Mittlerweile ist es über sechs Jahre her, dass Nintendo ein neues Super Mario veröffentlichte, denn so alt ist Odyssey schon wieder, was die 2D Marios betrifft dann muss man noch weiter zurücksehen, sofern man die ganzen Remakes und Remaster der Wii U Spiele ignoriert. New Super Mario Bros. U erschein nämlich bereits 2014. Dessen indirekter Nachfolger hört auf den Namen Super Mario Bros. Wonder und da kann man sich schon über so einiges wundern.
Von Pilzen und Blumen
Zunächst mal überrascht es, oder schockiert es so manch Fan, dass Bowser mal ausnahmsweise nicht Prinzessin Peach aus dem Pilz-Reich entführt, sondern das benachbarte Blumen-Königreich terrorisiert. Mario facktelt nicht lange und eilt Prinz Florian zur Hilfe. Und das macht er nicht allein, denn in diesem Teil kann man zwischen Mario, Luigi, Peach, Daisy, zwei Toads, Toadette, verschiedenfarbigen Joshis und sogar den Hasen Mopsi wählen, um durch die Levels zu hopsen.
Hüpfen und mehr
Dadurch, dass man sich auf einem komplett neuen Gebiet befindet, konnte sich Nintendo austoben und bietet neben bekannten Gegnertypen und Power-Ups kreative neue Ideen. So gibt es neben der bekannten Feuerblume nun auch eine Seifenblasenblume, ein Bohrer Power-Up mit dem man durch den Boden und an der Decke graben kann sowie einen Elefanten-Apfel mit dem Mario zum berüsselten Dickerchen wird. Letzterer kann Wasser in seinem Rüssel aufnehmen und haut mehr rein, während die Seifenblasen Gegner einschließen und schweben lassen und man diese auch als Sprungbrett verwenden kann.
Neu sind auch die ganzen Blumen, die in den Levels verstreut sind, denn sprechende Blumen geben Tipps, feuern an oder geben mehr oder weniger sinnvollen Unsinn von sich, die aber auch für ein Lächeln sorgen können. Novum: Die Dinger sind komplett vertont. Apropos vertont: Mario und Luigi werden hier zum ersten Mal von Kevin Afghani synchronisiert und ich muss zugeben, ich merke keinen echten Unterschied, da Chris Pratt wahrscheinlich eh zu teuer gewesen wäre. Natürlich gibt es allerlei neue Gegnertypen, die großteils nicht nur durch typisches Draufhüpfen erledigt werden müssen.
Oh Wunder, Oh Wunder
Um das Blumen-Königreich zu retten benötigen Mario und seine Freunde statt Sternen dieses Mal sogenannte Wundersamen die in den Levels versteckt sind bzw. man für den erfolgreichen Abschluss erhält. So gibt es in den traditionellen Levels mitten drin immer mehr oder wenig gut versteckt Wunderblumen, die das Spielgefüge komplett auf den Kopf stellen können. Sammelt man diese ein, startet nämlich eine Herausforderung und so wird Mario unsichtbar, riesig, seine Umwelt plötzlich ganz schnell oder man bewegt sich wie in Zeitlupe, das Level wird überschwemmt, von einer Stampede überrannt oder gegnerische Piranha Blumen singen plötzlich ein Ständchen. Auf jeden Fall wird es jedes Mal schwerer, als wenn man ohne die Blume durch das Level galoppiert. Dabei ist Nintendo kreativ wie eh und je, nur schade, dass so manch Mechanik nur kurz und selten eingesetzt wird.
Auch was die Oberwelt betrifft, versucht man neue Wege mit alten Tugenden zu verbinden. Anstatt stupide von Level zu Level zu marschieren, gibt es in den Sechs Hauptwelten + einem Transferbereich sowie einer besonders schweren Spezial-Welt, immer wieder offene Bereiche, in denen man Welten in beliebiger Reihenfolge abschließen und sogar versteckte Level und Röhren finden kann. Gesammelt werden dort und natürlich auch in den Welten selber Münzen die bei 100 ein 1+UP gewähren, aber auch lila Münzen, mit denen man shoppen gehen kann.
Zu den regulären Welten gibt es immer wieder kleine Rätsel-Level, die sich Verschnaufpausen nennen, außerdem Arenen in denen man so schnell wie möglich alle Gegner entsorgen muss und Level in denen fünf Blumen gut versteckt sind, um an die große Blume bzw. den Samen zu kommen. Hat man dann eine der sechs Hauptwelten komplett abgeschlossen wartet meist Bowser Jr. auf einen und fordert zum Endkampf heraus. Dafür gibt es dann einen Königssamen, mit dem man die Piranha-Wolken rund um Bowsers Kriegsschief zerstört, um ihm dann irgendwann auf die 12 geben zu können.
Zu schwer? Geht nicht!
Super Mario Bros. Wonders ist für Gelegenheitsspieler schon immer wieder mal richtig knackig ausgefallen, vor allem wenn man eine Welt zu 100% abschließen will. Das bedeutet, dass man alle 1-3 Samen sammeln bzw. finden muss, drei große Lila-Münzen zusammenklaubt und buchstäblich das Ende der Fahnenstange am Ende der Welt erreicht. Aber keine Sorge, es muss nicht alles in einem Lauf passieren.
Wem das aber irgendwann zu schwer wird, der bekommt von Nintendo mal wieder so einige Stützräder verpasst. Zum einen gibt es Abzeichen, die man kaufen oder in bestimmten Level freispielen und meistern kann. Das kann ein Doppelsprung sein, eine Möglichkeit mit dem Hut zu gleiten, aber auch grobe Vereinfachungen, mit denen man sofort am Levelstart einen Superpilz bekommt, einmal unbeschadet in einen Abgrund stürzen darf oder in Schwimmlevel sich schneller fortbewegt.
Noch immer zu schwer? Dann wählen die jüngeren Spieler oder frustrierte Daddler einfach Joshi oder Mopsi, denn die können keinen Schaden nehmen, dafür aber immer noch in Lava oder Abgründe stürzen.
Gemeinsam und doch so allein
Am Verzweifeln? Na, dann probiert den abstrakten Multiplayer-Part aus! Bis zu drei weiteren Spielern können im Couch-Koop oder online beitreten. Hat man keine Freunde, füllt das Spiel das Level einfach auf. Jedoch spurtet hier jeder Spieler alleine und ohne richtige Interaktion durch das Level. Was das bringt? Zum einen sieht man, was die Schatten tun, was mich an Dark Souls denken lässt, zum anderen können diese Aufsteller einmal im LVL platzieren, was zum Vorteil hat, dass man bei einem vermeintlichen Ableben sich dort wiederbeleben kann, sofern man es als Geist in fünf Sekunden schafft an so ein Teil zu kommen.
Aber auch lebende Kollegen bringen diesen Vorteil. Ich muss sagen das Chaos von New Super Mario Bros. Hat da mehr Bock gemacht, vor allem im Couch-Koop, da man sich ja dort gegenseitig im Weg stehen konnte und auch den Kollegen durch Level tragen durfte. Einzige Möglichkeit ist, dass man auf einem Joshi reitet, sofern man direkt mit Freunden zockt. Und warum ein Joshi auf einem Joshi sitzen kann, hinterfragen wir jetzt mal nicht. Sieht jedenfalls lustig aus.
Wunderschöne Blumenwelt
Die Welten sind wieder sehr abwechslungsreich, aber auch teils bekannt. Eine Wüste, eine Röhrenwiese und Lava-Welt kennen wir ja schon zur Genüge, aber die Fungi-Mine bringt eine ganz neue Optik. Alles in allem sind die Oberwelt und einzelnen Level wunderschön und liebevoll gestaltet, bieten zahlreiche Geheimnisse zu entdecken und werden von typischen Soundtracks sowie neuen Sounds und Musik wunderbar untermalt. Da hat Nintendo nochmal absolut alles aus ihrer Konsole geholt. Zumal das alles auch stets flüssig läuft, egal ob am TV oder im Handheld Modus.