Nintendo ist wieder auf den Barrikaden – diesmal gegen einen kleinen Streamer aus Colorado, der es gewagt hat, nicht nur Raubkopien zu streamen, sondern auch noch zu behaupten, er könne es „den ganzen Tag machen“. Jesse Keighin, Betreiber des Kanals „Every Game Guru“, hat sich in einem rechtlichen Katz-und-Maus-Spiel mit dem japanischen Gaming-Riesen wiederholt über die Grenzen des Urheberrechts hinwegbewegt und wird nun mit einer Klage überzogen.
Raubkopien vor dem offiziellen Release
Keighin hat es anscheinend zu seiner Spezialität gemacht, Switch-Spiele schon vor ihrem offiziellen Veröffentlichungstermin zu streamen. Ob „Mario und Luigi: Brothership“ oder „The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom“ – die Liste der Spiele, die er illegal verbreitete, wächst. Nintendo konnte durch umfangreiche Ermittlungen nachweisen, dass Keighin in mehr als 50 Fällen auf seiner Plattform illegal verbreitete Inhalte hochgeladen hat. Dabei war der Skandal sogar so groß, dass Nintendo bereits „Dutzende“ von Urheberrechts-Beschwerden gegen den Streamer eingereicht hatte – ohne Erfolg.
Der Frechdachs unter den Streamern
Keighin schien sich von den Warnungen und rechtlichen Schritten Nintendos nicht beeindrucken zu lassen. Ganz im Gegenteil: Er schickte sogar provokante E-Mails an das Unternehmen und verkündete, er habe „tausend Burner-Kanäle“ und könne das „den ganzen Tag machen“. Natürlich macht das Ganze noch mehr Spaß, wenn man weiß, dass er auf seinen Streams sogar weiterhin Einnahmen generierte, indem er Links zu Switch-Emulatoren und Piraten-Software verbreitete. Und als Nintendo schließlich seinen YouTube-Kanal mit rund 1.700 Abonnenten löschen ließ, nahm er das Ganze zum Anlass, in seinen Streams einen CashApp-Link zu platzieren. Tja, der Wille, mit illegalen Inhalten Geld zu verdienen, war ungebrochen.
Nintendo verlangt Millionen
Für Nintendo ist das eine klare Verletzung des Urheberrechts, und das Unternehmen schlägt zurück. Die Klage verlangt eine Entschädigung von 150.000 Dollar pro Verstoß. Angesichts der Zahl von über 50 illegalen Streams würde Keighin bei einer Verurteilung ein Schadensersatz von mehr als 7,5 Millionen Dollar drohen. Da fragt man sich: Ist das die größte Strafe, die Nintendo je gefordert hat, oder könnte es noch höher kommen?
Lasst uns in den Kommentaren wissen, was ihr von der ganzen Sache haltet: Sollte Nintendo weiterhin so rigoros gegen illegale Streams vorgehen oder ist es vielleicht zu viel des Guten?