TwoPoint Museum macht uns mit einer gehörigen Portion Humor zum Kurator von Museen in denen allerlei Kuriositäten von den prähistorischen Zeiten bis zur Raumfahrt zu sehen sind. Ob das auch wirklich Spaß macht ein Museum zu Bauen und mit Schaustücken zu füllen klären wir in unserem Review.
Dinosaurus Ex
Wie es sich gehört, fängt mal alles von vorne an … nämlich prähistorisch, mit Dino-Skeletten und allem möglichen skurrilen Stein- und Eiszeit-Artefakten. Wobei das nicht ganz stimmt, zuerst gibt es die von den TwoPoint Spielen gewohnte Einführung, die uns Schritt für Schritt erklärt, wo die Exponate herkommen und wie wir das ganze präsentieren, damit die spendenfreudigen Besucher unsere Sparbüchse füllen. Das ist wirklich gut gelungen und so finden auch Neulinge der Serie perfekt ins Spiel. Auch die im Laufe des Spiels neu entdeckten Exponate werden mit ihren Besonderheiten erklärt, damit es keine bösen Überraschungen gibt.

Aber unsere Ausstellungsstücke können wir nicht einfach so kaufen wie Einrichtungsgegenstände, sondern müssen unsere Mitarbeiter in entsprechenden Trupps auf Expedition schicken, in der Hoffnung, dass diese mit einem ansehnlichen Schmuckstück im Gepäck zurückkehren. Das ist ein origineller Beschaffungsprozess bei dem oft Augenmaß gefordert ist, um nicht sein ganzes Kapital mit Ausflügen zu verprassen die nur Gegenstände geringen Werts liefern.
Jedes Ausstellungsstück hat einen Begeisterungs-Wert, der quasi die Wirkung auf das Publikum allgemein darstellt. Zudem gibt es noch einen Wissens- und Dekorationseffekt, die das Erlebnis der Besucher abrundet. Diese Werte lassen sich mit gestalterischen Elementen, zusätzlichen Objekten und Forschung weiter erhöhen und höherwertige Exponate können mit speziellen Vorteil-Slots aufwerten lassen.
Evolution
Spätestens ab dem Zeitpunkt wo es darum geht, welche Fische sich untereinander im Aquarium miteinander vertragen, welche Temperatur und Luftfeuchtigkeit die fleischfressende Pflanze braucht oder welche Vorlieben die “Poltergäste” haben, merkt man schon das sich hier ein genauer Blick lohnt.
Wenn dann noch Vandalen und Diebe auf den Plan treten, ist ein wachsames Auge gefragt, da die Herrschaften nicht immer die Vordertür benutzen. Und wenn das Exponat dann mal weg ist, muss wieder Ersatz per Expedition beschafft werden.

Bei all dem ganzen Sicherheits-Themen kann man sich schon mal verzetteln. Wie gut, dass die Funktion für die Zonen-Einteilung dabei hilft, dass die Sicherheitskräfte auch hauptsächlich in den kritischen Bereichen wachsam sind.
Aller Herren Länder
Insgesamt dürfen wir 5 Museumsstandorte bearbeiten und ebenso in 5 Regionen nach Ausstellungsstücken suchen. Für 6 Ausstellungstehmen sind über 200 Stück zu entdecken. Die Suche kann übergreifend in allen Regionen beliebig erfolgen, so kann auch im Marine Museum ein Botanik-Exponat stehen oder ein Alien-Artefakt im Museum für Übernatürliches. Je erfolgreicher das Museum läuft und je mehr Level man erreicht, desto größer darf ausgebaut werden. 3 Museen mit speziellen Szenarien sorgen zwischendurch für Knobelspaß und können auch als Testgelände für verschiedene Ideen verwendet werden, eie zB Marketingkampagnen und Verbrechensbekämpfung.
Exponate die aus mehreren Teilen bestehen oder die einen Bonusgegenstand aus einer anderen Region für erhöhte Wirksamkeit brauchen fördern hier den Jäger & Sammler in jedem Museums-Baumeister.
Die Vorgänger der Serien waren bei 3 Sternen je Standort ausgereizt. In Two Point Museum darf der Museums-Level nach Belieben weiter gesteigert werden. In diese Wertung fließt nicht nur die Anzahl und Zufriedenheit der Besucher ein, sondern vieles weitere wie zB. Ausbildung der Mitarbeiter.
Individuell mit großem “I”
In Two Point Museum gibt es wesentlich mehr Freiheiten bei der Gestaltung als bei den Vorgängern. Das Gebäude kann bis auf die Grenzen des Grundstücks erweitert oder mittendrin geteilt werden, manche Exponate stehen überhaupt im Freien. Sogar für die Pflasterung der Gehwege kann ausgewählt werden.
Im Gebäudeinneren warten jede Menge Dekorationsobjekte, Türen, Fenster, Fußböden und Wandfarben darauf, zu einem ansprechenden Mix vereint zu werden. Da die Dekorationsobjekte nicht nur auf den Gesamteindruck, sondern auch auf die Exponate wirken, verleiht das dem Gameplay noch mehr Tiefe.
Technik Check, 1, 2 ,3
Das Spiel läuft auf der Unity Engine und ist somit auf mehreren Plattformen erhältlich. Wir haben auf dem PC gespielt und waren mit der Performance mehr als zufrieden. Steam listet das Spiel auch als spielbar auf dem SteamDeck, wobei hier die vielen Texte und Menüs schon schwer lesbar sind. Schwerwiegende Bugs sind uns am PC keine untergekommen, ab und zu hapert es ein bisschen beim Pathfinding mancher Figuren oder bei den Museums-Touren, besonders wenn man ein Exponat umstellt oder generell wenig Platz hat.

Grafik wie Musik sind sehr stimmig gestaltet, aber nach ein paar Spielstunden sind auch die gelegentlichen Radio-Gags nicht mehr die frischesten. Die Museums-Durchsagen geben hinweise auf besondere Vorkommnisse und sind als akustische Zwischenwarnungen ganz nützlich.