Geräuschunterdrückung für unterwegs zu einem erschwinglichen Preis wird immer mehr zur Realität. Es gab einen Boom bei preiswerten ANC True Wireless-Kopfhörern, und der gleiche Aufschwung beginnt nun auch für geräuschunterdrückende Over-Ears zu gelten. Mit dem Zen Hybrid SXFI möchte Creative nun am Markt mitmischen und schafft es dabei, einen satten Sound in ein schickes Gehäuse zu packen und das zu einem Preis für gerade einmal knapp 100€.
Das Design
Das Zen Hybrid ist in Schwarz oder Weiß erhältlich (mit auffälligen goldenen Designelementen) und besteht überwiegend aus Kunststoff. Die Verarbeitungsqualität fühlt sich hochwertig an, und das Kunststoffgehäuse sorgt für ein Gewicht von 271 g. Das ist keine Überraschung, denn das Zen Hybrid ist ein ziemlich kompaktes Gerät, für meinen Geschmack etwas zu klein, sodass der Raum bei den Ohrmuscheln nicht groß genug ist, um meine Ohren vollständig zu umschließen. Das ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber durch die hochwertige Polsterung kommt es auch nach einigen Stunden zu keine nervenden Druckpunkte.
Alle physischen Tasten befinden sich an der rechten Hörmuschel, aber die Platzierung ist nicht optimal. Die Lautstärketasten (die auch zum Überspringen von Titeln dienen, wenn man sie gedrückt hält) und die Einschalttaste (die auch zur Wiedergabe dient) sind leicht zu finden, aber man muss immer nach der ANC-Taste auf der Vorderseite suchen.
Ein USB-C-Anschluss (zum Aufladen) und eine 3,5-mm-Buchse (für kabelgebundenes Hören) sind vorhanden. Für den Transport kann das Zen Hybrid flach hingelegt oder zusammengeklappt und in der mitgelieferten Tasche verstaut werden.
Features
Das Zen Hybrid ist mit adaptivem Hybrid-ANC, also Active Noise Cancelling, und einem Umgebungsmodus ausgestattet, der es euch ermöglicht, sich entweder in eure Musik zu vertiefen oder eure Umgebung wahrzunehmen. Der Low-Latency-Modus sorgt dafür, dass der Sound synchron bleibt. Das Zen Hybrid kann zwar nicht so viele Geräusche wie z. B. das Bose QuietComfort 45 unterdrücken, aber die Leistung ist durchaus beeindruckend: Es blendet Umgebungsgeräusche aus, dämpft Stimmen, dämpft die Motorgeräusche von Fahrzeugen oder das Rauschen des Windes.
Auch die kabellose Leistung ist solide. Egal bei welchem Anwendungsfall oder Situation, während des gesamten Testzeitraums gab es keinerlei Verbindungsabbrüche oder irgendwelche Latenzprobleme. Die Multipoint-Konnektivität ermöglicht zudem das nahtlose Wechseln zwischen zwei Bluetooth-Geräten. Wer auf Kabeln steht, hat natürlich die Möglichkeit, das Zen Hybrid per 3,5mm mit dem Gerät seiner Wahl zu verbinden.
Weniger gut ist dafür die Gesprächsqualität. Das soll jetzt nicht heißen, dass sie schlecht ist, aber es gibt ein paar Dinge die etwas stören. Teils werden Geräusche übertragen, teils werden sie zu stark (inklusive Stimme) abgeschwächt. Für den täglichen Gebrauch und für Gaming Sessions reicht das aber auf jeden Fall.
Creative gibt an, dass eine einzige Akkuladung 70 Stunden hält, aber das gilt nur für „moderate“ Lautstärke. Hat man das Zen Hybrid durchgehend auf voller Lautstärke reduziert sich diese Laufzeit.
Klarer Klang, wenig Bass
Dafür bekannt, die weitläufige Klangbühne eines High-End-Mehrkanal-Surroundsystems nachzubilden, bereichert Super X-Fi nun auch das Creative Zen Hybrid SXFI Hörerlebnis mit räumlichem Audio. Mit aktiviertem Super X-Fi überwinden Nutzer die Grenzen des traditionellen Stereoklangs und tauchen in eine dreidimensionale Audiowelt voll gesteigertem Realismus und Tiefe ein. Ob es sich um das dröhnende Grollen einer Kinoexplosion, das leise Rascheln von Blättern in einem Wald oder die präzise Positionierung von Schritten in einem Spiel handelt – Super X-Fi liefert unvergleichliche räumliche Genauigkeit und Tiefe, sodass Benutzer sich wirklich mittendrin im Geschehen fühlen.
Wer meinen Test über das SXFI Gamer gelesen hat, weiß, dass ich ein Fan von dieser Technologie bin! Dieses SXFI typische Klangerlebnis findet man auch beim Zen Hybrid wieder, wenn auch mit einigen Abstrichen! Bei Standard-Hörlautstärke ist das Creative Zen Hybrid zweifellos leise. Es braucht einen Lautstärkeschub, um optimal zu klingen – zumindest bis etwa 80 % oder so – aber selbst bei dieser Lautstärke gibt es einen Bereich, mit dem das Zen Hybrid zu kämpfen hat, und das ist der Bass. Creative würde (zu Recht) argumentieren, dass die Kopfhörer so abgestimmt wurden, dass sie Präzision vermitteln, aber das sollte nicht auf Kosten einer größeren Basspräsenz gehen.
Abgesehen von den lauwarmen Bässen wird der Rest des Frequenzbereichs mit einem guten Maß an Klarheit und Detailreichtum behandelt. Der vokale Teil des Mitteltonbereichs wird priorisiert und klar wiedergegeben, Instrumente sind solide definiert und werden mit vielen Details versehen.
Die Klangbühne wird größer, wenn die Lautstärke erhöht wird, und das beschriebene Stereobild ist in seiner Organisation gut. Eine weitere Bemerkung ist, dass die Geräuschunterdrückung den Kopfhörer ein wenig anders klingen lässt: etwas dünner, ein bisschen mehr Definition und etwas größer. Es ist kein großer Unterschied, aber manche mögen es vorziehen, die Geräuschunterdrückung immer eingeschaltet zu haben.