Ticwatch Pro 5 | Test

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Die letzten Jahre waren für Wear OS-Fans gleichermaßen aufregend und frustrierend. Während Samsungs Wear OS-basierten Galaxy Watches und Googles Pixel Watch der Plattform neues Leben eingehaucht haben, stagnierten die Optionen anderer Anbieter und boten späte und unvollständige Updates für das moderne Wear OS 3. Mit der Mobvoi TicWatch Pro 5 bekommen wir nun einen weiteren Vertreter in diesem Ökosystem. Sie ist nicht nur das erste Wearable, welches mit dem Snapdragon W5+ Gen 1-Chipsatz von Qualcomm auf den Markt kommt, sondern bietet auch eine spektakuläre Akkulaufzeit und eine flotte Leistung – aber einige entscheidende Fehltritte halten sie davon ab, ein uneingeschränkter Erfolg zu sein.

Ticwatch Pro 5: Test
TicWatch zielt darauf ab, die nächste Generation von Wearables zu definieren

EINE HOCHWERTIGE SMARTWATCH

Die TicWatch Pro 5 sieht ihrer Vorgängerin, der TicWatch Pro 3 Ultra GPS, sehr ähnlich. Sie hat die gleiche robuste Form, mit klobigen Bandanstößen und einer strukturierten Lünette um das 1,43-Zoll-Display. Die Anordnung der Knöpfe ist jedoch anders, denn die Pro 5 verfügt über eine zentrierte, drehbare Krone und einen flachen Knopf darüber. Die drehbare Krone ist eine willkommene Ergänzung, denn sie vereinfacht die Navigation im Menu deutlich. Die SmartWatch kann mit 24-mm-Standardarmbändern getragen werden – was für zusätzliche Anpassungsmöglichkeiten sorgt.

Die Krone bietet einen Widerstand beim Scrollen, der für meinen Geschmack noch einen Ticken stärker sein könnte. Der zweite Hardware-Knopf ist fest und klickend. Abgerundet wird das starke Gesamtpaket mit einem deutlich spürbaren Vibrationsmotor, der einem keine Benachrichtigung mehr verpassen lassen sollte. Auch bei der Verarbeitung gibt es wie bereits bei der TicWatch 3 absolut nichts zu bemängeln.

Die Pro 5 ist sowohl MIL-STD-810H-konform als auch wasserdicht bis 5ATM (5 bar – 50 Meter), was bedeutet, dass sie für sämtliche Aktivitäten sicher im Wasser getragen werden kann. Und anders als bei der Samsung Galaxy Watch 5 und der Google Pixel Watch ist das Display der TicWatch Pro 5 durch eine erhöhte Lünette geschützt. Sie hat zwar kein Titangehäuse oder Saphirglas zum Schutz des Bildschirms, aber durch die erhöhte Lünette sollte sie trotzdem robuster sein als die meisten Smartwatches. Alles in Allem ist es eine robuste, schicke und sehr hochwertige SmartWatch.

DUAL-LAYER-DISPLAY

Wie auch die TicWatch 3 nutzt auch die TicWatch 5 Pro Mobvois Dual-Layer-Display-Setup, und ich bin wirklich ein großer Fan davon. Über dem OLED-Display der TicWatch Pro 5 befindet sich ein stromsparendes LCD-Panel, das immer aktiv ist, wenn man nicht mit der Uhr interagiert. Es zeigt die Uhrzeit, das Datum und den Wochentag, außerdem die Anzahl der Schritte und die Herzfrequenz, den ungefähren Batteriestand und die Benachrichtigungen an.

Neu in dieser Generation ist, dass das Ultra-Low-Power-Display der TicWatch Pro 5 durch verschiedene „Kacheln“ wechseln kann, die grundlegende Gesundheitsinformationen wie die aktuelle Herzfrequenz und den geschätzten täglichen Kalorienverbrauch sowie einen Kompass anzeigen. Die meisten Nutzer werden zwar die meisten dieser Funktionen nicht nutzen, aber es ist schön, dass sie zugänglich sind, ohne den “Akku-fressenden” OLED-Bildschirm der Uhr einschalten zu müssen. Einfach genial!

Wenn man den OLED-Bildschirm der Uhr verwendet, ist die LCD-Schicht unsichtbar. Das primäre Display ist großartig: Es ist ein 60-Hz-Panel mit Farben, die sehr lebendig sind, und es leuchtet hell genug, um im Freien sichtbar zu sein.

EIN STARKER BEGLEITER

Die TicWatch Pro 5 läuft mit dem neuesten Wear OS 3.5 und ist damit ähnlich funktional wie die Pixel Watch von Google und die neuesten Wear OS-Geräte von Samsung. Als erste Smartwatch, die mit Qualcomms Snapdragon W5+ Gen 1 Chipsatz auf den Markt kommt, ist die TicWatch Pro 5 sehr flott, und die Animationen von Wear OS 3.5 gehen flüssig von der Hand.

Enttäuschend ist jedoch, dass Wear OS 3.5 es nicht zulässt, die Hardware-Tasten neu zuzuordnen. Wenn man die Krone auf der TicWatch Pro 5 drückt, öffnet sich der App-Drawer, und die andere Taste öffnet die letzten Apps. Doppeltes Tippen auf eine der beiden Tasten öffnet Google Wallet. Das ist grundsätzlich in Ordnung, möchte man aber eine andere App dem Doppeltippen zuordnen, schaut man durch die Finger.

Noch schlimmer ist die Tatsache, dass obwohl die TicWatch Pro 5 mit der neuesten Version von Wear OS ausgeliefert wird, sie derzeit keinen Zugriff auf den Google Assistant hat – er ist weder vorinstalliert, noch kann man ihn aus dem Play Store herunterladen. Zudem gibt es derzeit keinen Zeitrahmen für die Bereitstellung des Assistant auf der Pro 5. In Anbetracht der Tatsache, dass Wear OS 3.5-Uhren von Google und Samsung Zugriff auf den Assistant bieten, ist dies ein bemerkenswerter Mangel.

Qualcomm hat große Töne über den W5+ Gen 1 gespuckt, der hier sein Debüt gibt, und behauptet, er sei nicht nur doppelt so schnell wie der Wear 4100+ Chipsatz des Unternehmens, der in Uhren wie der Fossil Gen 6 zu finden ist, sondern auch stromsparender. Abgesehen von den Software-Macken ist die Leistung der TicWatch Pro 5 absolut großartig. Apps öffnen sich schnell und Animationen laufen flüssig, aber es ist wirklich schwer zu sagen, ob die Uhr durch den Leistungszuwachs wirklich schneller ist, als andere Wear OS-Geräte. Die Akkulaufzeit spielt allerdings in einer anderen Liga – dazu später mehr.

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SEHR GESUNDHEITSORIENTIERT

Mobvoi hat eine neue Wearable-App vorgestellt, Mobvoi Health, um die TicWatch Pro 5 zu verwalten. Die App ist, wie man sich denken kann, sehr gesundheitsorientiert. Auf der Registerkarte „Statistiken“ gibt es große Karten für Aktivität, Bewegung und Schlaf sowie kleinere Karten mit Informationen zu Herzfrequenz, SpO2-Werten, Stress und VO2 Max. Die TicWatch Pro 5 erkennt, wenn man 10 Minuten lang gegangen, gelaufen oder Rad gefahren ist, dann vibriert sie und fragt, was man gerade macht.

Die meisten Übungen müssen manuell über die TicExercise-App auf der Uhr gestartet werden. Es stehen mehr als 100 Trainingseinheiten zur Verfügung, aber diese Zahl umfasst auch eine Reihe von Nischenaktivitäten, die die meisten nicht unbedingt als Training bezeichnen würden, wie z. B. Stehen auf einem Bein und sogar Fallschirmspringen. Während des Trainings zeigt das stromsparende Display der Uhr die Trainingszeit an und wechselt die Farbe entsprechend den verschiedenen Herzfrequenzbereichen. Klasse!

Auch die Schlafanalyse gehört zum Standard: Sie zeigt an, wie lange man sich in den einzelnen Schlafphasen befindet, und erstellt ein Diagramm, welches das Schlafmuster für jede Nacht darstellt. Standardmäßig wechselt die Uhr während des Schlafs in einen Energiesparmodus (wesentlicher Modus), der alle nicht schlafbezogenen Funktionen bis zum Morgen ausschaltet, um den Akku über Nacht zu schonen.

Allerdings kann die Genauigkeit der Schlafüberwachung nicht zur Gänze überzeugen. Die TicWatch Pro 5 neigt dazu, den Schlaf durchweg erholsamer einzustufen, als es vergleichbare Analysetools tun. Andere Gesundheitsfunktionen werfen mehr Fragen auf, als sie nützlich sind. Die Uhr kann das Stressniveau annähernd bestimmen, indem sie die Herzfrequenz während geführter Atemübungen überwacht und die Ergebnisse auf einer Skala von 100 (niedriger ist besser) bewertet. Aber weder auf der Uhr noch in der Mobvoi Health-App wird erklärt, wie der Wert berechnet wird, oder was er wirklich bedeutet.

Wer mit den Gesundheitsfunktionen nicht zufrieden ist, kann alternativ auch zu Google Fit wechseln, die Schlafdaten der TicWatch sind jedoch nur über Mobvoi Health zugänglich.

DER AKKU

Die Akkulaufzeit ist in der Regel ein wunder Punkt bei Smartwatches. Selbst einige Flaggschiff-Modelle von namhaften Unternehmen schaffen es kaum, einen ganzen Tag ohne Ladegerät auszukommen. Vor allem dank ihres Dual-Layer-Displays übertrifft die TicWatch Pro 5 die meisten Konkurrenten in diesem Bereich. Mobvoi gibt die Akkulaufzeit der Uhr mit 80 Stunden zwischen den Ladevorgängen an – je nach Anwendungsgebiet ist das eine realistische Zahl.

Wenn man ständig mit der Uhr interagiert oder das eingebaute GPS nutzt, ist die 628-mAh-Zelle natürlich schneller leer, aber die gebotene Akkulaufzeit ist für eine Smartwatch hervorragend. Wenn man von der Pixel Watch kommt, die täglich aufgeladen werden muss, ist das mit der TicWatch 5 Pro (von 0 auf 100% in knapp 1 ½ Stunden) nur noch ein paar Mal pro Woche nötig. Das schont nicht nur die Nerven, sondern das ist ein echter Fortschritt, den sich andere Hersteller zu Herzen nehmen sollten.

FAZIT

PRO

  • Schickes Design
  • Robust
  • Erhöhte Lünette
  • Zahlreiche Apps und Features
  • Starke Akkulaufzeit
  • Intuitve Bedienung
  • Viele Sensoren
  • Grandiose Verarbeitung
  • Aktuelle WearOS Version
  • Dual Layer Display

KONTRA

  • Kein Google Assistant
  • Schlafanalyse teilweise ungenau
  • Etwas hoher Preis
9.2

Must Have

Verarbeitung - 9.7
Design - 9.4
Performance - 9.1
Features - 8.8
Akku - 9.5
Preis/Leistung - 8.8
Das Thema Gaming begeistert mich schon seit meiner Kindheit. Als Gründer von PixelCritics habe ich die Möglichkeit mein Hobby zu vertiefen und eine Gaming-Community in Österreich aufzubauen. Neben Steak und Pommes habe ich auch gerne knackige Games auf dem Tablett serviert, die mich bis tief in die Nacht vor dem Bildschirm fesseln.
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