ein bisschen in die Geschichten zu den einzelnen Völkern einzulesen.

Grundlage für Warhammer Fantasy und 40k sind die Table Top Spiele von GamesWorkshop. Man könnte sagen, Table Top Strategiespiele sind die Ahnen der heutigen rundenbasierten Computerspiele, nur dass man das Würfeln und Codex-Lesen dem Computer überlässt.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Gameplay[/perfectpullquote]

Für den Spielsteinstieg hilft es enorm sich zuerst mit Tutorial & Kampagne zu beschäftigen. Das Tutorial vermittelt Grundlegende Kenntnisse für diejenigen die auf dem Sektor RTS neu sind bzw keinen der ersten beiden Titel gespielt haben. Das Interface ist schön aufgeräumt und man verliert nie den Überblick wie es den Kameraden gerade so geht, weil alle Einheiten mit Portrait am unteren Ende des Bildschirms aufgelistet sind, inkl Hitpoint-Balken. Die Eliteeinheiten sind gesondert am linken Rand aufgefädelt.

Die Kampagne lässt uns wechselweise die Missionen mit unterschiedlichen Fraktionen spielen. Das schafft Abwechslung und macht den Spieler mit allen Völkern und deren besonderen Eigenschaften vertraut. Es gibt einige gravierende Unterschiede wie sich Space Marines, Orks und Eldar in die Schlacht führen lassen, sei es bei der Erstellung neuer Einheiten, bei deren Upgrade oder wie sie sich über die Karte bewegen. Besonders möchten wir auf die Details der Maps in der Kampagne hinweisen, es lohnt sich öfter mal genauer hinzusehen und die Atmosphäre zu genießen. Von der Story wollen wir nichts verraten, es darf jeder sein Abenteuer selbst erleben 😉 Diesmal sind vom Start weg die Space Marines, die Orks und die Eldar mit dabei. Vor Beginn einer Multiplayer- oder Skirmish-Partie darf man sich seine Helden zusammenstellen, mit besonderen Fähigkeiten ausstatten und den eigenen Spielstil mit diversen Richtlinien (Army Doctrines) beeinflussen. Dazu gehören spezielle Fähigkeiten für einzelne Truppentypen oder Gebäude sowie Zeitboni für Nachschub.

Die Freischaltung weiterer Helden und Army Doctrines erfolgt mittels Schädelmünzen die wir durch den Abschluss einer Kampfrunde gewinnen (oder auch verlieren) bzw als Bonus bekommen wenn unsere Helden in der Schlacht Erfahrung sammeln. Die Spezialfähigkeiten der Eliteeinheiten werden ebenso wie die Army Doctrines mit kurzen Beispiel-Videos veranschaulicht. Damit man auch gleich weiß was man erwarten kann, bevor man seine hart verdienten Schädelmünzen ausgibt. Während man in der Kampagne grundsätzlich immer etwas Zeit hat sich auf den nächsten Schritt vorzubereiten gilt im Multiplayer vor allem eins: TEMPO!!! (Nasenbohren verboten)

In den ersten Runden haben wir uns gleich mal kräftig unsere Watschen abgeholt, da die verschiedenen taktischen Möglichkeiten etwas Übung brauchen. Nach dem Schere-Stein-Papier-Prinzip gibt es einiges zu bedenken, hauptsächlich in Bezug auf Nahkampf/Fernkampf sowie die unterschiedlichen Waffensysteme. Und natürlich ist der Spieler der die Karte schneller einnimmt wesentlich im Vorteil, da dies eine schnellere Ressourcen-Einnahme zur Folge hat. Wir hatten schon Runden da war nach 3 Minuten praktisch nichts mehr zu retten ; ). Wer es gern gemütlicher hat kann sich mit KI-Gegnern im Skirmish nach Lust und Laune prügeln. Die lässt sich auch nach Lust und Laune mit 7 unterschiedliche Strategien in 3 Stufen skalieren und sollte somit für jeden ausreichend sein.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Technik[/perfectpullquote]

Die Grafik in DOW III macht im Vergleich zum Vorgänger noch einmal einen großen Schritt nach vorne. Texturen, Detailgrad der Einheiten und Partikeleffekt sowie Beleuchtung sehen fantastisch aus, erfordern jedoch auch entsprechend potente Grafikkarten. Auf unseren Testsystemen mit GTX 1060 und GTX 1070 lief das Spiel auf 1920×1080 und Hohen Details perfekt, der Leistungstest lieferte konstante 60 FPS. Für Besitzer von nVidia GPUs gab es seit dem Release eine für das Spiel optimierte Fassung des Grafikkarten-Treibers.

Leider lässt sich der Kamerawinkel nicht ändern, die Ansicht kann also weder gedreht, noch geschwenkt werden. Das User Interface skaliert mit der Auflösung automatisch mit, manche Spieler berichten bei Auflösungen jenseits von 1920×1080 von einer zu großzügigen Dimensionierung des GUIs. Auf den dazugehörigen Screenshots sah die Skalierung gut aus, jedoch muss man bedenken, dass eine gleiche Skalierung in Punkten auf 21 Zoll anders wirkt als auf 27 Zoll.

Der Sound und die Musik kommt wie in allen DOW Spielen nicht zu kurz. Natürlich möchten wir allen die englische Sprachausgabe ans Herz legen, diese trägt wesentlich zur Atmosphäre des Spiels bei. Egal ob mit Kopfhörern oder Soundsystem, der tobende Kampf gehört zu Warhammer einfach dazu.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Sonstiges[/perfectpullquote]

Auf YouTube gibt es auf dem offiziellen Dawn Of War Channel eine nette Video-Reihe mit dem Titel “Did You Know”. Hier werden einige Kniffe zum Gameplay verraten die wir jedem wärmstens Empfehlen können. Die Entwickler sind auch fleißig am patchen, es gab in den letzten Wochen Updates um die Stabilität und Performance zu verbessern. In den Community Updates auf Steam gibt es Infos der Entwickler zu kommenden Verbesserungen und Community Aktionen.

Weiters ist ein Karteneditor enthalten der es ermöglicht neue Karten zu gestalten und im SteamWorkshop mit anderen Spielern zu teilen. Für die Jäger & Sammler gibt es Achievements auf Steam sowie Sammelkarten und demnächst soll es auch ein Multiplayer Leaderboard geben.

 

DOW III bringt die großen Schlachten vom ersten Teil gekonnt ergänzt um die RP-Elemente aus dem zweiten Teil auf einen Tisch. Auch der Basisbau ist mit von der Partie, wenn auch sehr zurückhaltend aber doch strategisch sinnvoll. So hat jede Runde einen besonderen Reiz, da die unterschiedlichen Kombinationen der Helden auch angepasste Taktiken benötigen. Natürlich alles im selbst erstellten Anstrich, dank Army Painter. Die Gestaltung der Einheiten und Gebäude ist ein echter Hingucker, für den im hektischen Multiplayer-Gemetzel leider keine Zeit bleibt. Leider sind zum aktuellen Zeitpunkt nur 3 spielbare Fraktionen verfügbar, wir hoffen in der Zukunft auf Zuwachs (so wie in der Vergangenheit).

PRO

  • Beeindruckende Grafik
  • Würdiger Sound & Musik
  • Erfrischendes Gameplay
  • Intensive Betreuung der Community nach dem Release

KONTRA

  • Nur 3 spielbare Fraktionen
  • Sehr wenige Multiplayer/Skirmish-Maps
  • Leichte Balancing-Probleme
8.8

Grandios

Gameplay - 8.8
Grafik - 9.3
Sound - 9
Inhalt - 7.6
Atmosphäre - 9.4
Seit den ersten Runden BubbleBobble und DynaBlaster am Amiga, haben mich Videospiele in der einen oder anderen Form begleitet. Heute bin ich froh, dass sich seit Amiga und Nintendo Gameboy ein bisschen was getan hat und allen Unkenrufen zum Trotz ist für mich der PC noch immer die Plattform der Wahl. Das geht soweit, dass ich mir meine Rechner seit 2005 selber baue, aber auch als Problemlöser darf ich manchmal für Freunde und Kollegen zum Maschinengeist sprechen ?
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