In nur zwei Monaten ist es so weit: Mit Clair Obscur: Expedition 33 erscheint am 24. April 2025 eines der am heißesten erwarteten RPGs des Jahres. Entwickelt vom französischen Studio Sandfall Games, setzt das Spiel auf die leistungsstarke Unreal Engine 5, die für atemberaubende Grafiken und Realismus sorgt, gleichzeitig aber große Herausforderungen stellt.
Was viele nicht wissen: Der Wechsel von Unreal Engine 4 auf UE5 war für das Team bahnbrechend, doch auch ein Balanceakt. Ob die neue Technologie mehr Fluch oder Segen ist, verraten die Entwickler in spannenden Einblicken.
Ein Game-Changer: Die Vorteile der Unreal Engine 5
Laut Tom Guillermin, CTO und Mitgründer von Sandfall Games, war der Wechsel zu Unreal Engine 5 ein absoluter Wendepunkt. Die neuen Tools setzen Maßstäbe.
Lumen sorgt für dynamische Beleuchtung, die Welten beeindruckend realistisch wirken lässt, insbesondere unter wechselnden Lichtverhältnissen. Nanite ermöglicht hochauflösende Geometrie mit einer Detailtiefe, die manuell schlicht nicht erreichbar wäre. Die Metahuman-Technologie bringt fotorealistische Charaktere mit minimalem Aufwand direkt auf den Bildschirm. Gegner, Verbündete oder NPCs? Alles sieht aus wie aus Fleisch und Blut.
Die Unreal Engine 5 bietet also auch für kleinere Studios wie Sandfall Games Werkzeuge, die mit den schwergewichtigen AAA-Titeln mithalten können.
Hürden und Fallstricke: Nicht alles lief glatt
Wäre es so einfach, würde jeder Entwickler auf UE5 umsteigen, oder? Laut Nicholas Maxson-Francombe, Sandfalls Art Director, war der Wechsel ein zweischneidiges Schwert. Viele UE4-Plugins funktionierten plötzlich nicht mehr, was komplett neue Ansätze erforderte. Eine Anekdote aus dem Team:
„Unsere Höhlen sahen nach dem Wechsel schlichtweg zu dunkel aus. Filter und Lichtsysteme funktionierten nicht mehr.“
Die Umstellungen verschlangen Entwicklungszeit und kreativen Aufwand. Glücklicherweise unterstützte Epic Games, der Vater der Unreal Engine, das Team mit monatlichen Assets-Paketen und praktischer Dokumentation – ein Vorteil, den nicht viele haben.
Der Balanceakt zwischen Qualität und Umfang
Die Unreal Engine 5 hat natürlich ihre Tücken. Wie Guillermin betont, bringt die Engine hohe Spielererwartungen mit sich, die schwierig zu erfüllen sind. Spieler denken oft, UE5-basierte Spiele müssten überall AAA-Qualität liefern – von Grafik über Story bis hin zum Umfang.
Deshalb entschied sich das Team bei Clair Obscur für einen Kompromiss: 30 Stunden Spielzeit, die das Beste aus der Engine holen. Keine übertriebene Größe, sondern ein gezieltes Design. Denn wie Maxson-Francombe selbst meint: „Jeder Effekt muss der Vision des Spiels dienen, nicht bloß der Technik.“