Am 4. Februar war es so weit: Kingdom Come Deliverance 2 (KCD2) feierte seinen Release – und der mittelalterliche Rollenspiel-Hit schlug ein wie ein Pfeil ins Ziel. Mit über 125.000 gleichzeitigen Spielern und einem beeindruckenden Metascore von 88 scheint der Nachfolger des Kultspiels alles richtig zu machen. Doch nicht jeder ist begeistert: Eine besonders harsche Kritik wirft Chefentwickler Daniel Vávra die Laune etwas über den Haufen. Aber warum eigentlich?
KCD2: Realismus pur (aber nicht für jeden)
In KCD2 übernehmen Spieler – wie schon im Vorgänger – die Rolle von Heinrich, dem sympathischen Sohn eines Schmieds, der sich in der harten Realität des mittelalterlichen Böhmens durchkämpft. Das Spiel legt enormen Wert auf Authentizität: Heinrich muss essen, schlafen, seine Waffen pflegen und jede Menge Geduld mitbringen – von der Alchemie bis zum sorgfältigen Waffenschmieden wird hier nichts übersprungen. Für viele Fans ist genau dieser Realismus der Kern dessen, was die Reihe so besonders macht. Doch für den Rezensenten Jam Walker von Gameshub wurde der Realismus zum Frustgenerator.
Sein harsches Fazit: „Tief im Inneren steckt ein faszinierender Sandkasten, aber sich durch den Berg von Dreck zu wühlen, um ihn zu schätzen, war einfach mehr, als ich die meiste Zeit ertragen konnte.“ Autsch.
Metacritic: Die Macht der Zahlen
Auf Metacritic erreichte KCD2 starke 88 Punkte – ein klarer Sprung nach vorne im Vergleich zum Vorgänger, der auf 76 Punkten steht. Doch Entwickler Daniel Vávra stört sich an genau einer der wenigen mittelmäßigen Kritiken, die das Spiel von einem möglichen Metascore von 90 trennen könnten: für viele ein Gütesiegel in der Spiele-Industrie. Die negative Bewertung von Gameshub sorgte bei Vávra für Aufregung, der in einem sarkastischen X-Post schrieb: „Mission erfüllt. Wir haben keine 90 % Metacritic-Bewertung mehr. Seid stolz auf eure exzellenten journalistischen Standards!“
Warum die Kritik für Fans wenig zählt
Trotz der emotionalen Reaktionen auf die punktuelle Kritik: Die Community hat gesprochen. Über 90 Prozent der bisherigen Steam-Bewertungen sind positiv. Fans lieben die komplexe Sandbox, die mit ihren anspruchsvollen Mechaniken ein unvergleichliches Spielerlebnis schafft. Ja, es ist aufwändig – aber genau das ist der Reiz. Kingdom Come Deliverance 2 ist kein Spiel für schnelle Erfolge, sondern ein mittendrin-Erlebnis, das deinen Geduldsfaden testet und deine Hingabe fordert.
Wieso der Preis gerechtfertigt ist
KCD2 ist in der Standardversion für 59,99 Euro erhältlich, während sich Hardcore-Fans mit der Gold Edition für 79,99 Euro austoben können. Für den Umfang des Spiels und die immense Detailtiefe erscheint das absolut fair. Ausgerüstet mit neuen Mechaniken und Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger bietet der neue Teil eine dichte Atmosphäre, die sich mit aktuellen Genre-Größen messen kann.
![Kingdom Come: Deliverance 2 - Cover](https://pixelcritics.com/wp-content/uploads/2025/01/Kingdom_Come_2_Cover.webp)
Kingdom Come Deliverance II
Du bist Heinrich von Skalitz – ein gewöhnlicher Mann, der außergewöhnliche Dinge tut – und begibst dich in einer fesselnden Geschichte von Rache, Verrat und Entdeckung auf eine epische Reise von einer bescheidenen Schmiede zum Hof des Königs, während du in dieser schönen, aber brutalen mittelalterlichen Welt nach deiner Bestimmung suchst.