Das deutsche Unternehmen be quiet! hat sein Portfolio an High-End-CPU-Kühlern mit der Ankunft des Dark Rock Elite und des Dark Rock Pro 5 überarbeitet. Der Dark Rock Elite wurde entwickelt, um die Anforderungen der leistungsstärksten Mainstream-CPUs zu erfüllen und zu übertreffen, und hebt sich damit von der harten Konkurrenz verschiedener Hersteller ab. Was er sonst noch zu bieten hat, klären wir im Test.
Ein hart umkämpfter Markt
Während die serienmäßigen Kühler für die grundlegende thermische Belastung einer CPU ausreichen, sind sie in Bezug auf Geräuscharmut und Kühlleistung oft unzureichend. Aus diesem Grund umgehen fortgeschrittene Benutzer und Systementwickler in der Regel die serienmäßigen Kühler zugunsten von Aftermarket-Lösungen, die besser auf ihre spezifischen Anforderungen abgestimmt sind. Das High-End-Segment dieses Marktes ist außerordentlich wettbewerbsintensiv, da sich die Hersteller bemühen, die effektivsten Kühllösungen anzubieten.
Be Quiet! wurde vor über zwei Jahrzehnten gegründet und hat sich einen Namen für leise Computerlösungen gemacht. Nach anfänglichen schrittweisen Fortschritten machte das Unternehmen nach 2010 einen großen Sprung und positionierte sich als führender Hersteller von fortschrittlichen PC-Komponenten und Peripheriegeräten. Heute verfügt Be Quiet! über ein umfangreiches Sortiment an PC-Stromversorgungs- und Kühlungsprodukten, wobei seine Luftkühler besonders hervorzuheben sind.
Ein wahres Biest
Der Dark Rock Elite kommt in der für Be Quiet! typischen schlichten schwarzen Kartonverpackung zum Kunden. Die Verpackung ist mit minimalistischen Details und den wichtigsten Informationen über den CPU-Kühler versehen. Ein QR-Code an der Seite führt den Benutzer zu einem Pool mit umfassenderen Informationen. Die robuste Verpackung und zusätzliche Kartoneinlagen gewährleisten die Sicherheit des CPU-Kühlers während des Transports.
Im Inneren der Verpackung findet man das notwendige Montagematerial und eine kurze Anleitung. Dieses schlanke Paket ist charakteristisch für Be Quiet! und konzentriert sich auf die wesentlichen Komponenten ohne Überflüssiges. Das mitgelieferte Montagematerial ist mit einer Vielzahl von CPU-Sockeln kompatibel, sowohl mit Intel- (1700 / 1200 / 2066 / 1150 / 1151 / 1155 / 2011(-3)) als auch mit AMD-Prozessoren (AM5 / AM4), was den Dark Rock Elite zu einer vielseitigen Option für verschiedene PC-Aufbauten macht. Be Quiet! legt außerdem einen langen Schraubendreher bei, der für die einfache Installation des Kühlers notwendig ist.
Der Kühler selbst ist ein wahres Biest! Vom Hersteller als „bulliges Design“ und „ein Blickfang in jedem System“ beschrieben, misst der Dark Rock Elite 145mm (L) x 136mm (B) x 168mm (H) und bringt satte 1,34kg auf die Waage. Damit ist er etwas größer und schwerer als vergleichbare Kühler der Konkurrenz, aber der zusätzliche Platz ermöglicht diesmal einige neue Ausstattungsmerkmale.
Features
Der vordere Silent Wings PWM-Lüfter wurde zum Beispiel von 120 mm auf 135 mm aufgerüstet und ruht nun auf einem gekerbten Schienensystem, das eine Höhenanpassung ermöglicht. Die Einkerbungen sind ausgeprägt genug, um sicherzustellen, dass der Lüfter nicht unkontrolliert herumrutscht, und obwohl sie ein gewisses Maß an Kraft erfordern, um sie zu verstellen, sehen sie viel besser aus und fühlen sich viel besser an als fummelige Lüfterklammern.
Der zentrale Lüfter von be quiet!, ebenfalls ein 135-mm-Silent-Wings-PWM-Lüfter, ist in einem leicht abnehmbaren Rahmen untergebracht, der sauber zwischen die bekannte Dual-Tower-Kühlkörperanordnung passt. Die werkzeuglosen Lüfter sind ein wahrer Segen, und als erstes Flaggschiff unter den be quiet! Luftkühlern ist die obere Abdeckung mit einem Ring aus ARGB-Beleuchtung versehen.
Angesichts der steigenden Popularität der PC-Beleuchtung eine unvermeidliche Änderung, doch während das Lichtband gleichmäßig und ausreichend hell ist, ist es eine Schande, dass das Firmenlogo nicht auch von hinten beleuchtet wird. Das Endergebnis ist ein bescheidener Beleuchtungseffekt, der sich eher wie eine symbolische Geste anfühlt, als ein Hauptmerkmal. Hilfreicher für das traditionelle Publikum von be quiet! ist der Geschwindigkeitsschalter, der sich unter dem abnehmbaren Kunststoffrahmen der oberen Abdeckung verbirgt. Hier kann man von Performance auf Quiet umschalten und die maximale Lüftergeschwindigkeit von 2.000 U/min auf 1.500 U/min reduzieren, ohne ins BIOS gehen zu müssen.
Die Verarbeitungsqualität fühlt sich durchweg hervorragend an und die schwarze Beschichtung von be quiet! ist besonders edel. Es heißt, dass sie Keramikpartikel enthält, die die Wärmeübertragung unterstützen, und die matte Oberfläche ist ein gutes Zeichen für ein unauffälliges Design. In der Tat ist die Metallverarbeitung so elegant, dass ich mir eine Variante ohne die Kunststoffabdeckung wünschen würde.
Zwei Stapel von Aluminiumlamellen werden von sieben 6 mm dicken Heatpipes durchquert, die in eine CNC-gefräste, vernickelte Kupfergrundplatte münden. Gepaart mit zwei 135-mm-Lüftern kann der Dark Rock Elite laut be quiet! eine Kühlleistung von 280 W erbringen. Das sind 12 % mehr als beim Dark Rock Pro 4 der letzten Generation und 10 W mehr als beim Dark Rock Pro 5 der zweiten Generation. Auf dem Papier sollte das sogar für einen Core i9-14900K ausreichen, aber wie Enthusiasten wissen, lässt sich die TDP eines Herstellers selten gut auf einen anderen übertragen.
Installation
Neue Funktionen und eine mutige Ästhetik haben die Einrichtung des aktuellen Dark Rock zum Glück nicht schwieriger gemacht. Ganz im Gegenteil, die Installation ist praktisch identisch mit dem 2018er Modell. Das be quiet! Montage-Kit für LGA1700 ist optisch nicht zu unterscheiden und wird mit einer hinteren Metallhalterung befestigt, deren Schrauben mit O-Ringen fixiert werden. Abstandshalter klemmen die Halterung an Ort und Stelle, und die Montagearme werden mit vier Schrauben befestigt; und ja, alle verfügbaren Komponenten sind in Schwarz gehalten.
Die Montagebrücke ist bereits am Sockel befestigt – das bedeutet, dass man beim Absenken des Kühlers kein zusätzliches Teil ausbalancieren muss – und der gesamte Installationsprozess kann in wenigen Minuten abgeschlossen werden. Für unseren Test haben wir von be quiet! die DC2 PRO bekommen – diese ist keine klassische Wärmeleitpaste, sondern besteht aus einem flüssigen Metall. Hierbei ist zu beachten, dass ihr bei der Auftragung extrem vorsichtig sein müsst, da eine Kontamination mit anderen Teilen zu einem Schaden führen kann. Das Kabelmanagement ist ebenfalls unkompliziert: Die zentrale Lüfterbaugruppe bietet einen Anschluss für den Frontlüfter, einen vierpoligen PWM-Motherboard-Header sowie einen dreipoligen ARGB-Anschluss für synchronisierte Effekte.
Performance
Die etwas unaufrichtige Natur der heutigen Enthusiasten-CPUs ist so, dass die Zahlen, die auf der Verpackung stehen, kein vollständiges Bild zeichnen. Die maximale Leistung des Core i7-13700K steigt auf 253 W, aber die Aufrechterhaltung dieser Spitzenleistung und der damit verbundenen Frequenzen ist leichter gesagt als getan.
Zu Beginn der Tests beginnen wir mit den Geräuschmessungen, die einem realen, fertig aufgebauten PC entsprechen. Geregelt haben wir die Geschwindigkeiten mit Fan Control, während die Gehäuselüfter stets auf 600 U/min eingestellt sind.
Lautstärke bei maximaler Drehzahl
Noctua NH-D15 chromax.black | 44 db |
be quiet! Dark Rock Elite | 42 db |
be quiet! Dark Rock 4 | 39 db |
Wenn man die Vor- und Nachteile von Luft- oder Flüssigkeitskühlung abwägt, sollte man auch die akustischen Auswirkungen berücksichtigen. Nach unserer Erfahrung sind selbst die leisesten AIOs nicht so leise wie ein einfacher Kühlkörper und ein Lüfter. Der Verzicht auf Pumpengeräusche ist ein Vorteil für alle, die einen nahezu geräuschlosen PC bauen wollen, und selbst bei mittleren Drehzahlen von 1.200 U/min ist der Dark Rock Elite wirklich leise. Bei niedrigen Drehzahlen ist er kaum hörbar und so leise, wie man es außerhalb eines passiven Systems nur sein kann.
Die Aufzeichnung der Durchschnittstemperaturen offenbart eine unausweichliche Wahrheit: Der Dark Rock Elite liefert eine beeindruckende Kombination aus Kühlleistung und geringer Geräuschentwicklung. Im Vergleich mit dem Dark Rock 4 zeigt er eine unglaubliche Performance! Zudem ist er fast so kühl wie der NH-D15 chromax.black.
Durchschnittliche Temperatur I7-13700K
Spiel | Dark Rock Elite | Dark Rock 4 | NH-D15 chromax |
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Avatar: Frontiers of Pandora | 55°C | 62°C | 54°C |
EA Sports FC 24 | 49°C | 54°C | 48°C |
Squad | 57°C | 63°C | 57°C |