Alle Retro und Nintendo 64 Fans aufgepasst, Yooka-Laylee könnte ein wahrer Geheimtipp für euch sein! Würde man die N64, welche 1997 in der EU veröffentlicht wurde, nehmen und eine Leistungsstarke CPU hineinpacken, dann noch einen GTX 1060 draufsetzten, dreimal mit dem Finger schnippen und voilà: Yooka-Laylee würde einwandfrei auf der „neuen“ Konsole laufen. Denn genau so stellt man sich ein Spiel vor, welches im Jahre 2017 für die „neue“ N64 veröffentlicht worden wäre. Das Game aus dem Hause Playtonic Games versetzt uns in die Zeit der Retro Spiele wie Super Mario 64 oder Donkey Kong 64 zurück. Wir begleiten das Duo Yooka und Laylee durch eine wirklich sehr simple Hauptstory, mit Fähigkeiten wie man sie schon des Öfteren bei anderen Titeln gesehen hat und bewältigen das alles im guten alten Jump & Run Stil. Trotz auf den ersten Blick simpler Umsetzung, hat das Spiel das Potential einen in seinen Bann zu ziehen und Herzen höher springen zu lassen!
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Dem fiesen Bösewicht das Handwerk legen[/perfectpullquote]
Wir beginnen an einem wunderschönen Tag und genießen bei einem kleinen Picknick die frische Luft, die malerischen Sonnenstrahlen kitzeln uns die Nasenspitze. Doch das Böse schläft nicht! So vollendet zeitgleich der Firmen-Fiesling Capital B seinen hinterhältigen Plan, alle Bücher der Welt aufzusaugen und in reinen Gewinn zu verwandeln. Dies ist jedoch nicht der gesamte Plan, denn er ist zu allem Überfluss auch noch hinter dem goldenen Buch her, welches sich zum Glück selbstständige in Luft aufgelöst hat bevor es eingesaugt werden konnte. Dabei haben sich alle Seiten in der gesamten Welt verteilt. Dieses Buch ist nicht nur einfache Literatur, nein, sollte man nämlich alle Seiten zusammenkratzen und diese entschlüsseln, so kann man die Geschichte des Universums umschreiben und zu seinen eigenen Gunsten auslegen.
Diese paar Zeilen fassen bestens zusammen was hinter der Hauptstory steckt, mehr ist nicht dabei. Dies kann man nun als schlecht oder gut erachten, wenn man einige Jahre zurückdenkt und überlegt was die Aufgabe von Super Mario war – Prinzessin Peach zu retten – so war dies ebenfalls extrem simpel gestrickt und hat dennoch eine Menge Spaß gemacht. Das gleiche gilt für Yooka-Laylee und wir machen uns auf um die Pagies (einzelne Seiten) einzusammeln und zu verhindern, dass Capital B an das Buch kommt. Hierzu müssen wir verschiedenste Welten mit einzigartigen Atmosphären und Rätseln durchschreiten.
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Ein Jump & Run Klassiker[/perfectpullquote]
Was Playtonic Games an allen Ecken und Kanten richtiggemacht hat, ist die Spielweise. Eines sei garantiert: jeder Spieler erlebt Yooka-Laylee auf seine ganz eigene Art. Der Spieler kann mit den gesammelten Pagies Welten erweitern oder freischalten und wie man schlussendlich vorgeht, bleibt jedem selbst überlassen. Erkunde die gleiche Welt ausgiebiger, baue deine Lieblingswelten zu noch größeren komplexeren Spielwiesen aus und rüste einzigartige Tonic-Spielmodifizierer aus, um deine Spielweise zu individualisieren oder geh sofort in das nächste Gebiet sobald man genug Pagies beisammenhat, das alles ist dir selbst überlassen. Das selbige Gilt für die Fähigkeiten welche wir erlernen können, diese haben wir nicht sofort, sondern sie müssen gegen Collectibles eingetauscht werden. Ebenfalls müssen wir Portale zu anderen Welten öffnen, damit uns Trouser, die Händler – Schlange, mehr und neue Fähigkeiten anbietet.
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Grafische und Musikalische Untermalung[/perfectpullquote]
Der visuelle Part ist sehr liebevoll gestaltet worden. Yooka und Laylee wurden gut animiert und lassen sich nett anschauen. Leider betrifft das nur die Protagonisten und Gegner, wenn wir uns die Umgebung genauer ansehen, so ist an manchen Gebieten mehr Schein als Sein zu entdecken. Bei genauem Hinsehen wurde an Details gespart. Das trübt jedoch das Gesamtbild nicht wirklich und Yooka-Laylee bietet ein grafisches Erlebnis welches unterm Strich überzeugt. Die musikalische Untermalung wiederrum, ist eine Erfahrung welche man nicht verpassen sollte! Je nach Welt, Bosskampf oder sonstigen Tätigkeiten, bekommt der Spieler wirklich gut komponierte Stücke zu hören. Das erfreut einen als alten Audiophilen natürlich sehr! Grafik und Musik kombiniert, rundet das Spiel einmalig ab, zumindest was den technischen Aspekt betrifft.
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Vertonung und Sprachsequenzen[/perfectpullquote]
Ein wirklich großer Kritikpunkt ist die Vertonung. Ja wir wissen, dass es früher Gang und Gebe war keine wirklichen Sprachsequenzen einzuführen, sondern nur Geräusche welche den Charakteren etwas Leben einhauchen sollten. Jedoch bei einem Titel welcher im Jahre 2017 erscheint, wünscht man sich genau das! Wenn man sich schon entscheidet alles im Retro Style zu gestalten, sollten die „Sprach – Geräusche“ so gewählt werden, dass man nicht gezwungen ist die Kopfhörer beiseite zu legen, da man Capital B nicht zu hören kann. Abgesehen von wichtigen Story bezogenen Sequenzen, kann man alle Spracheinheiten skippen. Zu viel überspringen sollte man dennoch nicht, da es keinen wirklich Quest Log gibt und wir durch Gespräche erfahren wo die nächsten Pagies zu finden sind! Richtig Old-School halt.
Yooka-Laylee macht als Gesamtbild einen sehr soliden und witzigen Eindruck. Alle Retro Fans die wieder einmal ein Oldschool Game in der alten N64 Manier zocken möchten, sind hier bestens aufgehoben. Der Steam Preis von 39.99 € ist ebenfalls für die gebotene Spielzeit ein wirklich gut gewählter Preis. Man sollte sich jedoch auf kein tiefgründiges Storytelling wie bei The Last of Us oder Skyrim einstellen. Die Story ist sehr simpel gestrickt, wie schon bei den Urväter Spielen Super Mario 64 oder Donkey Kong 64. Das Gameplay und die Spielmechanik machen dafür richtig viel Laune und lassen trotz fehlendem Storypart eine gewisse Euphorie aufkommen und ziehen das Retro Herz sofort in seinen Bann. Yooka-Laylee bietet neben der Jump & Run Physik auch noch eine musikalische Untermalung, welche die Spannung noch ein gutes Stück nach oben drückt. Ein negativer Aspekt ist die Vertonung der Hauptcharaktere, diese zeigt sich nur als Geräuschkulisse welche den NPCs Leben einhauchen sollte, jedoch öfters mehr stört als das Spielerlebnis beflügelt. Unterm Strich gesehen zaubert Playtonic Games ein gutes gelungenes Game auf unsere Bildschirme, sprich: Klare Kaufempfehlung unsererseits!