WipEout Omega Collection | Test

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Neuerung geht dann doch über Auflösung! Solides Remake eines Nostalgie-Arcade-Racers!

Es ist soweit! Sony wirft mit dem Remake eines Klassikers den ersten 4k/60fps – Titel auf den Markt. Schwebende Gleiter, futuristische Strecken, Waffen über Waffen und ein Speed-Feld nach dem anderen lässt Großes hoffen. Ob die Wipeout Omega Collection ein Durchbruch ist oder ein Totalschaden lest ihr im nachfolgenden Review.

Wipeout Omega Review Header

Neuerung geht dann doch über Auflösung! Solides Remake eines Nostalgie-Arcade-Racers!

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Feisar, Piran-ha und CO. – Alle wieder da![/perfectpullquote]

Immerhin ist es bereits satte fünf Jahre her, dass der letzte Wipeout-Titel auf den heimischen Konsolen flimmerte. Nur kurz als Revue: Die in Wipeout Omega Collection enthaltenen Ableger des Titels 2048, HD und Fury erschienen 2008 auf PS3 und PS Vita sowie 2012 auf PS Vita. Was hat sich seit damals getan? Nun ja, gehen wir dafür mal ein wenig in der Zeit zurück. Ich persönlich hatte mit Wipeout immer ein geteiltes Verhältnis. Oftmals freute ich mich auf einen neuerschienen Ableger, welcher jedoch bereits nach kurzer Zeit aufgrund mangelnder Abwechslung im PS-Regal ganz hinten landete. Dennoch war der Reiz bei Neuerscheinungen immer groß. Was hatte Wipeout also an sich, dass es mich immer wieder an die Kasse lockte? Antwort: Ein ausgesprochen seltenes Konzept.

Im heutigen Simulationsrennzeitalter, wo man jede Stellschraube an lizenzierten Wagen verstellen kann, um auf den realen Rennstrecken dieser Welt immer bessere Rundenzeiten zu ergattern, ist schlichtweg altbacken. Da braucht es häufig einen abwechslungsreichen Ersatz. Und da kam und kommt Wipeout genau richtig! Mir hat die Wipeout-Serie bislang immer die nötige Renn-Frische auf der Konsole gegeben, selbst wenn diese nicht immer lange anhielt. Genau in dieses Schema fällt auch die neue/alte Omega Collection.

Nach dem ersten Anstarten wird man gleich von Nostalgie erschlagen. Feisar, Piran-ha, Goteki 45, Icaras und Mirage; alle sind wieder da! Und ich bekomme gleich einen Flash und bin wieder im alten Keller im Jahre 1998 mit N64 versetzt! Ach war das herrlich – kindliche Nostalgie bei Seite geschoben und professionelle Meinung wieder auf den Tisch. Man findet sich im alten Wipeout-Universum sofort wieder. Menü, Rennteams, Spielmodi – alles gleich wie damals. Das kann man nun gut oder schlecht finden, je nachdem wie man es persönlich sieht.

Ähnlich wie in bereits bestehenden Remakes kann man gleich zu Beginn zwischen der 2048, HD oder Fury Versionen auswählen. Also gleich rein ins erste Rennen und losgestartet. Wipeout Omega Collection fühlt sich sofort wie damals an, nur ein wenig verbessert. Die Rennboliden gehen leichter von der Hand und lassen sich besser um die engen Kurven manövrieren. Das Geschwindigkeitsempfinden ist jedoch mehr als mager und bleibt etwas auf der Strecke. Ich weiß nicht so recht ob es die Jahre dazwischen ausmachen oder ob dem tatsächlich so ist. Auch die Strecken kommen mir schwerstens bekannt vor. Hier wurde scheinbar nur die damals schon ohnehin detailreiche Optik nur noch weiter aufgebessert. Lebendig wirkt sie dadurch jedoch bei weitem nicht. Das hätte man schon einbauen können. So wirkt die Omega Collection trotz Highspeed-Feeling sehr statisch und ohne Puls.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Loyalität, Waffen und Online-Duelle[/perfectpullquote]

Wir kämpfen uns Rennen für Rennen durch. Und damit meine ich tatsächlich Kämpfen. Denn obwohl die Rennfahrzeuge und Teams unterschiedliche Statistikwerte aufweisen, lässt dies die Gegner vorwiegend unbeeindruckt. Auch das eigene Fahrzeug wirkt eigentlich immer gleich, lediglich die Optik und Farbgebung unterscheidet sich deutlich. So passiert es, dass ich nach dem dritten Rennen nur noch den optisch anziehendsten Rennflitzer auswähle und die Werte zur Gänze missachte. Schade eigentlich …

Wir absolvieren klassische Platzierungs-Rennen, Zeitrennen, Kampfzonen sowie Bewertungsrennen in denen wir solange auf einer Strecke überleben müssen wie möglich um Punkte zu sammeln. Dabei wird der Renner von Runde zu Runde immer schneller, was die Sache natürlich erschwert. Mit dem Abwechslungsreichtum jedoch tut uns Sony nichts Gutes. Heißt es in den einzelnen Rennen immer Erster werden durch Speed, ist dies in den Kampfzonen exakt umgekehrt. Ist man in der Kampfzone feldführend hat man definitiv ein Problem, da sieben Gegner auf dich einprügeln, Punkte sammeln und man selbst leer ausgeht. Hier ist man schon fast gezwungen auf die Bremse zu treten, hinter dem Feld Platz zu nehmen und heraus zu ballern was die Waffenfelder hergeben. In den Rennen heizt man von Beschleunigungsfeld zu Beschleunigungsfeld und versucht noch das letzte Fitzelchen Geschwindigkeit zu ergattern, denn die Gegner lassen kaum bis wenig Fehler zu. Gerade diese Kontroverse schlägt sich bei der Wipeout Omega Collection massiv negativ nieder. Meiner Meinung nach hätte man sich auf ein Konzept festlegen müssen.

In späteren Rennen sammeln wir verzweifelt Waffen, da uns sonst der erste Platz schlichtweg verweigert wird. Dabei fühlt sich die Waffennutzung mehr wie Zwang als Zusatz an. Das haben vergleichbare Titel wie Blur eindeutig besser geschafft. Zudem ist Zielen und korrekter Einsatz der Waffen bei hohen Geschwindigkeiten nicht unbedingt einfach und benötigt viel Übung. Im Waffenarsenal sind die üblichen Verdächtigen: Raketen, Minen, Schild und Bomben. Auch an dieser Front keine Neuerung.

Zudem gibt es über alle drei Ableger der Collection ein Loyalitätssystem. Fühlt man sich einem Rennteam verschrieben kann man diese als Punkte in Rennen sammeln, um weitere Boliden freizuschalten. Ähnliches Prinzip kennen wir bereits aus namhafteren Titeln und gefällt mir ausgesprochen gut!

Als Zusatz wurde uns auch wieder die Racebox spendiert. Darin können wir Rennart oder Turnier, Strecke, Geschwindigkeitsklasse sowie Modus und Waffengattungen einstellen. Nettes Beiwerk, welches ebenfalls als Online-Funktion anwählbar ist. Ihr könnt euch also Online mit Freunden oder Totfeinden prügeln oder um den ersten Platz streiten. Tolle Funktion!

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]4k und 60fps … Bahnbrechend?[/perfectpullquote]

Nun zur wohl umstrittensten Neuerung, denn die Wipeout Omega Collection kommt auf die Konsole in einer dynamischen 4k Auflösung mit versprochenen 60 Bildern pro Sekunde. Richtig gelesen! 4k und flüssig! Das haben wir gleich unter die Lupe genommen und … tatsächlich. Die Omega Collection macht auf 4k einen tatsächlich tollen Eindruck! Gerade die hohen Geschwindigkeiten fühlen sich dadurch noch besser an und wirken noch realistischer. Wipeout profitiert definitiv von den 60fps – alles wirkt flüssig und beeindruckt auf ganzer Linie.

Leider wird Wipeout dadurch dennoch nicht zum Leben erweckt. Die Umgebung bleibt leblos und statisch. Gerade bei jubelnden Fans oder umherlaufenden Freiwild wäre die Atmosphäre eindeutig besser gewesen. Alles in allem überzeugt die 4k-Version fast auf ganzer Linie. Das Optikhoch ist jedoch schnell durch die tote Umgebung schnell verblasst. Ob die Highend-Auflösung für den reinen Rennspaß dann noch ausreicht muss jeder für sich bewerten. Mir persönlich wäre dies den Kaufpreis nicht wert. Da wartet man dann doch lieber auf den ersten 4k-Action-Shooter oder Adventure.

 

Ja Wipeout Omega Collection ist, wie der Name vermuten lässt, kein neuer Titel. Die Sammlung der 2048, HD und Fury Version früherer Ableger wurden optisch neu maskiert und gebündelt auf den Markt geworfen. Wer Neuerung über Neuerung erwartet ist hier definitiv fehl am Platz. Wer allerdings Wipeout früher schon als soliden Arcade-Racer betrachtet hat, darf dies mit dieser Version genauso fortführen. Neben einer tollen Onlinefunktion und einer 4k/60fps-Möglichkeit wird einem jedoch nicht mehr geboten. Für mich war die Wipeout-Reihe etwas das man als PS-Besitzer besitzen musste aber kaum gezockt hat. Und genauso fühlt sich die Omega Collection an. Auch diese wird bei mir nach gut 3-5 Spielstunden im digitalen Spielregal landen und keine Anwendung mehr finden, bis sie dann schlussendlich doch gelöscht wird. Trotz kurzen Nostalgie-Flashes beim ersten Anstarten des Titels.

Repetitive Rennmodi, erzwungener Waffeneinsatz, nicht wirksame Rennflitzer-Stats, altbekannte Strecken und die alles in allem recht tote Umgebung trüben den Spielspaß auf lange Sicht gesehen enorm. Dadurch ist Wipeout im Genre vom Treppchen weit entfernt. Hier würde ich eher zu älteren Titel wie Blur greifen. Den Titel als „Erwachsenen Mario-Kart in 4k/60fps“ hat Wipeout Omega Collection definitiv verloren. Solider Rennspaß mit Nostalgiefaktor ist jedoch allemal drinnen. Und als Gamechanger für zwischendurch reicht es dann doch aus.

PRO

  • 4k mit flüssigen 60 Fps
  • Unterschiedliche Renntypen
  • Umfangreicher Spielinhalt
  • Altbewährtes Spielprinzip

KONTRA

  • Kaum bis wenig Neuerungen
  • Übermäßiger Waffeneinsatz deplatziert
  • Nebensächliche Fahrzeugstats
  • Durchschnittlich hoher Schwierigkeitsgrad
7.2

Spielenswert

Gameplay - 7
Grafik - 7.7
Sound - 7.5
Inhalt - 7.2
Atmosphäre - 6.8
Seitdem ich zum ersten Mal einen Controller in der Hand hielt wusste ich, dass dies eine Freundschaft fürs Leben wird. Bis heute ist der digitale Sport für mich fixer Bestandteil meiner Freizeit. Mit AustriaGaming ist er sogar zum Teil zur Berufung geworden. Favorisierte Spiele sind für mich aus dem Genre Horror, SciFi und RPG mit viel geschichtlichem Tiefgang. Gerade innovative und alternative Games ziehen mich öfters in den Bann.
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