World War Z | Test

World War Z ist ein toller Koop-Shooter mit grandiosen Zombie-Horden, bietet aber in der derzeitigen Fassung zu wenig Inhalt.

Als im Juni 2013 der Zombie-Action-Film World War Z in den Kinos erschien, war ich von Anfang an mehr als begeistert. Tausende Zombies die sich in einem unglaublichen Tempo bewegten und mit einer “Zombie-Leiter” schier unüberwindbare Hindernisse überwanden. WOW, das sieht auch heute noch sehr beeindruckend aus! Damals dachte ich mir, eine Videospiel-Umsetzung lässt sicherlich nicht lange auf sich warten, aber da lag ich falsch, denn satte 6 Jahre hat es gedauert als nun endlich am 16. April das offizielle Spiel zum Film erschien. World War Z überflutet euren Bildschirm mit Untoten und eines Vorweg, es sieht echt großartig aus! Was WWZ noch so zu bieten hat, erfahrt ihr jetzt.

World War Z: Test

Zombies – das absolute Highlight in World War Z

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Story? Fehlanzeige[/perfectpullquote]

Die Menschheit steht am Rande der Vernichtung. Von New York über Moskau bis nach Jerusalem breitet sich die Apokalypse der Untoten immer weiter aus. Zahllose hungrige Zombies ohne Rücksicht oder Furcht überwältigen und infizieren die noch immer kämpfenden Überlebenden des World War Z. Als das Ende naht, schließt sich eine Gruppe abgebrühter Überlebender zusammen und leistet Widerstand. Einzeln ist man leicht zu besiegen. Zusammen kann man die Horde vielleicht erledigen. Denn die Geschichte der Menschheit – kann nur weiterleben, wenn unsere Spezies überlebt. Da kommen wir ins Spiel und grundsätzlich hört sich das Ganze ja absolut spannend an, doch die Umsetzung im Spiel ist es leider nicht. Im Prinzip geht es in World War Z zumeist lediglich darum, die eigene Haut oder die eines NPCs zu retten und das an den unterschiedlichen Schauplätzen. Schnell wird klar, World War Z ist kein Story Game, sondern legt den Schwerpunkt auf eine ganz andere Seite.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Multiplayer – For the Win[/perfectpullquote]

In World War Z dreht sich nämlich alles um den Koop Modus. Zwar kann man die “Story” auch mit KI Mitstreitern spielen, aber aufgrund der fehlenden Interaktionen macht es so gut wie keinen Spaß. Zieht man aber mit Freuden oder Randoms auf Zombie-Jagd, spielt das Spiel seine größte Stärke aus und erinnert uns stellenweise immer wieder an Left 4 Dead. Dank des großartigen Klassensystems (Revolverheld, Höllenfürst, Schlitzer, Arzt, Bastler und Schädlingsbekämpfer – jede ausgestattet mit ihren eigenen einzigartigen Vorteilen und Spielweisen) und den individualisierbaren mächtigen Waffen, macht World War Z in einer eingespielten Gruppe schon tierisch Bock.

 

Speziell dann, wenn der Zombieschwarm auf dem Bildschirm erscheint. Die Zombiehorden bewegen sich wie echte Menschenmassen. Sie bleiben in schmalen Korridoren stecken und klettern übereinander, um höhere Ebenen zu erreichen. Horden sind immer schwerer zu besiegen und verhalten sich im Verlauf des Spiels wie ein einzelner Bossgegner und die haben es wirklich in sich. Angetrieben werden die Untoten von der hauseigenen Swarm Engine. Die Engine rendert dabei nahtlos hunderte von Zombies die mit einem hochentwickelten System für Gewalt, Blut und Verstümmelungen für ein grausiges Erlebnis sorgt. Ich freu mich immer noch darüber, als ich zum ersten Mal eine Granate in die Zombie-Horde warf – Bum,… den Rest könnt ihr euch vorstellen 🙂

Auch die unterschiedlichen Waffen sorgen für zusätzlichen Spielspaß. Diese reichen von Pistolen über Maschinengewehren bis hin zur Motorsäge – Doom lässt grüßen. Erweitern dürfen wir diese mit zahlreichen Gadgets (wie Zielfernrohre und sonstiges) die wir auf unseren Expeditionen finden. Gameplay technisch macht World War Z an allen Ecken und Kanten eine echt gute Figur und macht auch wirklich Spaß, wären da nicht immer die Erinnerungen an…

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]… Left 4 Dead?[/perfectpullquote]

Wie bereits erwähnt, erinnert das Gameplay von World War Z sehr stark an Left 4 Dead. Doch nicht nur das, es wirkt sogar teilweise wie ein Klon oder der nächste Teil der Serie, denn die Entwickler kopieren leider doch sehr viele Elemente, die einem sofort ins Auge springen. Gerade die Spezialgegner sind 1 zu 1 mit dem Boomer, Hunter, Tank und Co. von Left 4 Dead vergleichbar. Wirklich schade, denn abseits der grandiosen Zombie-Horden setzen die Entwickler viel zu wenig eigene Akzente, obwohl das Grundgerüst dazu mehr als genug Futter bietet. Leider haben die Entwickler auch noch das größte Manko von Left 4 Dead kopiert – den geringen Spielumfang.

World War Z bietet mit insgesamt 11 Levels auf vier verschiedenen Schauplätzen leider zu wenig Umfang, um die Spieler für etliche Stunden vor den Bildschirmen zu fesseln. Zwar gibt es abseits des Story-Modus auch eine bunte Auswahl an Online-Spielmodis (Schwarm-Vorherrschaft, King of the Hill, Schwarm-Todeskampf, Scavenge Raid und Impfstoffjagd), die allesamt für die ersten paar Runden ein absolutes Highlight sind, aber leider kommt doch auch hier nach ein paar Stunden Langeweile auf. Dieses Gefühl kann zwar das überschaubare Level und Lootsystem und die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade etwas lindern, aber auf dauer leider nicht beseitigen. Das spiegelt auch der Verlust der Twitch-Zuschauer wieder. Bereits wenige Tage nach Release sank die Anzahl der Zuschauer um satte 80 Prozent! Schade, denn World War Z hätte durchaus Potenzial!

Wer auf Story Games ala Last of Us steht, der wird World War Z wahrscheinlich nicht mögen, wer gerne Koop Games spielt, wird WWZ lieben. Als World War Z in unserer Redaktion ankam, war ich Feuer und Flamme und konnte es nicht abwarten bis das Spiel endlich Spielbereit war. Dann gings los und ich war begeistert. Speziell die Zombie-Horde hat es mir besonders angetan, denn diese wirkt so unglaublich lebendig und hinterlässt definitiv bei jedem Zocker einen bleibenden Eindruck. WOW!

Dennoch erinnert mich World War Z nach einigen Stunden zu sehr an Left 4 Dead. Zombie-Horden sind zwar nett, aber etwas mehr Ideenreichtum hätte dem Spiel sicherlich gut getan. Des Weiteren bietet der Zombie-Shooter in der derzeitigen Fassung viel zu wenig Umfang um die Spieler für etliche Stunden bei Laune zu halten. Mehr Szenarien sind laut Saber Interactive aber bereits in Planung. Bei dem günstigen Kaufpreis von gerade mal 35 Euro für die PC Version, können Genre Fans bedenkenlos zuschlagen und wer weiß, wenn die Entwickler das Spiel konsequent weiterentwickeln, könnte World War Z auch für Genre-Neulinge eine interessante Investition werden.

PRO

  • Glaubwürdige Präsentation
  • Atemberaubende Zombie-Horden
  • Koop Modus
  • Loot und Levelsystem
  • Unterschiedliche Spielmodis
  • Zahlreiche Klassen

KONTRA

  • Zu wenig Inhalt
  • Left 4 Dead Klon
  • Lineares Missionsdesign
  • Kaum Story
7.6

Spielenswert

Gameplay - 7.7
Grafik - 8.2
Sound - 7.6
Inhalt - 6.8
Atmosphäre - 7.5
Das Thema Gaming begeistert mich schon seit meiner Kindheit. Als Gründer von PixelCritics habe ich die Möglichkeit mein Hobby zu vertiefen und eine Gaming-Community in Österreich aufzubauen. Neben Steak und Pommes habe ich auch gerne knackige Games auf dem Tablett serviert, die mich bis tief in die Nacht vor dem Bildschirm fesseln.
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