Wenn du an Gaming-Peripheriegeräte denkst, ist Razer sicherlich eine der ersten Marken, die dir in den Sinn kommt – und das aus gutem Grund. Razer steht für hochwertige Produkte, innovative Technik und den unverkennbaren Style, der durch bunte RGB-Beleuchtung unterstrichen wird. Doch nicht alle Geräte der Marke schwelgen in diesem Licht-Design. Die Barracuda-Serie war bislang ein klassischer Purist, der auf lange Akkulaufzeit und solide Klangqualität setzte, RGB hin oder her. Mit dem neuen Razer Barracuda X Chroma ändert sich das: Dieses kabellose Headset bringt nun die beliebte Chroma-RGB-Farbvielfalt in die Barracuda-Familie. Ob das neue Modell damit aber nur ein leuchtendes Gimmick ist oder tatsächlich sinnvolle Upgrades bietet, habe wir für dich gründlich getestet. Mach dich bereit für eine Reise zwischen sattem Sound und flimmernden Farben.
Design – RGB-Serie mit Stil
Das Razer Barracuda X Chroma präsentiert sich auf den ersten Blick im altbekannten Barracuda-Design, das schlicht, ergonomisch und funktional gehalten ist. Doch der eigentliche Star des neuen Modells ist die RGB-Beleuchtung. Dank der neuen sechszonigen LED-Lichtringe an den Ohrmuscheln bekommt das Headset eine deutlich modernere und auffälligere Note. Endlich bringt Razer seine bewährte Chroma-Technologie in diese Modellreihe und macht es damit für RGB-Fans attraktiver. Du kannst die Beleuchtung im Farbspektrum anpassen, verschiedene Effekte durchspielen und sie sogar mit anderen Razer-Produkten synchronisieren – ein wahrer Augenschmaus für jeden Gaming-Setuptempel.
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Falls du keine Lust auf RGB hast (zum Beispiel bei Home-Office-Meetings oder um deine Nachbarn im Nachtzug nicht zu stören), kannst du die Lichter bequem über die Razer-Software oder eine dazugehörige App ausschalten. Praktisch für Situationen, in denen weniger eben mehr ist!
Die Verarbeitungsqualität ist hochwertig: Die Ohrmuscheln sind gut gepolstert und ermöglichen langanhaltenden Komfort, auch dank des Memory Foam-Materials. Trotz des etwas gestiegenen Gewichts von 285 Gramm (zum Vergleich: der Vorgänger wog nur 250 Gramm) trägt sich das Headset angenehm – selbst nach einer mehrstündigen Gaming-Session.
Audio-Qualität – Solider Sound mit individuellem EQ
Gaming-Headsets stehen oft vor dem Problem: Entweder sie konzentrieren sich voll und ganz auf den Gaming-Sound, oder sie versuchen, universell gut zu klingen – und machen Kompromisse. Das Barracuda X Chroma schafft hier eine elegante Balance.
Das Modell ist mit 40-mm-Razer-TriForce-Treibern ausgestattet, die in drei separaten Treiberteilen Höhen-, Mitten- und Bassfrequenzen akustisch voneinander trennen. Was bedeutet das für dich? Klar definierte Soundbereiche und eine Audioqualität, die nicht matschig klingt, selbst bei intensiven Spielen.
Beim Testen mit Spielen wie Call of Duty: Black Ops 6 bewies das Headset hervorragende Ortung bei Positionsklängen – man hört quasi jede Granate, die hinter einem einschlägt, und jedes leise Schleichen des Gegners aus den Seitenbereichen. Wer auf RPGs steht, fühlt sich mit dem Movie-Preset wohl, denn es schafft ein atmosphärisches Klangbild – ideal für Games wie das neue Kingdom Come Deliverance 2.
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Doch das Barracuda X Chroma ist nicht nur für Gamer gedacht. Beim Abspielen von Musik oder Filmen zeigte sich das Headset ebenfalls solide: Songs klingen warm und detailliert, und Filme profitieren von der optionalen 7.1-Surround-Unterstützung, die jedoch über die mitgelieferte Razer-Software aktiviert werden muss. Für Musik-Liebhaber ist das Music-Preset empfehlenswert, das den Klang angenehm V-förmig formt.
Das Mikrofon liefert eine gute, wenn auch nicht herausragende Leistung ab. Stimmen werden klar übertragen, und Hintergrundgeräusche werden mäßig gefiltert. Praktisch: Es ist abnehmbar, was die Mobilität des Headsets erleichtert.
Konnektivität – Eine flexible, aber kleine Einschränkung
Einer der größten Unterschiede zwischen dem Barracuda X Chroma und dem Vorgänger ist das Fehlen des klassischen 3,5-mm-Klinkensteckeranschlusses. Für einige ein kleiner Rückschritt, denn wer noch ein altes Gerät mit Klinkenstöpsel benutzt, schaut hier in die Röhre. Dafür gibt es jedoch Ersatz durch ein breites Spektrum an anderen Verbindungsarten.
Mit dem mitgelieferten HyperSpeed-Dongle (2,4 GHz) kannst du kabellos eine Verbindung zu PC, PlayStation oder Switch herstellen – latenzfrei und stabil. Abgesehen davon bietet das Headset auch Bluetooth. Das clevere SmartSwitch-Feature erlaubt es dir, mit einem Knopfdruck zwischen den beiden Verbindungsarten zu wechseln: Perfekt, wenn du gerade zockst und ein Anruf auf deinem Smartphone eingeht.
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Ein erwähnenswertes Manko ist jedoch das fehlende Multipoint-Bluetooth. Zwar kannst du zwei Geräte gleichzeitig gekoppelt haben (z. B. PC über HyperSpeed und Handy über Bluetooth), doch echtes simultanes Streaming beider Systeme ist nicht möglich. Hier hat der Hersteller Potenzial verschenkt.
Akku – Ein Gamechanger oder Lichtfresser?
Wie lange hält der Akku? Wie zu erwarten, richtet sich die Akkulaufzeit stark nach deiner Nutzung der RGB-Beleuchtung. Willst du die leuchtenden Ringe stets in Betrieb haben, reduziert sich die Spielzeit drastisch auf 30 Stunden. Entscheidest du dich für die Puristen-Variante ohne RGB, schnellt die Akkulaufzeit auf erstaunliche 70 Stunden in die Höhe! Damit schlägt das Barracuda X Chroma den Vorgänger (50 Stunden) spielend.
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Die größere Batterie bringt dir jedoch noch ein Ass im Ärmel: Die Schnellladefunktion. In nur 15 Minuten Ladezeit bekommst du bis zu 6 Stunden Spielzeit dazu – ideal, wenn die Gaming-Nacht bereits verplant ist und der Akku schlapp macht.
Preis und Verfügbarkeit – Was kostet das neue Razer-Paket?
Das Razer Barracuda X Chroma ist in zwei Farbvarianten erhältlich – klassisches Schwarz und minimalistisches Weiß, sodass du es harmonisch in dein Gaming-Setup einfügen kannst. Mit einem stolzen Preis von ca. 130 Euro liegt das Headset preislich im gehobenen Segment. Du kannst es direkt bei Razer oder bei vielen Einzelhändlern erwerben. Wenn du bereits Chroma-Enthusiast bist, könnte dich die optionale Chroma-fähige Basisstation ebenfalls interessieren, die mit weiteren 85 Euro zu Buche schlägt und die Basis deines Setups beleuchtet.
Zum Vergleich: Das Vorgängermodell, des Razer Barracuda X (ohne RGB-Beleuchtung), kostet aktuell rund 80 Euro und bietet ähnliche Features, aber eben ohne das farbenfrohe Extra. Da stellt sich die Frage: Sind die zusätzlichen 50 Euro für leuchtende LED-Ringe gerechtfertigt?