Während Seagate bereits mit ersten HAMR-Festplatten (Heat-Assisted Magnetic Recording) auf dem Markt ist, plant Western Digital einen etwas gemächlicheren Start in die Zukunft der HDD-Technik. Im Rahmen des Investor Day hat Western Digitals designierter CEO Irving Tan eine spannende Roadmap präsentiert: Bis Ende 2026 sollen die ersten HAMR-Laufwerke mit 36 TB auf den Markt kommen, größere Stückzahlen sind jedoch erst ab 2027 geplant. Die aktuelle Technologie, ePMR (Energy-Assisted Perpendicular Magnetic Recording), wird dann endgültig auslaufen.
Warum dauert HAMR bei Western Digital so lange?
Die kurze Antwort: Es geht um den perfekten Zeitpunkt. Während Seagate bereits gepunktet hat, macht Western Digital klar, dass HAMR noch nicht vollständig marktreif sei – zumindest nicht in dem Maßstab, der für eine wirtschaftliche Produktion nötig ist. Das Unternehmen könnte jetzt schon 40-TB-Festplatten produzieren, doch laut CEO Tan ist die Fertigung noch nicht effizient genug. Ziel sei es, mindestens eine Million Einheiten pro Quartal auszuliefern – und bis dahin sei schlicht noch viel zu tun.
Die ersten Modelle: Was uns erwartet
Ende 2026 sollen Western Digitals erste HAMR-HDDs mit 36 TB Kapazität und konventioneller Magnetaufzeichnung (CMR) erscheinen. Auf Basis der UltraSMR-Technik, bei der Datenspuren überlappen, könnten sogar bis zu 44 TB möglich werden. Damit würde Western Digital in direkter Konkurrenz zu Seagate-Geräten stehen, die aktuell mit 30 bis 36 TB angeboten werden. Interessant bleibt, wie schnell die Technik dann in den Massenmarkt übergehen kann.
Seagate vs. Western Digital: Wer hat die Nase vorn?
Seagate war zwar schneller, es bleibt aber ein Rätsel, wie viele HAMR-Laufwerke tatsächlich verkauft wurden. Kleinstserien dominieren weiterhin den Markt, und Western Digital könnte hier durch seine Strategie mehr Stabilität und Skalierung bieten, sobald die Technik verfügbar ist. Beide Marken setzen auf ähnliche Kapazitätsziele, doch Western Digital betont: Tempo ist nicht alles – Qualität zählt genauso.