35 Jahre hüpft Klempner Mario nun schon über die Flimmerkisten und erfreut damit jung und alt in verschiedensten Formen. Zuletzt gab es mit Paper Mario: The Origami King wieder ein gelungenes Rollen-Spiel Spin-Off und mit Mario: Odyssey ließ man wieder Verkaufszahlen und Bewertungen explodieren. Zum Geburtstag schaut Nintendo aber mal wieder zurück und liefert allerlei verschiedene Neuveröffentlichungen und Neuheiten. Dabei auch Super Mario 3D Allstars für die Switch. Darin enthalten (fast) alles, was im 3D Bereich Rang und Namen hat. Angefangen mit dem ersten 3D-Spiel der Serie Mario 64 über den etwas stiefmütterlich behandelnden Gamecube Ableger Mario Sunshine sowie dem Wii-Release Mario Galaxy, der als einizger Teil der 3D-Serie auch einen direkten Nachfolger bekam, der hier aber gänzlich fehlt.
QUO VADIS NINTENDO?
Ich fange ausnahmsweise gleich mit der Kritik an, damit der Rosa Elefant mal aus dem Raum geschoben ist. Nintendo veröffentlicht diese Collection zum Normalen AAA-Preis, was an sich in Ordnung ist, dies aber Zeitexklusiv ab 6 Monate, dann sollen sowohl Download als auch Disc verschwinden. Was danach passiert, ob die Spiele dann einzeln im Store sind oder was auch immer, bleibt nach wie vor offen. Dazu kommt, dass es sich hier wirklich nur um Remaster handelt, was gerade bei Mario 64 doch etwas ärgerlich ist, da es auf der Wii U ja bereits so etwas gab und man hier echt etwas mehr Geld und Liebe in die Hand nehmen könnte, aber dazu später mehr. Und zu guter Letzt fragt man sich wirklich, warum Mario Galaxy 2 hier komplett ignoriert wird. Wer spekulieren und hoffen möchte, der kann ja vielleicht mit einer Special Edition nächstes Jahr rechnen, bei dem Galaxy 2 dabei ist oder zumindest als DLC nachgereicht wird.
NOSTALGIE MAL 64
Fangen wir mit dem ersten Klassiker Mario 64 an. Zum ersten Mal hüpfte Mario 1996 bzw. 1997 in Europa in die 3. Dimension auf dem Nintendo 64. Da ließ Nintendo der Kreativität keine Grenzen und überzeugte mit abwechslungsreichem Leveldesign, zahlreichen neuen Features, die in 2D so natürlich nicht möglich waren, und natürlich für damals eine atemberaubende Grafik. Leider portierte man hier sämtliche Probleme, die die alte Nebelmaschine 64 hatte, mit auf die Switch. Verwaschene Texturen, unscharfe Hintergründe und aufpoppende Gegner, Münzen und Gegenstände, was eigentlich nicht schwer zu beseitigen gewesen wäre.
Dafür wurden Texte und Menüs geschärft und alles auf die aktuelle Auflösung hochskaliert. Die nervige Kamera, die man nicht komplett frei drehen konnte, sowie die extrem schwammige Steuerung ist auch geblieben. Und eine Story gab es halt auch kaum. Peach wurde entführt und musste mithilfe von gesammelten Sternen, die es in den verschiedenen Level über Aufgaben zu erspielen galt, gerettet werden. Auf dem Weg dahin, legt natürlich Bösewicht Bowser einem allerlei Steine in den Weg.
[g-slider gid=“49946″ width=“100%“ height=“45%“]ENDLICH URLAUB!
Mario Sunshine (2003) ist in der allgemeinen Wahrnehmung irgendwie nicht das beliebteste Mario. Hier wollte Nintendo ein bisschen zu viel. Die Story ist zwar angenehm anders, denn Mario macht mit seinen freunden Urlaub und muss sich auf einem Inselparadies gleich mal einem düsteren Doppelgänger sowie viel Schlamm stellen. Irgendwann wird Peach aber dann doch auch entführt. Um der Lage Herr zu werden bekommt er Hilfe von dem sprechenden Gadget, dem Fleckweck 08/17, der als Hauptfeature des Spiels fungiert.
Mit dem kann man den Schlamm wegspritzen und mit hakeliger Steuerung auf Gegner zielen. Das kann auf Dauer etwas mühsam werden. Cool ist aber das Feature, dass man das Teil zu einem Jetpack umfunktionieren kann. Dennoch hat auch Mario Sunshine ein unvergleichliches Flair, einen überraschend hohen Schwierigkeitsgrad an viele Stellen und zahlreiche innovative Ideen, dass auch dieser Teil sowohl für Nostalgiker als auch Neuentdecker geeignet ist.
AUF ZU NEUEN GALAXIEN
Mario Galaxy (2007) zeigte einmal mehr, dass Nintendo für Mario noch immer genug Ideen in der Hinterhand hat. Peach wurde dieses Mal gleich ins Weltall verschleppt und nun muss Mario mit den Lumas, putzigen Sternenwesen und Sternwächterin Rosalina Sternenenergie wiederherstellen, um auf entfernte Planeten reisen zu können. Hier ist das Gameplay weit linearer, aber nicht minder abwechslungsreich, da man hier vorrangig auf kleinere Planeten, Asteroiden und weiteren Himmelskörper herumläuft und Gravitation eine größere Rolle spielt.
Galaxy hat als einziges Spiel der drei, den Vorteil, dass es trotz seiner 13 Jahre, das es schon auf dem Buckel hat, keiner Verbesserungen bedarf. Hier stimmen Steuerung*, Grafik und Flow einfach und stehen Odyssey absolut in nichts nach. Darum ist es auch der Teil, mit dem ich bisher am meisten Zeit in dieser Collection verbracht habe. Zudem kann man Galaxy auch quasi zu zweit Daddeln, denn das Sammeln und abballern der Sternsplitter kann ein zweiter Spieler mit eigenem Joycon übernehmen.
*Die Steuerung funktioniert auf der Switch wunderbar, wobei man hier überlegen muss, wie man das angeht, da man auf der Wii ja vorrangig mit der Wii-Mote und Nunchuck, also mit vielen Gesten und Zielen, spielte. Die Sternensplitter kann man aber auch im Handheld-Modus über den Touchscreen einsammeln und abfeuern – also alles wunderbar adaptiert.
DA DUMDI DU, DA DUMIDI DA DAUM DIDIDIDI...
Logischerweise ist auch Musik immer ein wichtiges Thema bei Mario und so hat man auch noch die kompletten Soundtracks, die man auch bei ausgeschaltetem Display genießen kann, mit auf die Collection gepackt. Hier findet man alle wichtigen Ohrwürmer und kann auch abseits der Spiele Mario-Atmosphäre genießen. Ein schöner Bonus.