Banishers: Ghosts of New Eden ist das neuste Spiel aus dem Hause Don´t Nod, welches der ein oder andere schon von Remember Me, Life ist Strange oder auch Vampyr kennen dürfte. Banishers: Ghosts of New Eden erfindet nichts neu, macht aber fast alles richtig und könnte der Geheimtipp des Jahres 2024 sein. Was das Spiel so besonders macht und warum ihr es euch auf jeden Fall einmal ansehen solltet, lest ihr im Test!
Don´t Nod
Diese Spielschmiede gibt es seit dem Jahr 2008 und setzt sich aus erfahrenen Entwicklern von verschiedenen Publishern wie Ubisoft, Electronics Art und Co. zusammen. Das erste große Werk ist 2013 mit Remember Me auf den Markt gekommen, welches mir persönlich, trotz den teils nicht so guten Bewertungen sehr gut gefallen hat. 2015 hat das Entwicklerstudio dann den ersten großen Hit mit Life is Strange gelandet. Im Jahr 2018 konnte das Entwicklerstudio seinen verdienten zweiten großen Erfolg mit Vampyr feiern, welches mir bis auf das etwas eigene Kampfsystem auch sehr zusagte. Mit Banishers: Ghosts of New Eden steht nun der nächste große Hit von Don´t Nod auf den Plan und für alle ungeduldigen unter euch, ich kann euch jetzt schon einmal verraten, dass sich das Spiel eine hohe Wertung verdient und wenig Fehler erlaubt.
Die Story
In Banishers: Ghosts of New Eden, schlüpft ihr in die Rolle von „Red“ Mac Raith und seiner Partnerin Antea. Die Story ist im 17 Jahrhundert angesiedelt und ihr habt einen Eid geleistet lebende zu schützen und Geister besser gesagt Schemen, Albträume und mehr zu verbannen. Der neuste Auftrag verschlägt euch nach New Eden, wo der böswillige Einfluss eines längst vergessenen Albtraums sein Unwesen treibt. Albträume gelten als längst vergessene Geister, welche schon fast nur noch als Legenden bekannt sind und stellen eine große Gefahr dar, die nur allzu gerne unterschätzt wird. Leider läuft für euch in New Eden nicht alles wie geplant und schnell findet ihr euch in einer kleinen Siedlung abseits von New Eden wieder, welche von Thickskin gegründet wurde, um der Gefahr zu entkommen.
Schnell wird klar, dass es in Banishers: Ghosts of New Eden nicht nur gute und böse Entscheidungen zu treffen gibt und euer Gewissen verstrickt in schmerzhaften Erinnerungen und eigenen Interessen stark auf die Probe gestellt wird. Eure Entscheidungen haben Einfluss auf den Verlauf und Ausgang eurer Geschichte. Folgt ihr den Weg eines wahren Verbanners oder entsagt ihr euren Pflichten und den damit geleisteten Eid, um eines der am wichtigsten Dinge im Leben wiederzubekommen? Es gibt augenscheinlich schlechte Entscheidungen zu treffen und den offensichtlich guten Weg, es liegt nur an euch wie die Geschichte um New Eden sein Ende findet!
Das Gameplay
Das Gameplay gestaltet sich in typischer actionlastiger RPG-Open World Manier, mit allen damit verbundenen Elementen. Ihr habt einen Skill Tree, müsst auf eurer Reise verschiedenste Zutaten Sammeln, eine Menge Gespräche führen und Entscheidungen treffen. Das Farmen der einzelnen Zutaten haltet sich dabei in Grenzen und ihr werdet alles, was ihr braucht auf eurer Reise „so zu sagen“ nebenbei einsammeln. Im Kampf gegen die Geister, könnt ihr Red und Antea steuern, welche beide unterschiedliche Fähigkeiten mitbringen und das Kampfsystem so zu einem einzigartigen Erlebnis macht. Die meiste Zeit werdet ihr in der offenen Welt zu tun haben und verschiedenste Aufgaben erfüllen. Prinzipiell handelt es sich zwar um eine Open World, viele Wege sind anfangs aber noch versperrt, was das Spielgefühl trotz ein paar Verzweigungen sehr oft schlauchartig bzw. linear gestaltet.
Trotzdem gibt es in der Welt von Banishers: Ghosts of New Eden vieles zu entdecken und erkunden. In ungefähr 20–30 Stunden werdet ihr oft vor schwierigen Entscheidungen stehen, welche weitreichende Auswirkungen haben, der mitreisenden Story verfallen und euch mit dem gut integrierten Kampfsystem in jeden Kampf mit Freude hineinstürzen. Die detaillierten Hauptcharaktere, mit der gut durchdachten Story sind dann noch das Sahnehäubchen obendrauf.
Das Kampfsystem
Neben der detailliert aufgebauten Hauptcharaktere, der Story und den gravierenden Auswirkungen eurer Entscheidungen steht eindeutig das Kampfsystem im Vordergrund, denn an Kampfsituationen mangelt es dem Spiel keineswegs. Nach einer kleinen Einspielzeit, dem Freischalten immer mehr Fähigkeiten und den Kombinationsangriffen beim Wechseln der zwei Hauptcharaktere, habe ich mich schnell eingefunden und immer wieder auf neue Begegnungen mit den verschiedensten Gegnertypen gefreut. Die Inszenierung der Kampfeffekte ist immer wieder ein Augenschmaus und die schnellen rasanten Kämpfe machen einfach Spaß. Perfekt ist das Kampfsystem nicht und an eine Inszenierung à la God of War kommt es auch nicht heran, trotzdem sind alle Features perfekt integriert und funktionieren richtig gut.
Die Steuerung
Die Steuerung gestaltet sich Action RPG typisch. Die Kameraführung ist für meinen Geschmack aber etwas zu nahe am Protagonisten dran. Auch wenn es sich um ein Rollenspiel handelt, ist das Spielgefühl mit einem Controller besser als mit Maus & Tastatur, was ich außer wenn es um Autorennen geht, nur von den wenigsten Games behaupten kann. Dies ist jetzt nicht unbedingt ein Kritikpunkt, aber die Steuerung ist eindeutig für Konsolen entworfen worden und ist am besten mit beispielsweise God of War zu vergleichen.
Was macht das Spiel einzigartig?
Spielerisch macht Banishers: Ghosts of New Eden eindeutig Spaß, aber es erfindet nichts neu. Auch wenn der ein oder andere jetzt denkt, dass dies negativ gemeint ist, ist komplett das Gegenteil der Fall! Ein Spiel muss nicht immer den Markt neu erfinden, um ein Hit zu werden und Banishers: Ghosts of New Eden gehört eindeutig zu dieser Kategorie. Es gibt zwar ein paar kleine Punkte, die mich stören, gesamt betrachtet macht Banishers: Ghosts of New Eden aber alles richtig und die einzelnen Mechaniken sind perfekt umgesetzt und gut in die Welt integriert. Womit der Titel aber dann doch hervorsticht, ist die Art und Weise der weitreichenden Auswirkungen eure Entscheidungen. Hier merkt man eindeutig die Erfahrung des Entwicklerstudios mit den vorherigen Titeln wie Life ist Strange und Vampyr. Dieser Aspekt verleiht Banishers: Ghosts of New Eden auch einen gewissen Wiederspielwert.
Grafik & Sound
Die Grafik ist dank der Unreal Engine auf einem sehr hohen Niveau und kann sich durchaus sehen lassen, an Spiele wie Elden Ring oder auch Cyberpunk kommt es aber nicht heran. Die englische Synchronisation ist wirklich gelungen und die Sprecher hervorragend gewählt. Bei der Deutschen Synchro ist aber eindeutig Luft nach oben und die Lippenbewegungen passen meistens nicht zu den Texten, trotzdem ist diese als gut einzustufen. Solltet ihr euch nicht davor scheuen ein Spiel auf Englisch zu spielen, empfehle ich Banishers: Ghosts of New Eden mit der englischen Synchronisation zu spielen. Durch die wirklich passend gewählten Sprecher, steigert dies die Immersion erheblich. Bei der musikalischen Untermalung und den Soundeffekten gibt es nichts zu kritisieren, diese sind passend und hochwertig!
Kritikpunkte
Die Liste der Kritikpunkte hält sich in Grenzen und sind hauptsächlich Dinge, die mir persönlich nicht ganz zusagen, aber nicht die allgemeine Meinung darstellen. Trotzdem könnten diese für ein paar von euch interessant sein und dürfen nicht fehlen. Wie oben auch schon erwähnt stört mich die zu nahe Kameraperspektive, diese ist bei einem actionlastigen RPG oftmals nah an den Hautcharakteren dran, aber bei Banishers: Ghosts of New Eden ist mir diese einfach zu nah.
Die Sprecher der englischen Synchronisation sind perfekt gewählt, die Deutsche Synchro lässt aber Luft nach oben und die Lippenbewegungen passen meist nicht zum gesprochenen, welches die Immersion leicht trübt. Der letzte Punkt betrifft den Skill Tree, dieser hat durchaus nützliche Dinge, die es freizuschalten gibt, ist aber im Allgemeinen betrachtet sehr minimalistisch integriert und ausbaufähig.