Mario, der Klempner, der eigentlich nie klempnert hat ein neues altes Abenteuer auf der Swtich zu bestreiten, denn Paper Mario: Die Legende vom Äonentor, ist eigentlich der zweite Teil der beliebten Rollen-Spiel Reihe rund um den pilzsüchtigen Italiener und feiert dieses Jahr bereits das 20. Jubiläum. Nun legt Nintendo den Gamecube-Titel als gelungenes Remake neu auf und verkürzt so hoffentlich die Zeit bis zum offiziellen Nachfolger des 2020 erschienenen Paper Mario: The Origami King!
Sinnvolles, schönes Remake
Nintendo hat für dieses Jahr kein großes neues Spiel aus dem eigenen Hause angekündigt – Pikmin, Splatoon, Super Mario Wonder und Zelda bekamen ja kürzlich erst neue Teile spendiert. Eventuell brodelt da ja mehr in der Switch-2 Küche. Doch das wird sich erst zeigen. Das Remake erscheint aber schon sinnvoll, wenn man bedenkt, dass für die aktuelle Konsolen-Generation wohl nichts mehr Großes zu erwarten ist und die Gamecube-Version nie irgendwo anders neu aufgelegt wurde und eben nur auf dem Würfel spielbar ist.
Und so erstrahlt das Spiel optisch in neuem, schönerem Glanz, kommt an die liebevoll gestaltete Welt von The Origami King trotzdem nicht ran. Aber alles läuft flüssig, das Spiel spielt sich wie früher und wurde an wichtigen Stellen dezent modernisiert. Ein paar kleinere Kritikpunkte wurden aber ebenso mitgenommen, aber dazu später mehr.
Mario auf abwegen
Natürlich wurde einmal mehr Peach entführt, doch bald erfährt Mario via Mail, dass es ihr gar nicht so schlecht geht. Noch dazu soll Mario das legendäre Äonentor, das unter der Hub-Stadt Rohlingen liegt, finden. Aber danach trachten diverse Bösweichte, die sogar Bowser erzürnen, denn nur er darf natürlich die Prinzessin entführen. Das Äonentor kann aber nur geöffnet werden, wenn man sieben Sternsplitter sammelt und die werden mehr oder weniger von Endbossen bewacht. So macht sich Mario dank der Hilfe von diversen Gumbas auf den Weg und findet immer neue Begleiter, die ihn auf der Suche und auch im Kampf unterstützen.
Super Final Mario Fantasy
Einst arbeitete Nintendo schon in den 90ern an einem Mario RPG, das durchaus erfolgreich und beliebt war und so ist auch Paper Mario vorrangig als RPG-Serie zu sehen. Der Kampf läuft demnach ähnlich wie bei älteren Final Fantasy Teilen ab. Mario und ein vorher ausgewählter Begleiter stürzen sich in einen instanzierten Kampf gegen mehrere Kontrahenten. Dabei wird reihum angegriffen, Spezialattacken und Items verwendet. Die Reihenfolge bzw. Aufstellung kann ebenso getauscht werden, wie der aktive Partner. Fallen die Lebenspunkte von Mario auf 0 ist die Runde vorbei.
Das interessante dabei ist, dass die Kämpfe immer auf einer Bühne vor Publikum stattfinden. So kann das Publikum eingreifen und je besser man kämpft, umso mehr Starpower bekommt man für mächtige Spezial-Attacken, die teilweise auch für Heilung sorgen. Aber das Publikum kann auch mal so eingreifen, indem es Steine auf unsere Helden wirft, was aber durch einen beherzten Schlag unterbunden werden kann. Sogar Lebenspunkte spendieren uns manchmal begeisterte Fans oder sabotieren den Kampf indem Dekoration bzw. Kulisse umgeworfen werden. Letzteres kann bei den Hammerattacken von Mario aber auch so passieren. Da man bei jedem Angriff und auch bei jedem Gegenangriff per Tastendruck oder Quickt-Time Event eingreifen sollte, sind die Kämpfe recht dynamisch und machen auch nach einigen Stunden noch Spaß. Vor allem, da jeder Begleiter auch neue Taktiken und Fähigkeiten mitbringt, die uns aber auch außerhalb der Kämpfe von Vorteil sein können.
Die Schadensanzahl bleibt aber wie auch die Anzahl an Attacken relativ überschaubar, denn bei einem LVL-Up kann Mario entscheiden, ob er mehr Blumen-Punkte für Spezial-Attacken, mehr Lebenspunkte oder mehr Slots für die wertvollen Insignien will. Letztere ermöglichen neue oder verbesserte Attacken sowie Status-Werte. Seine Gefährten können hingegen nur über einen Händler mit einer bestimmten Währung verbessert werden.
Erkunden, Hüpfen, Plaudern
Der Rest des Spiels besteht vorrangig aus kleineren Hüpfpassagen, wobei diese ziemlich überschaubar sind aufgrund von Marios eingeschränktem Hüpfvermögen in der Paper-Serie, viel Geplauder und erkunden der Welt. Diese ist zwar relativ linear aufgebaut, aufgrund von Marios Papier-Fähigkeiten und der Möglichkeit mit dem Hammer überall drauf zu klopfen, auch voller Geheimnisse und praktischen Items. So ist man gewillt auf alles und jeden mit dem Hammer einzuschlagen, aber auch zu erproben, wo man dann mit den genannten Skills noch hin kann um weitere Geheimnisse zu entdecken.
Zudem passieren immer wieder lustige Events. Statt eines erwarteten Bosskampfs befindet sich Mario plötzlich in einer Art Wer wird Millionär Quiz, aber mehr möchte ich hier nicht spoilern, da das humorige und kunterbunte Spiel da noch einige Überraschungen zu bieten hat, auch was die gelungenen Bosskämpfe betrifft.