Sony kann sich über starke Konsolenverkäufe und Softwareumsätze freuen, aber eine Sache hinterlässt in der aktuellen Bilanz ein paar Schrammen: das Concord-Debakel. Das Spiel, entwickelt von Firewalk Studios, startete am 23. August exklusiv für PS5 und PC – und wurde nach nur zwei Wochen aufgrund schwacher Verkaufszahlen und negativer Spielerreaktionen komplett eingestellt. Ein herber Rückschlag, aus dem Sony lernen will.
Eine kurze Karriere für Concord
Concord landete mit Pauken und Trompeten im Regal und verschwand ebenso schnell wieder. Nach lediglich 25.000 verkauften Einheiten wurde das Spiel von der Bildfläche genommen, und Firewalk Studios musste ebenfalls die Tore schließen. Trotz ersten Optimierungsansätzen entschied sich Sony letztendlich für die komplette Streichung. Hiroki Totoki, COO und CFO bei Sony, reflektierte über das Scheitern und was es für die Zukunft bedeutet.
Fehlende Tests und Organisationsbarrieren
In einer Fragerunde sprach Totoki darüber, wie Sony bei neuen IPs wie Concord vorgehen könnte. Er erwähnte, dass mehr „Tore“ für Qualitätskontrollen und Nutzerfeedback früher im Entwicklungsprozess hätten angesetzt werden müssen. Auch organisatorisch sei man zu stark „abgeschottet“ – die verschiedenen Entwicklungs- und Vertriebsabteilungen könnten zukünftig besser Hand in Hand arbeiten.
Die Lehren aus Concord und die Hoffnung auf Helldivers 2
Sony zieht aus Concord und dem Erfolg von Helldivers 2 gleichermaßen seine Lehren. Sadahiko Hayakawa, Sonys Senior-VP für Finanzen, erklärte, dass die Erkenntnisse aus beiden Titeln übergreifend in die Studioarbeit einfließen werden – von der Verwaltung des Entwicklungsprozesses bis hin zu erweiterten Inhalten und Skalierungsmöglichkeiten. Hayakawa betonte, dass zukünftige Titel so strategisch optimiert werden sollen.
Eine neue Strategie: Ein Mix aus Single-Player- und Live-Service-Titeln
Sony möchte seine Stärken im Single-Player-Segment nutzen, aber gleichzeitig auch auf riskantere Live-Service-Spiele setzen. Diese sollen die Plattform in den nächsten Jahren ergänzen und für Wachstum sorgen. Ab 2025 wird jährlich ein großes Single-Player-Spiel erscheinen, beginnend mit Ghost of Yōtei. Weitere Live-Service-Titel wie Bungies Marathon und Fairgame$ von Haven Studios sind bereits in der Pipeline. Die Sony-Strategie lautet: Ein starkes Portfolio aufbauen und dabei Risiken und Innovationen gleichermaßen annehmen.