Die Call Of Duty MW Reihe wird seit dem Release des ersten Teils, als eines der erfolgreichsten Shooter angesehen. Mit dem dritten Teil wollen die Entwickler diese Serie in das neue Zeitalter bringen und eine neue Ära im Shooter Sektor einleiten. Die Grafik ist über jeden Zweifel erhaben und das rasante actionlastige Gameplay punktet in jeder Hinsicht, aber leider ist nicht alles Gold was glänzt.
Ein holpriger Start
Als es hieß ich solle den neuen Teil von COD: MW3 testen, war ich sofort dafür und habe mich schon darauf gefreut, mit bekannten Gesichtern wie Price, den Singleplayer zu spielen. Leider war der erste Start nicht so schön wie erhofft. Gleich zu Beginn, hat sich gleich einmal ein Pop-up-Fenster geöffnet, dass es ein Update gibt, wobei Battle.net dies eigentlich schon heruntergeladen hat. Nun gut, das Game neu gestartet und siehe da, ich bekomme dieselbe Meldung nochmals.
Es hat gut 3–4 Versuche gedauert, bis ich das Spiel wirklich gestartet habe. Im Laufe meines Tests ist mir dies in unregelmäßigen Abständen und egal ob es ein Update tatsächlich gegeben hat oder nicht des Öfteren passiert. Ich schätze einmal stark, dass es hierfür sehr bald ein Bugfix geben wird, etwas nervig ist es trotzdem. Um nicht gleich nur mit Kritik anzufangen, muss ich zugeben, dass mir beim Singleplayer selbst sonst keine störenden Bugs aufgefallen sind, was für einen Shooter, der zu den erfolgreichsten aller Zeiten zählt, ein sehr guter Anfang ist!
Singleplayer
Gleich nach Start des Singleplayers und der ersten Cutszene, war ich schon sehr gespannt auf das Gameplay in Verbindung mit den angepriesenen Open Combat Missionen. Leider ist die erste Cutszene, sowie die erste Mission tatsächlich das Highlight der Singleplayerkampagne. Wie es bei dem Vorgänger der Fall war, hatte ich mich auf eine 7-8 stündige Kampagne eingestellt, mit knalligen Explosionen und Blockbuster reifer Inszenierung, MW3 enttäuscht hier auf ganzer Linie.
Der Singleplayer hat zwar seine Momente erreicht, aber nicht das Niveau, welches man sich von einem Singleplayer von MW denken würde. Nebenbei fällt die Spielzeit mit 4–5 Stunden viel zu kurz aus und die Story wirkt, als wäre sie notdürftig erschaffen worden, um der MW Serie einfach noch einen Teil hinzuzufügen. Mich konnte die Kampagne jedenfalls nicht so fesseln wie bei den zwei Vorgängern.
Wo erstmals noch vor Release die Rede von diesen Open Combat Missionen war, hörte es sich nicht viel anders an, als klein begehbare Areale, wo man mehr oder weniger seinen eigenen Spielstil folgen kann und den vorgegebenen Missionen folgt. So wie man es von vielen anderen Sandbox Games genauso kennt. Meine Vermutung war hier auch nicht falsch, denn hinter den revolutionären Open Combat Missionen verbirgt sich nämlich nichts anderes, als ein Konstrukt langweiliger Sandbox Missionen. Was daran jetzt wirklich bahnbrechend ist, erschließt sich mir nicht wirklich.
Wie man die einzelnen Missionen jetzt spielt, bleibt dabei jeden selber überlassen. Entweder schießt ihr euch, wie ein fast unbesiegbarer Einzelkämpfer durch die kleinen Areale einfach durch oder ihr versucht unentdeckt zu bleiben. Story technisch, macht es jedenfalls keinen Unterschied, der einzige wirklich spürbare Unterschied, entwickelt sich in der Spielzeit, denn wenn ihr versucht die meisten Missionen unentdeckt zu bleiben, wird diese künstlich in die Länge gezogen.
Es gibt aber nicht nur Schlechtes über den Singleplayer zu berichten, denn das Gameplay wurde zu MW2 verfeinert und es macht einfach höllisch viel Spaß den Gegner mit einer unendlichen Anzahl an verschiedenen Waffen richtig einzuheizen. Die FPS- Mechaniken selbst sind wirklich gelungen und machen COD typisch verdammt viel Spaß, nebenbei sind die Cutscenes verdammt gut gemacht und waren in der kurzen Spielzeit sozusagen meine Highlights!
Operation Deadbolt
Der Zombie Modus von MW3 ist im Prinzip nur noch ein DMZ mit Zombies und erinnert nicht mehr wirklich an den von alten Tagen. Im Koop macht der Modus für eine bestimmte Zeit trotzdem richtig Laune. Schnell stellt sich aber ein immer wiederkehrendes Muster ein, welches den Spielspaß schnell trübt und der Modus eigentlich nur noch für das Hochleveln von euren Waffen dienen wird. Die vielen verschiedenen Aufgaben, die es dabei zu erfüllen gilt, machen das monotone Spielgefühl nicht wirklich besser. Es rennt alles immer nach Schema F ab, erfüllt eure Aufgaben bevor euch die Zombiehorden überrennen oder ein Timer von 45 Minuten abgelaufen ist und flüchtet.
Mit der Vorlage des alten Zombiemodus, hätte man hier viel mehr herausholen können, um diesen Modus auf die nächste Ebene zu heben. Leider hat es das Entwicklerteam aber gelinde gesagt eher verschlimmbessert. Warum man sich bei der Entwicklung dafür entschieden hat den Zombiemodus in einen ich sage einmal „simplen Sandbox Modus“ umzuarbeiten und viele der spaßigen Mechaniken des alt bekannten einfach zu entfernen, entzieht sich meinem Verständnis und ist nicht nachvollziehbar.
Trotzdem möchte ich auch bei diesem Punkt wieder die gelungenen integrierten FPS-Mechaniken loben, welche einfach ein extrem gut funktionieres Gunplay mitbringen und für ein knackiges, direktes Aim sorgen. Die Grafik, visuellen Effekte, der Sound sowie eine schnelle Bildrate ohne Einbrüche bringen dann das Übrige mit, um trotz meiner Kritik in diesen Modus mit Freude über mehrere Stunden Spaß zu haben!
Der Multiplayer
Das Herzstück eines COD Spiels ist heutzutage der Multiplayer und ein bombastisch in Szene gesetzter Singleplayer mit Blockbuster reifer Inszenierung eigentlich nur eine nette Begleiterscheinung. Da mich der Singleplayer, als auch der Zombiemodus nicht wirklich zu 100 % überzeugen konnten und an die der älteren Teile nicht herankommen, war ich schon sehr gespannt auf den Multiplayer. Abgesehen von einigen Bugs, kann dieser in vollsten Umfang überzeugen und braucht sich in keinster Weise zu verstecken. Der Multiplayer macht auch wie in MW2 richtig Spaß und man kann sich für Stunden in spaßigen PvP Kämpfen verlieren.
Die meisten Maps sind nicht neu und kennt man aus MW2, was den Spielspaß aber nicht abbricht. Im Gegenteil. Ich finde, dass die grafisch überarbeiteten Schauplätze sogar ein Pluspunkt von MW3 sind, denn so kommen einem viele der Schauplätze und auch Waffen gleich bekannt vor. Ohne viel Umschweife, der Multiplayer von MW3 macht einfach, mit den vielen integrierten Waffen, Spaß wie eh und je. Wobei ich mir hier einen direkten Vergleich zu MW2 spare, denn die Neuerungen halten sich sehr in Grenzen. Im Grunde spielt es sich wie ein verbessertes MW2 und genau das, soll ein neuer Teil einer Spieleserie ja auch tun. Somit versuche ich erst gar nicht irgendwelche schlechten Seiten des Multiplayers von MW3 ins Rampenlicht zu rücken. Ja klar perfekt ist dieser nicht aber er macht Spaß und erlaubt sich zu den direkten Vorgänger kaum Fehler.
Bugs sind im Multiplayer zwar noch einige vorhanden, allerdings keine gravierenden wie Spielabstürze oder dergleichen. Somit habe ich den Punkt Bugs absichtlich weggelassen, da die meisten in absehbarer Zeit mit Sicherheit behoben werden. Abschließend zum Multiplayer bleibt eigentlich nur noch zu sagen, dass dieser der spaßigste und beste Modus im ganzen Spiel ist.
Grafik & Sound
Die Grafik von MW3 liegt auf einem sehr hohen Niveau und kann sich wirklich sehen lassen. Die Cutscenes sind mitunter meine persönlichen Highlights und ich habe jede einzelne genossen. Die Synchronisation ist ausgezeichnet und die Soundkulisse bombastisch. Hier haben sich die Entwickler tatsächlich nichts nehmen lassen und fahren hohe Geschütze auf!
Was die Anforderungen betrifft, sollte man neustes Equipment besitzen, um das Game in höchsten Einstellungen und schnellen FPS reibungslos spielen zu können. Mit minimalen Grafikeinstellungen und auf 1080p, lässt sich MW3 aber auch mit stabilen 80–100 Frames auf einer 1080/1080 ti flüssig spielen.