Wolcen: Lords of Mayhem | Test

Wolcen: Lords of Mayhem punktet im Test mit einer tollen Präsentation und grandiosem Skillsystem, kämpft aber an vielen Ecken und Kanten mit technischen Problemen!

Wolcen: Lords of Mayhem zeigt sich im Test als extrem vielversprechendes Action-RPG, welches zwar die besseren Seiten von Diablo 3 und POE vereint, aber sich aufgrund Technik-Probleme immer wieder selbst im Weg steht. 

 

Die Kreaturen in Wolcen haben komplexe Verhaltensmuster und tödliche Fähigkeiten. Achte auf unterschiedliche Hinweise und Animationen, um tödlichen Angriffen auszuweichen.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Die Rettung von Sturmfall[/perfectpullquote]

In Wolcen: Lords of Mayhem schlüpfen wir in die Rolle eines Überlebenden des Gemetzels von Castagath. Nachdem wir von Hochinquisitor Heimlock gerettet wurden, sind wir bereits in jungen Jahren der Armee der Läuterer beigetreten, um in der Militärakademie zu einem Soldaten ausgebildet zu werden, der die Republik vor dem Übernatürlichen beschützt. Außerdem hatten wir das Glück, von Heimlock persönlich ausgebildet zu werden, was uns und unseren Kindheitsfreunden Valeria und Edric den Spitznamen „Kinder von Heimlock“ eingebracht hat.

Die Bruderschaft der Dämmerung hat vor Kurzem die Rote Festung, ein geheimnisvolles Bollwerk der Republik, das sich irgendwo in der nördlichen Wüste befindet, infiltriert. Obwohl niemand den Grund für den Angriff kennt, hat der Senat der Republik einen Vergeltungsangriff gegen alle bekannten Aufenthaltsorte der Bruderschaft beschlossen.Kurze Zeit später wurden Truppen unter der Leitung von Hochinquisitor Heimlock persönlich zur Wrackküste in der Nähe des Stadtstaats Sturmfall verlegt, um dort alle Lager der Bruderschaft auszulöschen. Du und deine Kindheitsfreunde seid Teil von Operation Dämmertod, die von Justiziar Maëlys überwacht wird. 

Die Story klingt nicht nur auf dem Papier interessant, sie wird auch im Spiel unglaublich großartig inszeniert, zumindest am Anfang. Was Wolcen im ersten Akt an Spannung aufbaut, wird in den weiteren Akten leider nicht fortgeführt und ständig drängt sich der Gedanke auf, dass die Geschichte aus Zeitgründen auffallend komprimiert wurde. 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Unser eigener Held[/perfectpullquote]

Wie bei zahlreichen anderen RPG´s finden wir uns bei Wolcen zu Beginn im Charakter-Editor wieder. Dieser bietet aber leider nur die nötigsten Funktionen um sich nicht komplett als Klon in der Spielwelt zu fühlen. Hat man Augenfarbe, Frisur und Kopfform eingestellt, dürfen wir entscheiden, welche Rolle wir bei der Schlacht gegen unsere Widersacher einnehmen wollen. Nahkämpfer, Fernkämpfer oder Magier stehen zur Auswahl und dürfen im späteren Verlauf zu richtigen Hybriden geskillt werden. Hat man seinen Charakter nun finalisiert, dürfen wir den Schwierigkeitsgrad auswählen (Geschichte oder Normal) und das Spiel im Offline oder Online-Modus (mit Freunden oder Randoms) starten. Wer das Spiel seit Release hat, wird an dieser Stelle etwas Schmunzeln, denn der Start von Wolcen verlief leider alles andere als gut. Die Server waren für den großen Spieleransturm schlichtwegs unterdimensioniert und als folge gab es etliche Error-Codes und im späteren Verlauf die Abschaltung des Online-Service (für satte 2 Tage!). Nun sind die Server aber halbwegs stabil und die Reise kann losgehen!

[g-slider gid=“42060″ width=“100%“ height=“45%“]

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Schwankender Schwierigkeitsgrad[/perfectpullquote]

In Wolcen kommt man auch als Casual-Gamer schnell rein, sogar noch einen ticken besser als bei Diablo. Die Steuerung wirkt bereits zu Beginn vertraut und die Spielwelt lädt zum Erkunden ein. Wolcen unterscheidet sich vom Grundaufbau nicht wirklich von anderen hack n slash RPG´s. Wir laufen durch Wälder, säubern Höhlen von Ungeziefer, sammeln jede Menge Loot und töten den einen oder anderen (Mini)Boss, der sich uns in den Weg stellt. Dabei lässt einem das Spiel jede Menge Handlungsspielraum, denn die klassischen Klassen gibt es nicht. Ein Magier mit Bogen oder ein Krieger mit Zauberstab, in Wolcen ist vieles möglich und durchwegs alles irgendwie brauchbar. 

Als Resourcen für Spezialangriffe dienen Willenskraft und Wut. Das besondere dabei ist, dass sich verbrauchte Willenskraft (Zauber) in Wut umwandelt. Dadurch fährt man mit einem Hybriden deutlich besser, als mit einer reinen Magier-Klasse zb. Das liegt daran, dass wir mit einem Pistolen-Magier ständig Spezialfähigkeiten nutzen können. Wir besorgen es dem Boss mit Feuerbällen bis die Willenskraft verbraucht ist und dann bekommt er es mit zahlreichen Kugelhageln aus der Pistole zu tun, bis die Wut verbraucht ist. Klingt cool? ist es auch! Leider findet man die Coolness des Gameplays nicht beim Schwierigkeitsgrad wieder. Wir schnetzeln uns im Team durch die gesamte Spielwelt und deren Mobgruppen ohne jegliche Probleme durch, bis wir dann zum Endboss des Aktes kommen, welcher aufgrund des knackigen Schwierigkeitsgrades und diverser technischer Probleme, gefühlte 1000 Anläufe benötigt, bis er schlussendlich mit der Nase im Dreck liegt. 

Grundsätzlich liebe ich es ja, sich in ein Spiel reinfuchsen zu müssen und mit der Skillung herumzuspielen bis man ans Ziel kommt, doch in Wolcen ist der schwankende Schwierigkeitsgrad eine gewaltige Spaßbremse. Kommt man nach einem Bossfight nämlich in den nächsten Abschnitt, stellen sämtliche Mobgruppen bis zum nächsten Boss wieder keine Gefahr dar. Das wirkt stellenweise etwas schräg!

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Skills und Passivsystem…[/perfectpullquote]

…die wahre Stärke von Wolcen. Einerseits kann man wie in Diablo 3 seine Fähigkeiten individuell anpassen, hier sind sogar Kombinationen aus mehreren Runen pro Fähigkeit möglich. Die Fähigkeiten leveln sich dabei von selbst, also unabhängig von Charakterlevel. Auf der anderen Seite gibt es den umfangreichen Talentbaum, wie wir in bereits von POE kennen. Dieser kommt zwar “nur” in einer Light-Version, bietet aber mehr als genügend Spielraum (ohne dabei den Überblick zu verlieren) um das Maximum aus seinem Hybridbuild zu holen. Der Passivbaum kann teilweise auch verschoben werden, wodurch sich nochmal neue Ansätze schaffen lassen. Da Skills keine Klassenbeschränkung oder ähnliches haben, reicht theoretisch ein Charakter, um sämtliche Builds auf Endgame-Niveau spielen zu können. Sehr schön zum rumprobieren, insbesondere wenn es neue uniques gibt.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Schöne Optik mit technischen Problemen[/perfectpullquote]

Keine Frage, Wolcen sieht dank der modifizierten CryEngine wirklich gut aus. Das Leveldesign ist stimmig, die Gegner böse und die Licht/Schatteneffekte (speziell in den Kellern) können sich absolut sehen lassen. Jetzt kommt das große ABER, denn Wolcen kämpft immer wieder mit technischen Schwierigkeiten. Eine davon sind die teils gravierenden Latenzprobleme (sogar im Singleplayer), die das Trefferfeedback unsauber darstellen. Des Weiteren kommt es immer wieder vor, dass der Boss außerhalb der Spielfläche spawnt und dadurch nicht angreifbar ist. Hier hilft nur ein Neustart! Zudem werden auch teilweise die Attribute nicht korrekt berechnet und als Draufgabe läuft man mit dem Charakter immer wieder mal gegen eine unsichtbare Wand. Dagegen sind die nicht anvisierbaren Fledermäuse und Soundaussetzer noch harmlos 🙁

F A Z I T

Mit Wolcen: Lords of Mayhem haben die Entwickler eine sehr gelungene Grundlage für ein neues ARPG geschaffen, welche aber aufgrund der technischen Probleme in der aktuellen Version wohl nur eine Grundlage bleibt. Das ist wirklich Schade, denn Wolcen: Lords of Mayhem macht abseits der Fehler wirklich richtig Spaß und hat mit dem grandiosen Hybrid-Skillsystem jede Menge Potenzial unter der Haube, welches die Entwickler nur hervorheben müssen.

Nebenbei sieht das Spiel mit den zahlreichen Effekten und stimmigen Leveldesign auch noch richtig gut aus. Hätten die Entwickler sich noch ein paar Monate Zeit gelassen, hätte das Spiel sicherlich eine Top Wertung erhalten, so bleibt Wolcen: Lords of Mayhem ein ungeschliffener Rohdiamant, der nur darauf wartet endlich GLÄNZEN zu dürfen!

 

PRO

  • Tolle Präsentation
  • Grandioses Skillsystem
  • Motivierendes Gameplay
  • Loot
  • Story

KONTRA

  • Zeitweise Soundaussetzer
  • Schwankender Schwierigkeitsgrad
  • Latenzprobleme
  • Zahlreiche Desyncs
  • Teilweise Glücksspiel
  • Unsichtbare Wände
7.6

Spielenswert

Gameplay - 6.5
Grafik - 8.1
Sound - 7.2
Inhalt - 8
Atmosphäre - 8.2
Das Thema Gaming begeistert mich schon seit meiner Kindheit. Als Gründer von PixelCritics habe ich die Möglichkeit mein Hobby zu vertiefen und eine Gaming-Community in Österreich aufzubauen. Neben Steak und Pommes habe ich auch gerne knackige Games auf dem Tablett serviert, die mich bis tief in die Nacht vor dem Bildschirm fesseln.
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments
0
Wie ist deine Meinung zu diesem Thema?x