Die PlayStation-Familie wächst weiter: Sony Interactive Entertainment hat überraschend die Gründung eines brandneuen Studios unter dem PlayStation-Banner verkündet. Das auf den Namen „teamLFG“ getaufte Entwicklerteam besteht größtenteils aus Veteranen des Destiny-Entwicklers Bungie und wird von SIE-Studiochef Hermen Hulst vielsagend als „ambitioniertes Inkubationsprojekt“ bezeichnet. Was sich dahinter verbirgt, verspricht einen frischen Wind in Sonys Spieleportfolio zu bringen.
Traum-Team aus Gaming-Giganten: Von Halo bis Fortnite
Mit Sitz in Bellevue, Washington, versammelt teamLFG beeindruckende Entwicklertalente aus den USA und Kanada – viele davon arbeiten remote. Der Blick auf die Lebensläufe der Teammitglieder liest sich wie ein Who’s Who der Gaming-Branche: Erfahrene Köpfe von Blockbuster-Franchises wie Halo, League of Legends, Fortnite, Rec Room, Roblox und natürlich Destiny haben sich hier zusammengefunden. Ein Dreamteam mit enormem Potenzial, das schon jetzt für Aufsehen in der Branche sorgt.
LFG – Looking For Group: Der Name ist Programm
Der Studiomantel fiel nicht zufällig auf die Bezeichnung „teamLFG“. Wie die Entwickler selbst erklären, steht das Kürzel für das in Gaming-Kreisen wohlbekannte „Looking For Group“ – ein klares Statement zur Ausrichtung des Studios. „Wir werden von der Mission angetrieben, Spiele zu erschaffen, in denen Spieler Freundschaft, Gemeinschaft und Zugehörigkeit finden können“, verkündet das Team auf seiner Webseite.
Die Vision klingt ambitioniert: „Wir wollen, dass unsere Spieler aufgeregt sind, wenn sie sich einloggen und entdecken, dass ihre Teammitglieder bereits online abhängen. Wir wollen, dass sie vertraute Namen wiedererkennen und gegenseitig Mythen und Memes erschaffen. Wir wollen, dass sie sich gerne an diesen einen Moment erinnern, in dem sie DIESEN Spielzug hingelegt haben, der die gesamte Geschichte des Matches veränderte. Wie wir im Team sagen – dat’s da good stuff.“
Revolutionärer Entwicklungsansatz: Spieler als Co-Entwickler
Anders als bei vielen AAA-Produktionen plant teamLFG einen offeneren Entwicklungsprozess. Die Spieler sollen durch Early-Access-Testphasen und Beta-Releases aktiv in die Entstehung eingebunden werden – ein Ansatz, der bei Service-Games zunehmend an Bedeutung gewinnt, aber für PlayStation-Studios bislang eher ungewöhnlich ist. Diese transparente Herangehensweise könnte einen spannenden Kontrapunkt zu Sonys üblicherweise streng gehüteten Entwicklungsprozessen setzen.
Genremix mit Frosch-Einschlag: Was wird teamLFGs erstes Spiel?
Obwohl konkrete Details noch Mangelware sind, hat das Studio bereits einige faszinierende Hinweise zu seinem Erstlingswerk gegeben. Es soll sich um ein teambasiertes Action-Spiel handeln, das Inspiration aus überraschend vielfältigen Genres schöpft: Fighting-Games, Plattformer, Life-Sims, MOBAs und – kurios genug – „Frosch-artige Spiele“ werden als Einflüsse genannt. Was genau letzteres bedeutet, bleibt rätselhaft und feuert die Spekulationen an.
Die Spielwelt wird als „unbeschwert und humorvoll“ beschrieben und in einem „Science-Fantasy-Universum“ angesiedelt sein. „Wir sind leidenschaftlich engagiert für exzellentes, actionbasiertes Gameplay und ein herausragendes Spielgefühl von Moment zu Moment“, erklärt das Studio. „Wir werden immersive und sozial reichhaltige Multiplayer-Welten erschaffen, die von Action-Spielen angetrieben werden, welche Spieler über unzählige Stunden hinweg erlernen, spielen und meistern können.“
Wachstumsphase: teamLFG sucht Verstärkung
Aktuell befindet sich das Studio noch in der Aufbauphase. Auf der offiziellen Webseite werden zahlreiche offene Stellen ausgeschrieben – darunter Schlüsselpositionen wie Produktionsleiter, Technical Art Lead, UX/UI-Designleiter und ein leitender Gameplay-Engineer. Besonders gesucht wird auch ein „Principal Multiplayer Systems Designer“ – ein deutlicher Hinweis auf die Prioritäten des Teams.
Laut LinkedIn-Profil umfasst teamLFG derzeit zwischen 11 und 50 Mitarbeiter, eine Zahl, die mit der Konkretisierung des Debütprojekts sicherlich noch anwachsen wird. Alle Stellenangebote richten sich an US-basierte Entwickler, wobei Remote-Arbeit explizit möglich ist.
Sonys Multiplayer-Offensive nimmt Form an
Die Gründung von teamLFG fügt sich nahtlos in Sonys ausgerufene Strategie ein, stärker im Multiplayer- und Live-Service-Bereich Fuß zu fassen. Nach der Übernahme von Bungie und der kürzlichen Einstellung von Concord scheint Sony nun auf eine organischere Entwicklung zu setzen, bei der die Bungie-Expertise das Fundament bildet.
Mit dieser Neuausrichtung könnte PlayStation sein traditionelles Singleplayer-Image erweitern und in Marktsegmente vordringen, die bislang von Microsoft und Drittanbietern dominiert wurden. Ob dieser Strategiewechsel aufgeht, wird sich zeigen – doch die Gründung eines spezialisierten Studios mit so viel Branchen-Expertise ist zweifellos ein starkes Signal.