Im Oktober 2024 betrat der Trader’s Gilded Brutosaurus die Bühne von World of Warcraft – und das für einen stolzen Preis von fast 80 Euro. Der gigantische Dino ist das bislang teuerste Reittier, das im Ingame-Shop von WoW angeboten wurde, und hat die Community gespalten. Während einige Spieler den Brutosaurus als geniale Bereicherung sehen, braut sich bei anderen das altbekannte FOMO-Drama (Fear of Missing Out, also die Angst, etwas zu verpassen) zusammen. Und jetzt zeigt eine Berechnung von WoWHead, wie viel Blizzard mit diesem kontroversen Angebot tatsächlich verdient hat: satte 16,9 Millionen US-Dollar!
Millionen-Umsatz für einen digitalen Dino
Die Berechnung von WoWHead basiert auf Datenquellen wie Data for Azeroth und Raider.io, zwei der größten Archive für WoW-Spielerstatistiken. Anhand dieser Zahlen schätzte man, wie oft der Brutosaurus verkauft wurde, und multiplizierte dies mit dem Preis von rund 90 US-Dollar pro Mount. Herausgekommen ist die unfassbare Summe von 16.946.010 US-Dollar. Diese Zahl ist umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass viele komplette Spiele diesen Umsatz nicht einmal in ihrer gesamten Lebenszeit erzielen.
Fakt ist: Der Brutosaurus war ein Volltreffer. Doch das bedeutet nicht, dass er frei von Kritik ist.
Was macht den Dino so besonders?
Für viele Spieler war es nicht nur die Größe des Brutosaurus, die ihn so begehrenswert machte. Vielmehr sind seine exklusiven Features wie der mobile Zugang zum Auktionshaus und ein integrierter Briefkasten absolute Lebensretter im hektischen WoW-Alltag. Spieler, die ihren Alltag in Azeroth mit Gold-Maximierung und effizientem Mana-Management verbringen, konnten diesen praktischen Begleiter kaum widerstehen.
Doch diese Exklusivität kam zu einem Preis – und nicht nur finanziell. Das zeitlich begrenzte Angebot ließ bei vielen Spielern sofort den FOMO-Modus anspringen. Wer zuschlägt, hat nicht nur ein beeindruckendes Reittier, sondern auch wertvolle Abkürzungen im Spiel. Wer zögert, bleibt zurück.
Die dunkle Seite der Mikrotransaktionen
Der Brutosaurus zeigt einmal mehr die Richtung, die Blizzard mit seinem Klassiker einschlägt: Immer mehr Monetarisierung. Während digitale Shops früher eher kosmetische Inhalte boten, nehmen heute exklusive Features wie die des Brutosaurus immer weiter zu. Kritiker argumentieren, dass diese Entwicklungen nicht nur unfair sind, sondern auch die Pay2Win-Debatte neu anheizen.
Ein Reddit-Nutzer brachte die Stimmung der Community auf den Punkt: „Blizzard hat gerade den Jackpot geknackt.“ Andere hingegen konterten trocken mit Kommentaren wie: „Vielleicht verdienen wir diese halbgaren Updates und die schlechte Klassenbalance ja wirklich.“ Die Diskussion um die ethische Seite solcher Angebote bleibt hitzig.
Was bedeutet das für die Zukunft von WoW?
WoWHead kommt in seiner Analyse zu einem klaren Fazit: Solch erfolgreiche Verkäufe werden nicht der letzte Versuch von Blizzard sein, weitere teure Ingame-Items anzubieten. Die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft markiert nur den Anfang. Ob durch limitierte Mount-Angebote oder durch gebündelte Items mit Snacks und Energy Drinks – der Trend zu Mikrotransaktionen wird sich weiter verstärken.